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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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g3B<br />

IV. Der Sprung<br />

ge sich neigen? Nach der Seite des Vorhandenen, urn die Unkraft<br />

des Entwurfs aufschnellen zu lassen ins Wirkungslose.<br />

Doch wer ist der Wager dieser Waage und was ist das Vorhandene<br />

und was tobt in den Machenschaften? All dieses erreicht<br />

nie die Wahrheit des Seyns, sondern gibt sich nur den<br />

Anschein des Grundes und des Unumganglichen, indem es sich<br />

der Wahrheit entzieht und sein Erstes, die Vorhandenheit, verleugnen<br />

mochte als ein Nichtiges.<br />

Wer hat jene Waage des Marktes bestellt und wer fordert,<br />

daB auf ihr allein alles durchgewogen werde?<br />

Wer uberspringt dieses Wagen und wagt das Unwagbare<br />

und stellt das Seiende in das Seyn <strong>zur</strong>iick?<br />

Doch wo ist der Raum, dieses zu erwirken? MuB nicht doch<br />

das Wagbare sein, damit die Wahrheit des Seyns wese, muB<br />

nicht doch und allein in der Waage das Unwagbare gewagt<br />

werden?<br />

Immer wird das Seiende im Nachsten und Gewohnlichen<br />

und Fortlaufenden das Seyn ubertreffen und verjagen. Und<br />

dies nicht dann, wenn das Seiende selbst in sich gesammelt sich<br />

entfaltet, sondern dann, wenn das Seiende zum Gegenstand<br />

und Zustand der verstellenden Machenschaften geworden und<br />

in das Unseiende aufgelOst wird. Bier geschieht die auBerste<br />

Verschleuderung des Seyns in der gewohnlichsten Offentlichkeit<br />

des gleichgultig gewordenen Seienden.<br />

Ermessen wir von hier aus die Unwahrheit, in die das Seyn<br />

geraten muB? Erschatzen wir seine Wahrheit, die gegenwendig<br />

<strong>zur</strong> Verschleuderung als die reine Verweigerung west und<br />

die Einzigkeit fur sich hat und die vollige Befremdlichkeit?<br />

Die stillsten und steilsten pfade und Stege mussen gefunden<br />

werden, urn aus der schon allzu lange wahrenden Gewohnlichkeit<br />

und Vernutzung des Seyns herauszufuhren und diesem die<br />

Statte seiner Wesung zu griinden in dem, was es als <strong>Ereignis</strong><br />

selbst er-eignet, im Da-sein.<br />

123. Das Seyn g39<br />

122. Der Sprung<br />

(der geworfene Entwurf)<br />

ist der Vollzug des Entwurfs der Wahrheit des Seyns im Sinne<br />

der Einriiekung in das Offene, dergestalt, daB der Werfer des<br />

Entwurfs als geworfener sich erfahrt, d. h. er-eignet durch das<br />

Seyn. Die Eroffnung durch den Entwurf ist nur solche, wenn<br />

sie als Erfahrung der Geworfenheit und damit der Zugehorigkeit<br />

zum Seyn geschieht. Das ist der wesentliche Unterschied<br />

gegenuber aller nur transzendentalen Erkenntnisart hinsichtlich<br />

der Bedingungen der Moglichkeit (vgl. Der Sprung, 134.<br />

Der Bezug von Da-sein und Seyn).<br />

Die Geworfenheit aber bezeugt sich und bezeugt sich nur in<br />

den Grundgeschehnissen der verborgenen Geschichte des Seyns<br />

und zwar fur uns zumal in der Not der Seinsverlassenheit und<br />

in der Notwendigkeit der Entscheidung.<br />

Indem der Werfer entwirft, »vom <strong>Ereignis</strong>« denkerisch sagt,<br />

enthullt sich, daB er selbst, je entwerfender er wird, urn so geworfener<br />

schon der Geworfene ist.<br />

In der Eroffnung der Wesung des Seyns wird offenbar, daB<br />

das Da-sein nichts leistet, es sei denn den Gegenschwung der<br />

Er-eignung aufzufangen, d. h. in diesen ein<strong>zur</strong>iicken und so<br />

erst selbst es selbst zu werden: der Wahrer des geWOrfenen Ent- ./<br />

wurfs, der gegrundete Grunder des Grundes.<br />

123. Das Seyn<br />

Wagen wir das unmittelbare Wort:<br />

Das Seyn ist die Erzitterung des Gotterns (des Vorklangs der<br />

Gotterentscheidung uber ihren Gott).<br />

Diese Erzitterung erbreitet den Zeit-Spiel-Raum, in dem sie<br />

selbst als Verweigerung ins Offene kommt. So »ist« das Seyn<br />

das Er-eignis der Er-eignung des Da, jenes Offenen, in dem es<br />

selbst erzittert.

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