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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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260 IV. Der Sprung<br />

140. Die Wesung des Seyns<br />

261<br />

Verstehen ist VoIlzug und Ubemahme der ausstehenden Instandigkeit,<br />

Da-sein, Ubemahme als Er-leiden, worin das SichverschlieBende<br />

als Tragend-Bindendes sieh eroffnet.<br />

139. Vie Wesung des Seyns:<br />

Wahrheit und Zeit-Raum*<br />

Das Seyn west; das Seiende ist.<br />

Vas Seyn west als das <strong>Ereignis</strong>. Zu diesem geh6rt die Einzigkeit<br />

und Befremdung in der Augenblicklichkeit der unverhofft<br />

angefallenen und so erst sich erbreitenden Statte.<br />

In welche Gestalt der Aufall des Seyns erstmals gestellt und<br />

verwahrt wird, gibt die Vorzeichnung des Bereiehes fiir die Bergung<br />

der Wahrheit des ankommenden und £liichtigen Gottes.<br />

Inwieweit langst Ungriindiggewordenes und noeh Fortbestehendes<br />

und Ubliches je noeh in eine Anfallbereitschaft gebracht<br />

werden kann, das entseheidet mit den moglichen Ausschlagsbereich<br />

der Wahrheit des Seyns.<br />

Vas Seyn west als das <strong>Ereignis</strong>. Das ist kein Satz, sondem die<br />

unbegriffliche Verschweigung des Wesens, das sieh nur dem<br />

vollen gesehiehtliehen Vollzug des anfanglichen Denkens eroffnet.<br />

Aus der Wahrheit des Seyns erst ersteht geschichtlich das<br />

Seiende, und die Wahrheit des Seyns wird geborgen in der Instandigkeit<br />

des Da-seins. Deshalb ist »das Sein«, so aIlem­<br />

-gemein der Name lauten mag, niemals gemein zu machen.<br />

Und doch west es, wo und wann es west, naher und inniger<br />

denn jegliehes Seiende. Hier ist yom Da-sein her die v6llige<br />

Andersartigkeit des Bezugs zum Seyn gedacht, vollzogen;<br />

und[*] das geschieht in dem aus der Entriiekung und Beriikkung<br />

der Wahrheit selbst entspringenden Zeit-Raum. Zeit­<br />

-Raum selbst strittiger Streitbezirk. 1m ersten Anfang wurde<br />

davon aus dem unmittelbaren Ansturm auf das Seiende als sol­<br />

* vgl. Der Sprung und Die Griindung<br />

[* s. Nachwort S. 516J<br />

ches (q:)'U(1t~, tOEa, ouo[a) nur die Anwesung faBbar und maBstablich<br />

fiir aIle Auslegung des Seienden festgehalten. Zeit dabei als<br />

Gegenwart und Raum, d. h. der Ort als Hier und Dart, innerhalb<br />

der Anwesenheit und ihr zugeh6rig. In Wahrheit aber hat<br />

der Raum keine Anwesenheit sowenig wie Abwesenheit.<br />

Zeitigendes Raumen - raumende Zeitigung (vgl. Bestreitung<br />

des Streites) als nachster Fiigungsbezirk fiir die Wahrheit<br />

des Seyns, aber kein Abfall in die gemeinen formalen Raumund<br />

Zeit-Begriffe (1), sondem Riieknahme in den Streit, Welt<br />

und Erde - <strong>Ereignis</strong>.<br />

140. Die Wesung des Seyns<br />

Rettet man sich nieht in eine Erklarung des Seins (der Seiendheit)<br />

durch Ansetzung der ersten Ursache alles Seienden, die<br />

sieh selbst verursaeht, lOst man nicht das Seiende als solches in<br />

die Gegenstandliehkeit auf und erklart man nicht wiederum<br />

die Seiendheit jetzt aus dem Vor-stellen des Gegenstandes und<br />

seinem a priori, solI das Seyn selbst <strong>zur</strong> Wesung kommen und<br />

doch jede Art von Seiendem an sich ihm femgehalten werden,<br />

dann gliickt dieses nur aus einer notwendigen (die Seinsverlassenheit<br />

als Not bestehenden) Besinnung, der dieses einsichtig ~<br />

wird:<br />

Die Wahrheit des Seins und so dieses selbst west nur, wo und<br />

wannDa-sein.<br />

Da-sein »ist« nur, wo und wann das Sein der Wahrheit.<br />

Eine, ja die Kehre, die eben das Wesen des Seins selbst als<br />

das in sich gegenschwingende <strong>Ereignis</strong> anzeigt.<br />

Das <strong>Ereignis</strong> griindet in sieh das Da-sein (I.).<br />

Das Da-sein griindet das <strong>Ereignis</strong> (11.).<br />

Griinden ist hier kehrig: I. tragend durehragend, II. stiftend<br />

entwerfend (vgl. Der Sprung, 144. Das Seyn und der urspriingliehe<br />

Streit, S. 265).

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