23.11.2013 Aufrufe

Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

68<br />

1. Vorblick<br />

nicht die Anzeige anderer Seinsweisen des Menschen - alles fUr<br />

sich genommen als verbesserte Anthropologie - ist es, was hier<br />

die Selbst-besinnung beibringt, sondern die Frage nach der<br />

Wahrheit des Seins bereitet den Bereich der Selbstheit, in der<br />

geschichtlich wirkend und handelnd erst der Mensch - wir ­<br />

gestaltet als Volk zu seinem Selbst kommt.<br />

Die Eigenheit des Da-seins als gegriindet im Selbstsein kann<br />

freilich zunachst im Dbergang aus dem bisherigen ichhaften<br />

SelbstbewuBtsein auch nur von diesem her angezeigt werden;<br />

das Da-sein als je meines. Dabei ist zu bedenken, daB auch dieses<br />

ichhafte SelbstbewuBtsein durch Kant und den deutschen<br />

Idealismus eine ganz andere Gestalt schon erreichte, in der<br />

eine Zugewiesenheit zum »wir« und <strong>zur</strong>n Geschichtlichen und<br />

Absoluten mitgesetzt ist. Mit Da-sein vollends ist sogleich die<br />

Versetzung in das Offene gegeben. Bier einen »Subjektivismus«<br />

finden wollen, ist, von anderem ganz abgesehen, jedesmaloberflachlich.<br />

Die Besinnung des anfanglichen Denkens geht auf uns<br />

(selbst) und doch nicht. Nicht auf uns, urn von da die maBgebenden<br />

Bestimmungen abzuheben, aber auf uns als geschichtlich<br />

Seiende und zwar in der Not der Seinsverlassenheit<br />

(zunachst Verfall des Seinsverstandnisses und Seinsvergessenheit).<br />

Auf uns, die so schon in der Ausgesetztheit in das Seiende<br />

angesetzt sind, auf uns in dieser Weise, urn iiber uns weg zum<br />

Selbstsein zu finden.<br />

Der Dbergangscharakter des anfanglichen Denkens bringt<br />

unvermeidlich diese Zweideutigkeit mit sich, als handle es sich<br />

urn eine anthropologisch existenzielle Besinnung im gelaufigen<br />

Sinne. In Wahrheit aber ist jeder Schritt getragen von der<br />

Frage nach der Wahrheit des Seyns.<br />

Der Blick auf uns wirdvollzogen aus dem Vorsprung in das<br />

Da-sein. Fiir die erste Besinnung aber muBte versucht werden,<br />

iiberhaupt einmal an auBersten Seinsweisen des Menschen die<br />

Andersartigkeit des Daseins gegen alles »Erleben« und »BewuBtsein«<br />

<strong>zur</strong> Abhebung zu bringen.<br />

32. Das <strong>Ereignis</strong>. Ein entscheidender Durchblick . ..<br />

Die Verfiihrung liegt nahe, die ganze Besinnung in »Sein<br />

und Zeit« I. Balfte dennoch auf den Umkreis einer nur anders<br />

gerichteten Anthropologie einzuschranken.<br />

31. Der StU des anfiinglichen Denkens<br />

Stil: die Selbst-gewiBheit des Daseins in seiner griindenden<br />

Gesetzgebung und in seiner Bestiindnis des Grimmes.<br />

Der Stil der Verhaltenheit, weil diese von Grund aus die Instandlichkeit<br />

durchstimmt, die erinnernde Erwartung des <strong>Ereignis</strong>ses.<br />

Diese Verhaltenheit durchstimmt auch aile Bestreitung des<br />

Streites zwischen Welt und Erde.<br />

Sie unterstellt sich - es erschweigend - dem sanften MaB und<br />

tragt in sich aus den argen Grimm, die beide - sich gehorend ­<br />

aus der Erde sowohl wie von der Welt her verschieden sich<br />

begegnen.<br />

Stil ist als gewachsene GewiBheit das Vollzugsgesetz der<br />

Wahrheit im Sinne der Bergung in das Seiende. Weil Kunst<br />

z. B. ist das Ins-Werk-setzen der Wahrheit und im Werk die<br />

Bergung in sich selbst zu sich selbst zu stehen kommt, deshalb<br />

ist der »Stil«, wenngleich kaum begriffen, besonders im Felde<br />

der Kunst sichtbar. Nicht jedoch wird hier von der Kunst her<br />

der Stilgedanke auf das Da-sein als solches erweitert iibertragen.<br />

32. Das <strong>Ereignis</strong><br />

Ein entscheidender Durchblick nach der Vollziehung<br />

von Anklang und Zuspiel<br />

Es gilt, im voraus den Bezug von Sein und Wahrheit zu erblicken<br />

und zu verfolgen, wie von hier aus Zeit und Raum in<br />

ihrer urspriinglichen Zugehorigkeit bei aller Fremdheit gegriindet<br />

sind.<br />

69

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!