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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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376 V. Die Griindung<br />

Mit Anwesenheit ist 3tEQa~ gesetzt, 3tEQLEXOV. Dieser Ansatz<br />

und seine Auslegung bleiben, gewinnen keinen Ruckgang in<br />

ein Urspriinglicheres, was nur aus Frage nach der Wahrheit des<br />

Seins moglich; dagegen bei Aristoteles 3tOU, 3tOtE - Kategorien,<br />

Bestimmungen der Seiendheit, ~UOta!<br />

Was immer dann im Neuplatonismus, Augustinus, Mittelalter<br />

dazukommt, von der christlich geglaubten Ewigkeit und<br />

dem summum ens her, der Grundansatz bleibt und ist die Unterlage<br />

fur die Mathesis, die mit Descartes als wesentlicher<br />

Leitfaden der Bestimmung der Seiendheit <strong>zur</strong> Geltung kommt.<br />

So kommt erst recht die Berechenbarkeit mit dem reinen Mechanismus<br />

<strong>zur</strong> Geltung, und Raum und Zeit verfestigen sich<br />

in dieser Auslegung ebenso hartnackig und selbstverstandlich<br />

wie die Vorstellung von der Seiendheit.<br />

Die Frage nach ihrem einigend ursprunglichen, ganz andersartigen<br />

Wesen ist vollig befremdlich, unverstandlich und dergestalt<br />

willkurlich.<br />

240. Zeit und Raum.<br />

Ihre» Wirklichkeit« und »Herkunft«<br />

Die»Zeit« ist so wenig ich-haft wie der Raum dinghaft; und<br />

erst recht ist der Raum nicht »objektiv« und die Zeit »subjektiv«.<br />

Beide sind urspriinglich einig im Zeit-Raum, zugehorig zum<br />

Wesen der Wahrheit die abgriindige Grundung des Da, durch<br />

das Selbstheit und alles Wahre von Seiendem erst gegriindet<br />

wird.<br />

DieVerlegenheit des Fragens nach»Wirklichkeit« und »Herkunft«<br />

von Raum und Zeit ist kennzeichnend fur den Gesichtskreis,<br />

in dem sich die Leitfrage: Was ist das Seiende?<br />

uberhaupt bewegt. Vgl. der Zeit-Raum als der Abgrund.<br />

241. Raum und Zeit - der Zeit-Raum<br />

Der Raum ist von der Zeit grundverschieden. DaB der Raum<br />

in bestimmter Hinsicht vorgestellt wird als ordo und als Rahmenfeld<br />

des Mitzusammenvorhandenen, weist darauf hin, daB<br />

der so vorgestellte Raum in einer Gegenwartigung (bestimmten<br />

Zeitlichkeit) vor-stellbar wird. Das sagt jedoch gar nichts<br />

dariiber, was der Raum selbst ist. Es besteht kein Grund, ihn<br />

auf die »Zeit« <strong>zur</strong>Uckzufuhren, weil die Vor-stellung des Raumes<br />

eine Zeitigung ist. Vielmehr sind beide nicht etwa nur in<br />

der Anzahl der gewohnlich gemeinten »Dimensionen« verschieden,<br />

von Grund aus eigensten Wesens, und nur kraft dieser<br />

auBersten Verschiedenheit weisen sie <strong>zur</strong>iick in ihren Ursprung,<br />

den Zeit-Raum. Je reiner das Eigenwesen beider<br />

gewahrt ist und je tiefer der Ursprung gelegt wird, urn so eher<br />

gluckt das Fassen ihres Wesens als Zeit-Raum, zugehorig dem<br />

Wesen der Wahrheit als lichtendem Grund fur die Verbergung.<br />

L Sowenig wie die gewohnliche Vorstellung von »Zeitraum«<br />

das trifft, was Zeit-Raum meint, ja auch nur ein Ausgang<br />

sein konnte fur den Weg zum Wesen des Zeit-Raumes,<br />

2. sowenig ist der Zeit-Raum nur eine Verkoppelung von Raum<br />

./<br />

und Zeit in dem Sinn, daB Zeit als (t) der Rechnung genommen<br />

zum vierten Parameter gemacht wird und damit der<br />

vierdimensionale »Raum« der Physik angesetzt ist. Hier sind<br />

Raum und Zeit nur zusammengespannt, nachdem beide zuvor<br />

auf das Gleiche des Zahlbaren und Zahlung Ermoglichenden<br />

eingeebnet sind.<br />

3. Aber Zeit-Raum ist auch in einem anderen etwa denkbaren<br />

Sinn nur eine Verkoppelung, etwa daB jedes geschichtliche<br />

Vorkommnis irgendwann und irgendwo und somit zeitraumlich<br />

bestimmt ware.<br />

Vielmehr ist die Einheit die des Ursprungs und dieser nur zu<br />

verfolgen, wenn<br />

1. das Wesen beider als je eigenes geklart ist und

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