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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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380 v. Die Griindung<br />

242. Der Zeit-Raum als der Ab-grund<br />

381<br />

ausgezeichneten Weise in das Offene, niimlich in das erst Offene<br />

jener Leere, die somit eine bestimmte ist. Sofern der Grund<br />

auch und gerade im Abgrund noch griindet und doch nicht<br />

eigentlich griindet, steht er in der Zogerung.<br />

Ab-grund ist die zogernde Versagung des Grundes. In der<br />

Versagung offnet sich die urspriingliche Leere, geschieht die<br />

urspriingliche Lichtung, aber die Lichtung zugleich, damit sich<br />

in ihr die Zogerung zeige.<br />

Der Ab-grund ist die erstwesentliche lichtende Verbergung,<br />

die Wesung der Wahrheit.<br />

Da aber die Wahrheit die lichtende Verbergung des Seyns ist,<br />

ist sie als Ab-grund zuvor Grund, der nur griindet als das tragende<br />

Durchragenlassen des <strong>Ereignis</strong>ses. Denn die zogernde<br />

Versagung ist der Wink, in dem das Da-sein, eben das Bestiindnis<br />

der lichtenden Verbergung, erwunken wird, und das ist die<br />

Schwingung der Kehre zwischen Zuruf und Zugehorigkeit, die<br />

Er-eignung, das Seyn selbst.<br />

Die Wahrheit griindet als Wahrheit des <strong>Ereignis</strong>ses. Dieses<br />

ist daher von der Wahrheit als Grund her begriffen: der Ur­<br />

-grund. Der Ur-grund offnet sich als Sichverbergendes nur im<br />

Ab-grund. Der Abgrund jedoch wird vollig verstellt durch den<br />

Un-grund (vgl. unten).<br />

Der Ur-grund, der griindende, ist das Seyn, aber je wesend<br />

in seiner Wahrheit.<br />

Je griindlicher der Grund (das Wesen der Wahrheit) ergriindet<br />

wird, urn so wesentlicher west das Seyn.<br />

Die Ergriindung des Grundes muB aber den Sprung in den<br />

Ab-grund wagen und den Ab-grund selbst ermessen und bestehen.<br />

Der Ab-grund als Weg-bleiben des Grundes in dem genannten<br />

Sinn ist die erste Lichtung des Offenen als der »Leere«.<br />

Aber welche Leere ist hier gemeint? Nicht jenes Unbesetzte<br />

der Ordnungsformen und Rahmen fUr das berechenbare Vorhandene<br />

von Raum und Zeit, nicht die Abwesenheit von Vorhandenem<br />

innerhalb dieser, sondern die zeit-riiumliche Leere,<br />

die urspriingliche Auftlaffung im zogernden Sichversagen.<br />

Doch muB dieses nicht auf einen Anspruch, ein Suchen, ein<br />

Hinwollen stoBen, damit es ein Sichversagen sein konne? GewiB,<br />

aber beide wesen je als <strong>Ereignis</strong>, und jetzt gilt es nur, das<br />

Wesen der Leere selbst zu bestimmen, das will sagen: die Ab­<br />

-griindigkeit des Abgrundes zu denken; wie der Ab-grund<br />

griindet. Eigentlich ist das nur immer zu denken aus dem Ur­<br />

-grund, dem <strong>Ereignis</strong>, und im Vollzug des Einsprungs in seine<br />

schwingende Kehre.<br />

Der Ab-grund als Wegbleiben des Grundes soil doch die<br />

Wesung der Wahrheit (der lichtenden Verbergung) sein. Wegbleiben<br />

des Grundes, ist das nicht Abwesenheit der Wahrheit?<br />

Aber das zogernde Sichversagen ist doch gerade Lichtung fiir<br />

die Verbergung, somit Anwesung der Wahrheit. GewiB, »Anwesung«,<br />

jedoch nicht in der Weise, wie Vorhandenes anwest,<br />

sondern Wesung dessen, was erst An- und Abwesenheit von<br />

Seiendem begriindet, und nicht nur dieses.<br />

»Weg-bleiben« als Sichversagen (zogerndes) des Grundes ist<br />

Wesung des Grundes als Ab-grund. Der Grund braucht den<br />

Ab-grund. Und das Lichten, das im Sichversagen geschieht, ist<br />

kein bloBes Aufklaffen und Aufgiihnen (xao~ - gegen

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