Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe
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350 V. Die Griindung<br />
haltnis, das nur richtig bleibt unter der Voraussetzung, daB<br />
omne ens (Deus creator ausgenommen) ist ens creatum; wobei<br />
»ontologisch« gesehen auch Deus von der creatio her begriffen<br />
wird, womit sich das MaBgebliche des Schopfungsberichtes des<br />
A. T. in dieser Art »<strong>Philosophie</strong>« beweist. Der Einblick in diesen<br />
Zusammenhang ist nun aber urn so wesentlicher, als dieser<br />
auch noch in der Metaphysik der Neuzeit uberaU erhalten<br />
bleibt, auch dort, wo die mittelalterliche Ausrichtung am<br />
»Glaubensgut« der Kirche langst und sogar grundsatzlich aufgegeben<br />
ist. Gerade die vielfach abgewandelte Herrschaft des<br />
»christlichen« Denkens in der nach- und gegenchristlichen Zeit<br />
erschwert jeden Versuch, von diesem Boden weg<strong>zur</strong>ucken und<br />
aus ursprunglicherer Erfahrung den Grundbezug von Seyn und<br />
Wahrheit anfanglich zu denken.<br />
226. Die Lichtung der Verbergung und die uA.~ttEta<br />
Die U-A.~ttELa meint die Unverborgenheit und das Unverborgene<br />
selbst. Schon darin zeigt sich an, daB die Verbergung selbst nur<br />
erfahren ist als das zu Beseitigende, was weg gebracht (a-) werdenmuB.<br />
Und deshalb geht das Fragen auch nicht auf die Verbergung<br />
selbst und ihren Grund; und deshalb wird auch umgekehrt das<br />
Entborgene nur als solches wesentlich; wieder nicht die Entbergung,<br />
und diese gar als Lichtung, in der nun uberhaupt die<br />
Verbergung selbst ins Offene kommt. Dadurch wird die Verbergung<br />
jedoch nicht aufgehoben, sondern erst in ihrem Wesen<br />
faBbar.<br />
Wahrheit als die Lichtung fUr die Verbergung ist deshalb ein<br />
wesentlich anderer Entwurf als die UA.~ttELa, obzwar er gerade<br />
in die Erinnerung an diese gehort und diese zu ihm (vgl. S.<br />
352).<br />
Die Lichtung fur die Verbergung als urspriinglich-einiges<br />
Wesen ist der Abgrund des Grundes, als welcher das Da west.<br />
226. Die Lichtung der Verbergung und die UA.1lttW,( 351<br />
Die verfangliche Fassung: Wahrheit ist die Un-wahrheit<br />
bleibt zu miBdeutbar, als daB sie sicher die rechte Bahn weisen<br />
konnte. Sie soU aber doch das Befremdliche anzeigen, was im<br />
neuen Wesensentwurf liegt - die Lichtung fur die Verbergung<br />
und dieses als Wesung im <strong>Ereignis</strong>.<br />
Welche instandliche Verhaltenheit des Da-seins ist damit<br />
rangmaBig in Anspruch genommen, wenn dieses Wesen der<br />
Wahrheit als das urspriinglich Wahre ins Wissen gehoben werden<br />
soU?<br />
Jetzt erst auch wird der Ursprung der Irre deutlicher und die<br />
Macht und Moglichkeit der Seinsverlassenheit, die Verbergung<br />
und die Ver-steUung; die Herrschaft des Ungrundes.<br />
Der bloBe Hinweis auf die UA.~ttELa <strong>zur</strong> Erklarung des hier<br />
zum Grund gelegten Wesens der Wahrheit hilft nicht weit, weil<br />
in der UA.~ttELa gerade das Geschehnis der Entbergung und Verbergung<br />
nicht erfahren und als Grund begriffen wird, da ja das<br />
Fragen von der qJ1)(1L~ her bestimmt bleibt, das Seiende als Seiendes.<br />
Anders aber bei der Lichtung fur die Verbergung. Hier stehen<br />
wir in der Wesung der Wahrheit, und diese ist Wahrheit<br />
des Seyns. Die Lichtung fur die Verbergung ist schon die<br />
Schwingung des Gegenschwunges der Kehre des <strong>Ereignis</strong>ses.<br />
*<br />
Aber die bisherigen Versuche in »Sein und Zeit« und den folgenden<br />
Schriften, dieses Wesen derWahrheit gegen die Richtigkeit<br />
des Vor-steUens und Aussagens durchzusetzen als Grund<br />
des Da-seins selbst, muBten un<strong>zur</strong>eichend bleiben, weil sie immer<br />
noch aus der Abwehr durchgefuhrt sind und damit doch<br />
immer das Ab-gewehrte zum Richtpunkt haben und es so unmoglich<br />
machen, das Wesen der Wahrheit von Grund aus, von<br />
dem Grund, als welcher es selbst west, zu wissen. Damit dieses<br />
glucke, ist notwendig, das Sagen vom Wesen des Seyns nicht<br />
langer <strong>zur</strong>iickzuhalten, wieder aus der Meinung, es konnte,<br />
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