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Beiträge zur Philosophie (Vom Ereignis) - gesamtausgabe

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316 V. Die Griindung<br />

194. Der Mensch und das Da-sein<br />

317<br />

uberlieferten Auslegung des Seienden (als Bestiindigkeit und<br />

Anwesenheit) erkliirt wird.<br />

Zur Beantwortung der zweiten Frage aber (vgl. oben) ist zu<br />

sagen:<br />

Wenn das Da-sein ins Spiel kommt, und es muB dies uberalI,<br />

wo das Seiende als solches und damit verhulIt die Wahrheit<br />

des Seyns in die Frage kommt, dann mussen wir nachsehen,<br />

was entsprechend cler anfiinglichen Auslegung des Seienden<br />

(als bestiindige Anwesenheit) durchgiingig und im alIgemeinsten<br />

gefaBt als der Leitfaden sichtbar wird. Dieses ist das »Denken«<br />

als Vor-stellen von etwas im AlIgemeinen und hier im<br />

Allgemeinsten und demnach das iiuBerste VorstelIen.<br />

1m Vor-stelIen zeigt sich die Spur des Da-seins, niimlich hinsichtlich<br />

seiner Entriickung zu etwas. Das Vor-stellen ist, sich<br />

selbst verhulIt, daseinsmiiBig ein Hinausstehen ins Offene, wobei<br />

dieses Offene selbst sowenig wie die Offenheit in ihrem Wesen<br />

und Grund befragt werden.<br />

Das Vor-stelIen ist zudem ein Hinausstehen, das zugleich<br />

doch wieder <strong>zur</strong>uckbleibt in der Seele als ein Vorgang und Akt<br />

dieser, die selbst schlieBlich als »Ich« das Gegenuber <strong>zur</strong>n Gegenstand<br />

bildet.<br />

Die Richtigkeit als Auslegung des Offenen wird der Grund<br />

der Subjekt-Objekt-Beziehung.<br />

Sofern aber das Vor-stelIende sich selbst vor-stelIt, wird dieses<br />

Hinausstehen nur wiederholt und <strong>zur</strong>iickgenommen auf<br />

dieses selbst, und jenes bleibt verstellt, was das Da-sein auszeichnet,<br />

eben das Da, die Lichtung fur die Verbergung, zu sein<br />

in der Instandlichkeit der Selbstheit als Grundung der Wahrheit<br />

in das Seiende.<br />

Wird nun vollends das VorstelIen in »das Leben« einbezogen,<br />

dann gelingt die vollige Verhullung des urspriinglichen<br />

Da-seinscharakters des Vor-stellens. Dieses selbst wird nur noch<br />

nach seinem Nutzen und Wert abgeschiitzt, und in solcher<br />

Schiitzung wird ihm auch die Deutung zugewiesen, die es allein<br />

als»Wissen« gegenuber der»Tat« beanspruchen kann.<br />

Die Schwierigkeit, aus einem solchen Vor-stelIen (Anscheinen)<br />

der Welt her einen Ansatz zu finden, urn das Da-sein erfahrbar<br />

und sichtbar zu machen, scheint unubersteiglich, zumal<br />

die Voraussetzung fur Alles, die Kraft zu fragen und der Wille<br />

<strong>zur</strong> Klarheit, entbehrt werden mussen. Wie aber solI in dieser<br />

Ode die hochste Frage nach dem Sein eine Frage werden<br />

konnen!<br />

194. Der Mensch und das Da-sein<br />

Warum das Da-sein als der Grund und Abgrund des geschichtlichen<br />

Menschen? Weshalb nicht eine unmittelbare Abiinderung<br />

des Menschen, und weshalb solI er denn nicht bleiben, wie<br />

er ist? Wie ist er denn? LiiBt sich das fest-stelIen? Von wo aus?<br />

Welche Schiitzung nach welchen MaBstiiben?<br />

Das Dasein ist in der Geschichte der Wahrheit des Seins der<br />

wesentliche Zwischen/all, d. h. der Ein-falI jenes Zwischen, in<br />

das der Mensch ver-riickt werden muB, urn erst wieder er selbst<br />

zu sein.<br />

Die Selbstheit, als Bahn und Reich der Zu-eignung und des<br />

Ursprungs des »Zu« und »Sich«, der Grund fur die Zugehorig­<br />

.,<br />

keit zum Seyn, die in sich schlieBt die Dber-eignung (instiindliche).<br />

Dber-eignung nur, wo zuvor und stiindig Zu-eignung;<br />

beides aber aus der Er-eignung des <strong>Ereignis</strong>ses.<br />

Die Zugehorigkeit zum Seyn aber west nur, wei! das Sein in<br />

seiner Einzigkeit das Da-sein braucht und darin gegriindet und<br />

es grundend den Menschen. Anders west keine Wahrheit.<br />

Anders herrscht nur das Nichts in der verfiinglichsten Gestalt<br />

der Niihe des»Wirklichen« und »Lebendigen«, d. h. des<br />

Unseienden.<br />

Das Da-sein, als Sein des Menschen begriffen, ist bereits im<br />

Vorgriff· Die Frage fur dessen Wahrheit bleibt, wie der<br />

Mensch, seiender werdend, in das Da-sein, so es griindend, sich<br />

zUriickstellt, um sich damit in die Wahrheit des Seyns hinaus­

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