Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe
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388 V. Die Grundung<br />
Der Ab-grund ist so wenig »negativ« wie die zogernde Versagung;<br />
beides zwar, unmittelbar (»logisch«) gemeint, enthalt<br />
ein »nein«, und gleichwohl ist die zogernde Versagung das<br />
erste und hochste Aufleuchten des Winkes.<br />
Urspriinglicher begriffen west in ihr Freilich ein »Nicht«.<br />
Aber es ist das urspriingliche Nicht, das <strong>zur</strong>n Seyn selbst und<br />
somit zum <strong>Ereignis</strong> gehort.<br />
Der Gegenweg vom ,>Raum« und von der »Zeit« her (vgl.<br />
oben S. 386 f. und 241. Raum und Zeit- der Zeit-Raum):<br />
Der Gegenweg ist am sichersten so zu nehmen, daB Raurnlichkeit<br />
und Zeitlichkeit des Dinges, des Zeugs, des Werkes, der<br />
Machenschaft und all des Seienden als Bergung der Wahrheit<br />
in einer Auslegung sichtbar gemacht werden. Der Entwurf dieser<br />
Auslegung ist unausgesprochen yom Wissen urn den Zeit<br />
-Raurn als Abgrund bestimmt. Aber die Auslegung selbst muB<br />
im Ausgang yom Ding neue Erfahrungen erwecken. Der Anschein,<br />
als handle es sich urn eine selbstverstandliche Beschreibung<br />
an sich, ist ungefahrlich, wei! ja dieser Auslegungsweg<br />
Raurn und Zeit herausstellen will in Richtung auf den Zeit<br />
Raurn. Der Weg von hier und der Weg yom Seienden her miissen<br />
sich begegnen. 1m Verfolg des Weges yom »Seienden« her<br />
(aber schon eingeriickt in das Offene des Streites von Erde und<br />
Welt) ist dann die Gelegenheit, die bisherige Erorterung von<br />
Raum und Zeit in die anfangliche Auseinandersetzung (vgl.<br />
Das Zuspiel) einzufiigen.<br />
e) Die Wesung der Wahrheit als Bergung<br />
24J. Die Bergung<br />
ist nicht das nachtragliche Unterbringen der an sich vorhandenen<br />
Wahrheit im Seienden, ganz abgesehen davon, daB Wahrheit<br />
nie vorhanden ist.<br />
Bergung gehort <strong>zur</strong> Wesung der Wahrheit. Diese ist nicht<br />
Wesung, wenn sie nie in der Bergung west.<br />
Wenn daher anzeigend das »Wesen« der Wahrheit genannt<br />
wird als die Lichtung fiir das Sichverbergen, dann geschieht<br />
dies nur, urn erst die Wesung der Wahrheit zu entfalten. Die<br />
Lichtung muB sich in ihr Offenes griinden. Sie bedarf dessen,<br />
was sie in der Offenheit erhalt, und das ist je verschieden ein<br />
Seiendes (Ding - Zeug - Werk). Aber diese Bergung des Offenen<br />
muB zugleich und im voraus so sein, daB die Offenheit<br />
seiend wird derart, daB in ihr das Sichverbergen und damit das<br />
Seyn west.<br />
Demnach muB es moglich sein - mit dem entsprechenden<br />
Vorsprung in das Seyn allerdings -, yom »Seienden« her den -"<br />
Weg <strong>zur</strong> Wesung der Wahrheit zu finden und auf diesem Weg<br />
die Bergung als <strong>zur</strong> Wahrheit gehorig sichtbar zu machen. Wo<br />
aber soll dieser Weg beginnen? Miissen wir dazu nicht erst die<br />
heutigen Beziige zum Seienden, so, wie wir darinnen stehen,<br />
fassen, also ein hochst Gelaufiges vor Augen stellen? Und eben<br />
dieses ist das Schwierigste, wei! es gar nie durchfiihrbar ist ohne<br />
eine Erschiitterung und das besagt: ohne eine Verriickung des<br />
Grundbezugs <strong>zur</strong>n Seyn selbst und <strong>zur</strong> Wahrheit (vgl. Vorblick,<br />
5. Fiir die Wenigen - Fiir die Seltenen, iiber die philosophische<br />
Erkenntnis, S. 13 f.).<br />
Es muB gezeigt werden, in welcher Wahrheit und wie in ihr<br />
jeweils das Seiende steht. Deutlich rouB werden, wie hier Welt<br />
und Erde im Streit sind und wie dieser Streit und damit jene