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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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280 W. Der Sprung<br />

159. Die Zerkliiftung<br />

281<br />

nere, unerrechenbare Ausfalligkeit der Er-eignung, der Wesung<br />

des Seyns als der gebrauchten und Zugehor gewahrenden<br />

Mitte, die bezogen bleibt auf den Vorbeigang des Gottes und<br />

die Geschichte des Menschen zumal.<br />

Das Er-eignis ubereignet den Gott an den Menschen, indem<br />

es diesen dem Gott zueignet (vgl. Vorblick, 7. <strong>Vom</strong> <strong>Ereignis</strong>,<br />

S. 26 f.).<br />

Abgriindig gegriindet ist in das <strong>Ereignis</strong> das Da-sein und<br />

somit der Mensch, wenn ihm der Einsprung in schaffender<br />

Griindung gelingt.<br />

Hier ereignet sich Verweigerung und Ausbleib, Anfall und<br />

Zufall, Verhaltenheit und Verklarung, Freiheit und Verzwingung.<br />

Solches ereignet sich, d. h. es gehort <strong>zur</strong> Wesung des <strong>Ereignis</strong>ses<br />

selbst. Jegliche Art von »Kategorien«anordnung und<br />

Verschiebung und Vermischung versagt mer, wei! die Kategorien<br />

vom Seienden her auf dieses zu gesagt sind, wei! sie niemals<br />

das Seyn selbst nennen und kennen.<br />

Desgleichen konnen Vorbeigang und <strong>Ereignis</strong> und Geschichte<br />

niemals als Arten von»Bewegungen« gedacht werden, wei! Bewegung<br />

(selbst als f.tE'ta~OA.~ gedacht) immer auf das ovals ouota<br />

bezogen bleibt, in welchen Bezug auch Mval-ltS' und f.VEQYEta und<br />

ihre spateren Nachkommen gehoren.<br />

Vor aHem aber laBt sich das, was die innere Ausfalligkeit des<br />

<strong>Ereignis</strong>ses ausmacht und je nach der Ereignung verhuHt bleibt<br />

oder heraustritt, niemals in einer »Tafel« noch sonstwie in einer<br />

Facherung eines Systems aufzahlen und darstellen, sondern<br />

jedes Sagen von der Zerkluftung ist ein denkerisches Wort zum<br />

Gott und an den Menschen und damit in das Da-sein und so<br />

in den Streit von Welt und Erde.<br />

Hier gibt es kein untersuchendes Zergliedern von »Strukturen«,<br />

aber noch weniger ein nur in »Zeichen« stammelndes<br />

So-tun, als werde etwas angesprochen.<br />

Der Ausweg in die »Chiffren« ist nur die letzte Folge der<br />

nicht uberwundenen, sondern gerade vorausgesetzten »Ontologie«<br />

und »Logik«.<br />

Das Sagen des anfanglichen Denkens steht auBerhalb des<br />

Unterschiedes von Begriff und Chiffre.<br />

158. Die Zerkliiftung und die »Modalitiiten«*<br />

Die Herkunft und Herrschaft der »Modalitaten« ist noch frag­<br />

-wiirdiger als die Auslegung des Seienden auf die tll€a, wie sie<br />

sich im Verlauf der Geschichte der <strong>Philosophie</strong> festgelegt hat,<br />

urn zu einem gleichsam an sich vorhandenen»Problembestand«<br />

zu werden.<br />

Fur die Herkunft ist wichtig der Vorrang der»Wirklichkeit«<br />

(vgl. auch die existentia als der Unterschied <strong>zur</strong> essentia), die<br />

Wirklichkeit als BVEQyEta und Moglichkeit und Notwendigkeit<br />

gleichsam ihre Horner.<br />

Die BVE(>yEta aber echt begriffen aus der unentfalteten cpUOtS',<br />

die im Lichte der f.tE'tll~OA.~ als Seiendheit zergliedert wird. Warurn<br />

f.tE'tll~OA.~? Wei! fur das vorgreifende Festhalten des Bestandigen<br />

und Anwesenden die f.tE'ta~OA.~, zumal als cpoga, die Gegen-erscheinung<br />

schlechthin ist und somit jenes, was erlaubt,<br />

von ihm her als einem Anderen deutend auf die ouota <strong>zur</strong>iickzukommen.<br />

Hier liegt der Kern der»Ontologie« des Aristoteles.<br />

159. Die Zerkliiftung<br />

Eine wesentliche Kluft ist das Sein in der Zuriickgebogenheit<br />

(Vermogen, aber nicht von Moglichkeit her, die immer nur bisher<br />

aus dem Seienden als Vorhandenem gedacht wurde).<br />

Diese Kluft zerspalten und so einig klaffend als Herr-schaft,<br />

vorspringender Ursprung. Herr-schaft ist, besser west als Vermachtnis,<br />

wird nicht selbst vermacht, sondern vermacht die<br />

standige Ursprunglichkeit. DberaH, wo das Seiende aus dem<br />

* vgl. Vorlesung Wintersemester 1935/36 »Die Frage nach dem Ding. Zu<br />

Rants Lehre von den transzendentalen Grundsiitzen« (Gesamtausgabe Band<br />

41)<br />

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