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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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131Bsp. (7.8)1369 L1: bei den (.) bei den mÄnnern sind wel' (.)1370 bei den arabischen mÄnnern sind welche1371 die waren am anfang extr!EM! frauenverachtend?1372 IN: 1373 L1: <strong>als</strong>o WIRklich [doll. (2.0)1374 IN: [1375 L1: da hab=ich aber AUCH gesacht äh: (--)1376 wenn du das ernst meinst- (.) das is äh- (-)1377 das is gegens grUndgesetz.1378 [(-) kann=ich nich DULden. (-)1379 IN: [mhmh mhmh1380 L1: das KANNST=du nich vertreten; [(.)1381 IN: [mhmh1382 L1: <strong>als</strong>o du DARFST das nich vertrEten; [(.)1383 IN: [ja=a1384 L1: ich verBIEte dir das. [(---) ne? (---)1385 IN: [ja=a 1386 L1: das KANNST=du NICH machen. (--)1387 und du bist hier in dem- (.)1388 in diesem LAND eigentlich f<strong>als</strong>ch.1389 IN: ja=a1390 L1: (2.75)L1 berichtet hier von einer Gruppe „arabischer Männer“, deren Einstellungen gegen<strong>über</strong>Frauen er entschieden kritisiert. Dies tut er in der narrativen Rekonstruktionmit der Stimme des väterlich-autoritären Lehrers – wie schon zuvor sind hiervor allem der Befehlston und der intendierte Eingriff in das Verhalten der betreffendenSchüler diejenigen Merkmale, durch die <strong>sich</strong> die Stimme konstituiert. Zusätzlichkommt hier noch die Rhythmisierung hinzu: Vor allem in Z. 1380ff. zeigt<strong>sich</strong> ein paralleles syntaktisches Muster, dass durch Betonungen auf dem Modalbzw.dem Hauptwerb prosodisch akzentuiert wird.7.5.2 Distanzierung / Abwahl von kopräsenten Identitätsfacetten Die Erzählung <strong>über</strong> die vermeintlich schiefgegangene Unterrichtsstunde aus Kap.6 lebt von verschiedenen Dialogen, die Erzähler L2 einerseits mit dem Interviewerführt (<strong>als</strong> eine Art Rahmendialog, innerhalb dessen alle Erzählungen angesiedeltsind), andererseits aber sowohl mit den erzählten Figuren (in diesem Beispiel seineSchülerInnen) <strong>als</strong> auch mit <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong>. Der Dialog mit <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> wird, sowurde gezeigt, vor allem durch <strong>selbst</strong>indizierte interne Formen auf einer so geschaffenennarrativen Hinterbühne realisiert. Dieses erzählte Selbstgespräch sollnun noch einmal genauer betrachtet werden; dieses Mal soll es vor allem darumgehen, wie L2 seine eigene Professionalität thematisiert und darstellt.agnose <strong>als</strong> Stil bezeichnet werden können: „Wenn eine Abgrenzung von Stil und Nicht-Stil<strong>als</strong>o von der Anzahl und Dichte der Stilmittel her nicht möglich ist, dann bleibt nur die Möglichkeit,die Definition und Abgrenzung <strong>über</strong> die Wirkung, den Sinn bzw. die <strong>als</strong> sozial undinteraktiv bedeutsam nahegelegte Interpretation eines Stils vorzunehmen, indem man zeigt,dass er <strong>als</strong> aktiv verwendetes und nachweisbar funktionierendes Signalisierungsmittel imHinblick auf bestimmte interaktiv relevante Aufgaben und Bedeutungen gebraucht wird.“

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