23.11.2013 Aufrufe

Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

320 V. Die Griindung<br />

198. Griindung des Da-seins als Er-griindung 321<br />

Eigen-tum. Dieses Wort hier genommen wie Fiirsten-turn. Die<br />

Herrschaft der Eignung im <strong>Ereignis</strong>. Die Eignung ist <strong>zur</strong>nal<br />

Zueignung und Dbereignung. Sofern das Da-sein sick zu-geeignet<br />

wird als zugehorig zum <strong>Ereignis</strong>, kommt es zu sich<br />

selbst, aber nie so, als ware das Selbst schon ein vorhandener,<br />

nur bisher nicht erreichter Bestand. Vielmehr zu sich selbst<br />

kommt das Da-sein erst, indem die Zu-eignung in die Zugehorigkeit<br />

zugleich Dber-eignung wird in das <strong>Ereignis</strong>. Da-sein<br />

- Bestandnis des Da. Das Eigen-turn als Herrschaft der Eignung<br />

ist Geschehnis der in sich gefiigten Zu- und Dbereignung.<br />

Die Instandigkeit in diesem Geschehnis des Eigentums<br />

ermoglicht erst dem Menschen, geschichtlich zu »sich« zu kommen<br />

und bei-sich zu sein. Und erst dieses Bei-sich ist der <strong>zur</strong>eichende<br />

Grund, urn das Fur Andere wahrhaft zu iibernehmen.<br />

Aber das Zu-sich-kommen ist eben nie eine zuvor abgelOste<br />

Ich-vorsteIlung, sondern Dbernahme der Zugehorigkeit<br />

in die Wahrheit des Seins, Einsprung in das Da. Das Eigentum<br />

als Grund der Selbstheit griindet das Da-sein. Eigenturn aber<br />

ist selbst wieder das Bestandnis der Kehre im <strong>Ereignis</strong>.<br />

Eigentum ist so zugleich der daseinsmaBige Grund der Verhaltenheit.<br />

Der Riickbezug, der im »Sich« genannt wird, zu »sich«, bei<br />

»sich«, fiir »sich«, hat sein Wesen in der Eignung.<br />

Sofern nun der Mensch auch in der Seinsverlassenheit noch<br />

im Offenen des Unwesens des Seienden steht, ist jederzeit die<br />

Moglichkeit gegeben, fiir »sich« zu sein, auf »sich« <strong>zur</strong>iickzukommen.<br />

Aber das »Sich« und das hieraus bestimmte Selbst als<br />

das Nur-Selbe bleibt leer und erfiiIlt sich nur aus dem Vorhandenen<br />

und Vorfindlichen und gerade von Menschen Betriebenen.<br />

Das Zu-sich hat keinen Entscheidungscharakter und ist<br />

ohne Wissen urn die Verhaftung in das Geschehnis des Da­<br />

-seins.<br />

Die Selbstheit ist urspriinglicher als jedes Ich und Du und<br />

Wir. Diese sammeln sich als solche erst im Selbst und werden<br />

so je sie »selbst«.<br />

Umgekehrt ist die Zerstreuung des Ich, Du und Wir und die<br />

Zerbrockelung und Vermassung kein bloBes Versagen des Menschen,<br />

sondern das Geschehnis der Ohnmacht, das Eigentum zu<br />

bestehen und zu wissen, die Seinsverlassenheit.<br />

Selbst-sein - damit meinen wir zunachst immer: das von sich<br />

aus Tun und Lassen und Verfiigen. Aber das »Von sich aus«<br />

ist tauschender Vordergrund. Von sich aus kann bloBer »Eigensinn«<br />

sein, dem aIle Zu-eignung und Dbereignung aus dem<br />

<strong>Ereignis</strong> abgeht.<br />

Die Schwingungsweite des Selbst richtet sich nach der Urspriinglichkeit<br />

des Eigentums und damit nach der Wahrheit<br />

des Seyns.<br />

VerstoBen aus ihr und taurnelnd in der Seinsverlassenheit<br />

wissen wir wenig genug urn das Wesen des Selbst und urn die<br />

Wege zu echtem Wissen. Denn aIlzu hartnackig ist der Vorrang<br />

des »Ich«bewuBtseins, <strong>zur</strong>nal dieses in mannigfache Gestalten<br />

sich verstecken kann. Die gefahrlichsten sind jene, in denen<br />

das weltlose »Ich« sich scheinbar aufgegeben und hingegeben<br />

hat an ein Anderes, das »groBer« ist als es und dem es stiickhaft<br />

oder gliedweise zugewiesen ist. Die Auflosung des »Ich« in »das<br />

Leben« als Volk, hier ist eine Dberwindung des »Ich« angebahnt<br />

unter Preisgabe der ersten Bedingung einer solchen,<br />

namlich der Besinnung auf das Selbst-sein und sein Wesen, das -'"<br />

sich bestimmt aus der Zueignung und Dbereignung.<br />

Die Selbstheit ist die aus der Ereignung aufgefangene und<br />

sie ausstehende Erzitterung der Widerwendigkeit des Streites<br />

in der Erkliiftung.<br />

198. Griindung des Da-seins als Er-griindung*<br />

Da-sein laBt sich nie auf-weisen und beschreiben wie ein Vorhandenes.<br />

Nur hermeneutisch zu gewinnen, d. h. aber nach<br />

»Sein und Zeit« im geworfenen Entwurf. Daher nicht beliebig.<br />

* Grund wesen lassen; das <strong>Ereignis</strong> der Grund

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!