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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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400 VI. Die Zu-kiinftigen<br />

ens <strong>zur</strong> Einfachheit der Dinge und die eigene Stromung der<br />

1nnigkeit der beriickenden Entriickung ihrer Werke sich erringen,<br />

die Bergung der Wahrheit wird das Verborgenste verborgen<br />

sein lassen und ihm so die einzige Gegenwart leihen.<br />

Heute sind schon Wenige dieser Zukiinftigen. 1hr Ahnen<br />

und Suchen ist kaum kenntlich fiir sie selbst und ihre echte<br />

Unruhe; diese Unruhe aber das ruhige Bestandnis der Zerkliiftung.<br />

Sie tragt eine GewiBheit, die yom scheuesten und<br />

fernsten Wink des letzten Gottes getroffen ist und auf den Einfall<br />

des <strong>Ereignis</strong>ses zugehalten wird. Wie in der verhaltenen<br />

Verschwiegenheit dieser Wink als Wink bewahrt wird, und<br />

wie solche Bewahrung immer zugleich steht im Abschiednehmen<br />

und Ankommen, in der Trauer und in der Freude zumal,<br />

in jener Grundstimmung der Verhaltenen, der sich allein die<br />

Zerkliiftung des Seyns offnet und verschlieBt. Frucht und Zufall,<br />

Anfall und Wink.<br />

Die wenigen Zukiinftigen ziihlen zu sich die wesentlich Unscheinbaren,<br />

denen keine Offentlichkeit gehort, die aber in<br />

ihrer inneren Schonheit das Vorleuchten des letzten Gottes sammeln<br />

und wieder den Wenigen und Seltenen im Widerstrahl<br />

schenken. Sie aile griinden das Da-sein, durch das der Einklang<br />

der Gottniihe schwingt, die sich nicht iiberhebt und auch nicht<br />

versinkt, sondern die Festigkeit der innigsten Scheu sich zum<br />

einzigsten Schwingungsraum genommen. Da-sein - Durchriickung<br />

aller Beziige von Fernung und Niihe (Anfall) des<br />

letzten Gottes.<br />

Das UnmaB des nur Seienden, des Unseienden im Ganzen<br />

und die Seltenheit des Seins, weshalb man die Gotter innerhalb<br />

des Seienden sucht. Wenn man sucht und nicht findet und<br />

daher in verzwungene Machenschaften sich einzwingt, keine<br />

Freiheit des verhaltenen Wartens und Erwartenkonnens einer<br />

Begegnung und eines Winkes. Der Edelmut der Fiigung und<br />

die Riistigkeit des Vertrauens in den Wink, der aufgrollende<br />

Grimm des Furchtbaren, Da-sein sei die innerste Ordnung, aus<br />

der erst die Bestreitung ihr Gesetz nimmt. Sie iiberstrahlt alles<br />

252. Das Da-sein und die Zukiinftigen des letzten Gottes 401<br />

Begegnende und liiBt uns erst das Einfache des Wesentlichen<br />

erfahren. Die Ordnung ist das Einfachste Sichzeigende und<br />

wird gern falschlich als etwas »neben« und »iiber« den Erscheinungen<br />

angesehen, d. h. nicht gesehen.<br />

Die Zukiinftigen, die im gegriindeten Da-sein 1nstiindlichen<br />

des Gemiites der Verhaltenheit, auf die allein das Sein (Sprung)<br />

als <strong>Ereignis</strong> zu-kommt, sie ereignet und <strong>zur</strong> Bergung seiner<br />

Wahrheit ermiichtigt.<br />

Holderlin ihr weitherkommender und daher zukiinftigster<br />

Dichter. Halderlin ist der Zukiinftigste, weil er am weitesten<br />

herkommt und in dieser Weite das GraBte durchmif3t und verwandelt.<br />

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