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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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82 1. Vorblick<br />

sechs Fiigungen wird iiber das Selbe je das Selbe zu sagen versucht,<br />

aber jeweils aus einem anderen Wesensbereich dessen,<br />

was das <strong>Ereignis</strong> nennt. AuBerlich und stiickhaft gesehen findet<br />

man dann leicht iiberall»Wiederholungen«. Doch das Verharren<br />

beim Selben, dies Zeugnis der echten Instiindlichkeit des<br />

anfanglichen Denkens, fugenmaBig rein zu vollziehen, ist das<br />

Schwerste. Dagegen ist das fortgesetzte Fortlaufen in der Anreihung<br />

stiindig sich anders bietender »Stoffe« leicht, weil es<br />

sich von selbst ergibt.<br />

Jede Fiigung steht jeweils in sich, und dennoch besteht ein<br />

verborgenes Ineinanderschwingen und eroffnendes Griinden<br />

der Entscheidungsstatte fiir den wesentlichen Dbergang in die<br />

noch mogliche Wandlung der abendlandischen Geschichte.<br />

Der Anldang hat seine Trag-weite in das Gewesende und<br />

Kiinftige und somit seine Einschlagskraft in das Gegenwartige<br />

durch das Zuspiel.<br />

Das Zuspiel nimmt seine Notwendigkeit erst aus dem Anklang<br />

der Not der Seinsverlassenheit.<br />

Anklang und Zuspiel sind Boden und Feld fiir den ersten<br />

Absprung des anfiinglichen Denkens zum Sprung in die Wesung<br />

des Seyns.<br />

Der Sprung eroffnet zuvor die unabgeschrittenen Weiten<br />

und Verbergungen dessen, wohin die Griindung des Da-seins,<br />

zugehorig dem Zuruf des <strong>Ereignis</strong>ses, vordringen muB.<br />

All diese Fiigungen miissen in solcher Einheit bestanden<br />

werden aus der Instandlichkeit im Da-sein, die das Sein der<br />

Zukiinftigen auszeichnet.<br />

Sie iibernehmen und verwahren die durch den Zuruf erweckte<br />

Zugehorigkeit in das <strong>Ereignis</strong> und seine Kehre und<br />

kommen so vor die Winke des letzten Gattes zu stehen.<br />

Die Fuge - die sich den Zuruf fiigende und so das Da-sein<br />

griindende Verfiigung.<br />

41. Jedes Sagen des Seyns halt sich in Worten und Nennungen 83<br />

40. Vas denkerische Werk im Zeitalter des Ubergangs<br />

Das denkerische Werk im Zeitalter des Dbergangs (vgl. Dberlegungen<br />

IV, 90) kann nur und muB ein Gang sein in der<br />

Zweideutigkeit dieses Wortes: ein Gehen und ein Weg zumal,<br />

somit ein Weg, der selbst geht.<br />

1st Solches im Sagen gestaltbar, so daB die Einfachheit dieser<br />

Aufgabe ans Licht tritt? Entspricht dem die Fuge »<strong>Vom</strong> <strong>Ereignis</strong>«?<br />

Wer will das wissen? Aber deshalb nur ist es zu<br />

wagen.<br />

Db dieser Versuch einst den Ausleger findet? Jenen, der sagen<br />

kann von dem ins Kiinftige gehenden und dieses bereitenden<br />

Weg? Nicht aber jenen, der nur das viele Zeitgenossische<br />

daran herausrechnet und alles so»erklart« und - vernichtet.<br />

41. Jedes Sagen des Seyns halt sich in Worten<br />

und Nennungen<br />

Jedes Sagen des Seyns halt sich in Worten und Nennungen,<br />

die, in der Richtung des alltaglichen Meinens des Seienden<br />

verstandlich und in dieser Richtung ausschlieBlich gedacht, als<br />

Ausspruch des Seyns miBdeutbar sind. Es bedarf soOOt gar<br />

nicht erst eines Verfehlens der Frage (innerhalb des Bereichs<br />

der denkerischen Auslegung des Seyns), sondern das Wort selbst<br />

schon enthiillt etwas (Bekanntes) und verhiillt daOOt jenes, was<br />

im denkerischen Sagen ins Offene gebracht werden solI.<br />

Diese Schwierigkeit ist durch nichts zu beheben, ja der Versuch<br />

dazu bedeutet schon die Verkennung alles Sagens yom<br />

Seyn. Diese Schwierigkeit muB iibernommen und in ihrer Wesenszugehorigkeit<br />

(zum Denken des Seyns) begriffen werden.<br />

Das bedingt ein Verfahren, das in gewissen Grenzen zuerst<br />

immer dem gewohnlichen Meinen entgegenkommen und eine<br />

gewisse Strecke weit mit ibm gehen muB, um dann im rechten<br />

Augenblick den Umschlag des Denkens zu fordern, aber unter

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