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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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206 III. Das Zuspiel<br />

108. Die metaphysischen Grundstellungen . .. 207<br />

Wei! alle Ontologie, ob als solche ausgebildet oder als Vorbereitung<br />

dazu, wie die Geschichte des ersten Anfangs, nach dem<br />

Seienden als Seiendem fragt und in dieser Hinsicht und nur in<br />

ihr auch nach dem Sein, riickt sie in den Bereich der Grundfrage:<br />

Wie west das Sein? Welches ist die Wahrheit des Seins?<br />

- ohne Freilich diese Grundfrage als solche zu ahnen und das<br />

Seyn in seiner hachsten Fragwiirdigkeit, Einzigkeit und Endlichkeit<br />

und Befremdung jemals zugeben zu kannen.<br />

Zu zeigen, wie durch Ausbildung der Ontologie <strong>zur</strong> Ontotheologie<br />

(vgl. Hegelvorlesung 1930/31* und sonst) die endgiiltige<br />

Abdrangung von der Grundfrage und ihrer Notwendigkeit<br />

besiegelt wird, wie Nietzsche in dieser Geschichte das<br />

schapferische Ende vollbringt.<br />

107. Die Leitfragenbeantwortung und die Form der<br />

iiberlieferten Metaphysik<br />

GemaB der platonischen Auslegung des Seienden als solchen<br />

als Etbo~ - tMu und dieser als XOLVOV wird das Sein des Seienden<br />

iiberhaupt zum XOLVOV. Das »Generellste« zu sein, wird die wesentliche<br />

Bestimmung des Seins selbst. Die Frage nach dem<br />

.L E(J"tLV ist immer xOLVov-Frage, und damit ist fiir die gesamte<br />

Durchdenkung des Seienden als solchen der Rahmen von oberster<br />

Gattung, hochster Allgemeinheit, und Besonderung gegeben.<br />

Die Hauptbereiche des Seienden sind eben nur specialia<br />

der Allgemeinheit des Seienden, d. h. des Seins. Und so spiegelt<br />

sich in der Unterscheidung von Metaphysica generalis und Metaphysica<br />

specialis der Charakter der Leitfrage wider. Hier<br />

gibt es gar keine Frage mehr nach einer moglichen Verkoppelung<br />

von Metaphysica generalis und Metaphysica specialis,<br />

denn sie sind eben in der genannten, dem Seienden und erst<br />

recht dem Seyn sehr auBerlichen Weise verkoppelt. Hier ent­<br />

* Vorlesnng Wintersemester 1930/31 »Hegels Phanomenologie des Geistes«<br />

(Gesamtausgabe Band 32)<br />

stehen lauter grundlose Scheinfragen, solange die unerkannte<br />

Grundlage der Leitfrage und die Scheidung der Disziplinen<br />

wie etwas Selbstverstandliches im Ansatz festgehalten werden.<br />

Vollends steigert sich die Verwirrung, wenn gar versucht<br />

wird, mit Hilfe der fundamentalontologisch erwachsenen »ontologischen«<br />

Differenz zu einer Lasung der Frage zu kommen.<br />

Denn diese »Differenz« ist ja nur Ansatz nicht in Richtung auf<br />

die Leitfrage, sondem zum Sprung in die Grundfrage, nicht,<br />

urn mit nunmehr festen Marken (Seiendes und Sein) unklar zu<br />

spielen, sondem urn in die Frage nach der Wahrheit der Wesung<br />

des Seyns <strong>zur</strong>iickzugehen und damit den Bezug von Seyn<br />

und Seiendem anders zu fassen, zumal auch das Seiende als<br />

solches eine verwandelte Auslegung (Bergung der Wahrheit<br />

des <strong>Ereignis</strong>ses) erfahrt und keine Moglichkeit mehr besteht,<br />

unversehens doch »das Seiende« als »vorgestellten Gegenstand«<br />

oder»Vorhandenes an sich« und dgl. einzuschmuggeln.<br />

108. Die metaphysisihen Grundstellungen innerhalb<br />

der Geschichte der Leitfrage und die ihnen jeweils zugehorige<br />

Auslegung des Zeit-Raums*<br />

1. Wie Raum und Zeit erfahren und begriffen, benannt im<br />

ersten Anfang; was heiBt hier »mythische« Deutung?<br />

2. Wie beide selbst in den Bereich des Seienden als des bestandig<br />

Anwesenden einriicken und z. T. ein!.til ov.<br />

3. DaB hier derWahrheitsbereich fiir das Sein verschlossen und<br />

unbekannt bleibt.<br />

4.Inwiefem keine Moglichkeit und keine Notwendigkeit,<br />

Raum und Zeit (Ort und Jetzt) in ihren Ursprung (zugehorig<br />

<strong>zur</strong> w..~{tELU) <strong>zur</strong>iickzudenken.<br />

5. Wodurch dann Raum und Zeit zu Rahmenvorstellungen<br />

werden auf dem Weg ihrer Auslegung im Hinblick auf<br />

!.tEYE{tO~.<br />

* vgl. Die Griindung<br />

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