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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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310 V. Die Griindung<br />

191. Das Da-sein<br />

311<br />

190. <strong>Vom</strong> Da-sein*<br />

<strong>Vom</strong> Da-sein ist nul' griindend zu sagen, im denkerischen Vollzug<br />

des Anklangs, Zuspiels und des Sprungs.<br />

Griindend heiBt abel' zugleich geschichtlich in unserer und<br />

fiir unsere kiinftige Geschichte, deren innerster Not (Seinsverlassenheit)<br />

und del' hieraus entspl'ingenden Notwendigkeit<br />

(Grundfrage) sich fiigend.<br />

Diese Fiigung, als sich fiigende Vorbereitung del' Augenblicksstatte<br />

del' auBersten Entscheidung, ist das Gesetz des denkerischen<br />

Vorgehens im anderen Anfang, im Unterschied zum<br />

System in del' Endgeschichte des ersten Anfangs.<br />

Trotzdem muB eine erste nennende Hinweisung in das Da­<br />

-sein und damit auf dieses moglich sein. Niemals freilich ein<br />

unmittelbares »Beschreiben«, als sei es irgendwo vorhanden<br />

vorfindlich; ebensowenig, was dasselbe in hoherer Stufe ist,<br />

durch eine »Dialektik«, wohl abel' im rechtverstandenen Entwurf,<br />

del' den jetzigen Menschen wenn auch nul' in seine Seinsverlassenheit<br />

bringt und den Anklang bereitet, daB del' Mensch<br />

jenes Seiende ist, das ausgebrochen ist ins Offene, abel' zunachst<br />

und langehin diesen Ausbruch verkennt und schlieBlich ihn<br />

erst aus der Seinsverlassenheit erstmals ganz ermiBt.<br />

Ausbruch und Verlassenheit, Wink und Einkehr sind die in<br />

sich zusammengehorigen Geschehnisse del' Eignung, in denen,<br />

scheinbar nul' yom Menschen her gesehen, das <strong>Ereignis</strong> sich eroffnet<br />

(vgl. Eigentum):<br />

lt<br />

W.r<br />

Mensch +-E---+­ ) (<br />

Gotter (Da)<br />

.j.<br />

Erde<br />

Von hier aus ist schon zu ersehen, welcher einheitlich gefiigten<br />

Entwurfskraft es bedarf, urn den el'offnenden Sprung als<br />

* <strong>zur</strong> einfiihrenden KHirung des Begriffes vgl. Auseinandersetzung mit<br />

»8ein und Zeit« 1936; vgl. »Die metaphysischen Grundstellungen des<br />

abendHindischen Denkens (Metaphysik)«. Dbungen Wintersemester 1937/38<br />

El'spl'ingung des Da-seins zu vollziehen und die Gl'iindung <strong>zur</strong>eichend<br />

fl'agend-wissend vol'zubel'eiten.<br />

Da-sein ist das Geschehnis der Erkliiftung der Wendungsmitte<br />

der Kehre des <strong>Ereignis</strong>ses. Erkliiftung ist Er-eignung, zumal<br />

und zuvor die Erkliiftung und aus ihr je der geschichtliche<br />

Mensch und die Wesung des Seins, Nahung und Fernung der<br />

GaUer.<br />

Hier ist keine »Begegnung« mehr, kein Erscheinen fiir den<br />

Menschen, der zuvor schon feststeht und das Erschienene fartan<br />

nur festhiilt.<br />

Das tiefste Wesen der Geschichte ruht mit darin, dafJ die<br />

erkliiftende (Wahrheit griindende) Ereignung erst Jene entspringen<br />

liifJt, die, einander brauchend, erst im <strong>Ereignis</strong> der<br />

Kehre einander sich zu- und abkehren.<br />

Diese zwischen Verlassenheit und Er-winkung je entscheidende<br />

bezw. von hier in die Unentschiedenheit sich verhiillende<br />

Erkliiftung der Nahung und Fernung ist der Ursprung des Zeit­<br />

Raums und das Reich des Streites.<br />

Da-sein ist das Bestandnis del' Wesung del' Wahl'heit des<br />

Seyns.<br />

Entfaltung del' Daheit des Da als Griindung des Da-seins.<br />

Das Da west und wesend muB es im Sein des Da-seins iibernommen<br />

werden; das »Zwischen«.<br />

191. Das Da-sein<br />

ist del' Wendungspunkt in del' Kehre des <strong>Ereignis</strong>ses, die sich<br />

offnende Mitte des Widerspiels von Zuruf und Zugehorigkeit,<br />

das Eigentum, verstanden wie Fiirsten-tum, die herrschaftliche<br />

Mitte del' Er-eignung als Zueignung des Zu-gehorigen zum<br />

<strong>Ereignis</strong>, zugleich zu ihm: Selbstwerdung.<br />

So ist das Da-sein das Zwischen zwischen den Menschen<br />

(als geschichtegriindenden) und den Gottern (in ihrer Geschichte).<br />

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