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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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318 V. Die Griindung<br />

197. Da-sein - Eigentum - Selbstheit<br />

319<br />

zustellen. Aber dieses Sich-stellen und dessen Standigkeit griinden<br />

in der Ereignung. Daher ist zu fragen:<br />

In welcher Geschichte muB der Mensch stehen, um der Er­<br />

-eignung zugehorig zu werden?<br />

MuB er hierzu nicht voraus-gestoBen werden in das Da, welches<br />

Geschehnis ihm als Geworfenheit offenbar wird?<br />

Die Geworfenheit wird erst erfahren aus der Wahrheit des<br />

Seyns. In der ersten Vordeutung (»Sein und Zeit«) bleibt sie<br />

noch miBdeutbar im Sinne eines zufalligen Vorkommens des<br />

Menschen unter dem anderen Seienden.<br />

Zu welcher Macht werden von hier aus Erde und Leib entfacht.<br />

Das Menschsein und das »Leben«.<br />

Wo anders ist der AnstoB, auf das Da-sein hinauszudenken,<br />

als im Wesen des Seyns selbst.<br />

195. Da-sein und Mensch<br />

Wer ist der Mensch? Jener, der gebraucht wird vom Seyn zum<br />

Ausstehen der Wesung der Wahrheit des Seyns.<br />

Als so gebrauchter »ist« aber der Mensch nur Mensch, sofern<br />

er in das Da-sein gegriindet ist, d. h. selbst zum Grunder des<br />

Da-seins schaffend wird.<br />

Das Seyn aber ist zugleich hier begriffen als Er-eignis. Beides<br />

gehort zusammen: die Riickgriindung in das Da-sein und die<br />

Wahrheit des Seyns als <strong>Ereignis</strong>.<br />

Wir begreifen nichts von der hier eroffneten Fragerichtung,<br />

wenn wir beliebige Vorstellungen vom Menschen und vom<br />

»Seienden als solchem« unversehens zugrundelegen, statt in<br />

einem zumal den »Menschen« und das Seyn (nicht das Sein<br />

des Menschen lediglich) in Frage zu stellen und in ihr zu<br />

halten.<br />

196. Da-sein und Volk*<br />

Nur vom Da-sein her ist das Wesen des Volkes zu begreifen<br />

und d. h. zugleich jenes zu wissen, daB das Yolk nie Ziel und<br />

Zweck sein kann und daB solches Meinen nur eine »volkische«<br />

Ausweitung des »liberalen« »Ich«-gedankens und der wirtschaftlichen<br />

Vorstellung der Erhaltung des »Lebens« ist.<br />

Das Wesen des Volkes aber ist seine »Stimme«. Diese Stimme<br />

spricht gerade nicht im sogenannten unmittelbaren ErguB<br />

des gemeinen, natiirlichen, unverbildeten und ungebildeten<br />

»Mannes«. Denn dieser so angerufene Zeuge ist bereits sehr<br />

verbildet und bewegt sich langst nicht mehr in den urspriinglichen<br />

Beziigen zum Seienden. Die Stimme des Volkes spricht<br />

selten und nur in Wenigen, und ob sie nach zum Klingen zu<br />

bringen ist?<br />

197. Da-sein - Eigentum - Selbstheit**<br />

Das Selbstsein ist Wesung des Da-seins, und das Selbstsein des<br />

Menschen vollzieht sich erst aus der Instandigkeit im Da-sein.<br />

Das »Selbst« pflegt man zu begreifen einmal in dem Bezug<br />

eines 1ch auf »sich«. Dieser Bezug wird als ein vorstellender ./<br />

genommen. Und schlieBlich wird die Selbigkeit des Vorstellenden<br />

mit dem Vorgestellten als Wesen des »Selbst« gefaBt.<br />

Auf diesem und entsprechend abgewandelten Wegen ist jedoch<br />

das Wesen des Selbst nie zu erreichen.<br />

Denn zuvor ist es keine Eigenschaft des vorhandenen Menschen<br />

und mit dem Ichbewuf3tsein nur scheinbar gegeben. Woher<br />

dieser Schein kommt, kann nur aus dem Wesen des Selbst<br />

geklart werden.<br />

Selbstheit entspringt als Wesung des Da-seins aus dem Ursprung<br />

des Da-seins. Und der Ursprung des Selbst ist das<br />

* vgl. Die Zukiinftigen<br />

** vgl. Vorbliek, 16. <strong>Philosophie</strong> (Besinnung als Selbstbesinnung)

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