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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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194 III. Vas Zuspiel<br />

Denn durch diese·neuzeitliche Bestimmung ist die Bewegung<br />

vom Bewegten her und dieses als raum-zeitlicher Massenpunkt<br />

angesetzt. Wahrend es gilt, die Bewegung als solche als Weise<br />

des Seins (ouO'ta) zu begreifen. Am deutlichsten wird der wesentliche<br />

Unterschied der metaphysisch und der physikalisch<br />

gefaBten Bewegung am Begriff und Wesen der Ruhe.<br />

Physikalisch ist Ruhe Stillstand, AufhOren, Wegsein der Bewegung,<br />

zahlenmaBig .rechnerisch dieses gedacht: Ruhe ein<br />

Grenzfall der Bewegung in der Richtung ihrer Minderung.<br />

Metaphysisch aber ist Ruhe im eigentlichen Sinne die hochste<br />

Sammlung der Bewegtheit, Sammlung als das Zumal der Moglichkeiten<br />

in der standigsten und erfiillten Bereitschaft.<br />

ens »actu« ist gerade das Seiende in der »Ruhe«, nicht in der<br />

»Aktion«, das Insichgesammelte und in diesem Sinne voll Anwesende.<br />

Weil wir gewohnt sind, das Seiende von diesem »wirklichen«<br />

gewirkten Wirkenden zu nehmen, iibersehen wir standig den<br />

Grundcharakter der Ruhe im Wesen des »Seienden« als des<br />

»Wirklichen«; ein Ding z.B. als Gegenstand, aber daB dieses<br />

gerade ruht und daB dieses eine ausgezeichnete Ruhe ist, wer<br />

hat dies bedacht?<br />

Durch dieses Dbersehen der »metaphysischen« Ruhe im Seienden<br />

als solchem kam es, daB iiberhaupt die Seiendheit nicht<br />

begriffen wurde, daB man sich mit der »Substanz« begniigte<br />

und spater daran, als einem nicht begriffenen, sein Ungeniigen<br />

fand und in eine erst recht ungeniigende »Dberwindung« abgedrangt<br />

wurde.<br />

Was besagt in dieser Hinsicht die anfangliche Abhebung des<br />

Bv als »unbewegt« gegen den»Wechsel«? Was besagt, von hier<br />

aus gesehen, die Auslegung des XLV01J!tEVOV als !til OV bei Plato,<br />

obzwar die XtV'Y)O'L~ zu den obersten yEV'Y) des OV gehort nach dem<br />

»Sophistes«?<br />

Was leistet die Aufhellung der Bewegung im Hinblick auf<br />

()tJva!tL~ und EVEQYELa? Und wohin fiihrt deren spatere ungriechische<br />

MiBdeutung?<br />

100. Der erste Anfang*<br />

Erstanfanglich wird das Seiende als

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