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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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136- Etablierung der zweifelnden Stimme:o Z. 0725-0736: minimalistische Orientierung inkl. Etablierung derzweifelnden Stimme => Author / narrative Hinterbühne; „man“- Etablierung der Principal-Position:o Z. 0738-0744: erzählte Reaktion => Principal / narrative Vorderbühne;„ich“- Diskussion zweifelnde Stimme vs. Principal:o Z. 0748-0750: Rechtfertigung => PrincipalZ. 0748: Relativierung fachlichen Wissens => author / zweifelndeStimme (aus der Erzählsituation heraus / auf der narrativen Hinterbühne);„man“o [Z. 0752-0767: Zweite Störung – Analyse s. Kap. 7.4.2]- Kooperation zweifelnde Stimme + Principal / Abwahl der zweifelndenStimme:o Z. 0772-0777: Reaktion der zweifelnden Stimme => Author / narrativeHinterbühneo Z. 0780-0782: Gegenreaktion => Principal / narrative Hinterbühne=> gleichzeitig Abwahl der zweifelnden Stimme; „ich“o [Z. 0784-0798: Bericht <strong>über</strong> Fortgang der Stunde]- Evaluation des Ereignisses + explizite Distanzierung von der zweifelndenStimme:o Z. 0799-0822: evaluierender Teil der Erzählung, ResuméeZ. 0821: explizite Abwahl der zweifelnden Stimme durch „man“ (nicht„ich“, wie zuvor)Somit wurde <strong>als</strong>o von Beginn der Erzählung an die zweifelnde Stimme - retrospektiv<strong>als</strong> impliziter Kommentar des Erzählenden Ichs - <strong>als</strong> abgewählte beiderIdentitätsfacetten markiert und in der Erzählung vor allem die Entwicklung bis hinzur Abwahl der <strong>als</strong> nicht mehr gültig angesehenen Facette nachgezeichnet.7.6 Zusammenfassung: Die Hybridität von ALTER und EGO Ausgehend von Bachtins Konzept der Hybridität wurde in diesem Kapitel gezeigt,dass die Ausdifferenzierung von Identitätsfacetten auf unterschiedliche Weisegeschehen kann. Da<strong>für</strong> wurde auf zwei weitere Konzepte zurückgegriffen, dieunmittelbar an Bachtin anschlussfähig sind: Das Goffman'sche Konzept des Footingsvon Äußerungen (mit Schwerpunkt auf die von Goffman vorgeschlageneAusdifferenzierung der Sprecherrolle), sowie das aus dem Bereich der interaktionalenStilistik stammende Konzept der (Selbst- und Fremd-) Stilisierung. Letzterewurde <strong>als</strong> <strong>Verfahren</strong> im gesprächrhetorischen Sinn begriffen, mit dem durch die(meistens prosodische) Kontextualisierung sozial relevanter Kategorien zielorientiert„Wirkungsab<strong>sich</strong>ten“ (Kallmeyer 1996, S. 7) des/der SprecherIn in Bezugauf ihre Identitätskonstruktion beschrieben werden konnten.Dazu wurde angesetzt an den in Kap. 6 eingeführten Unterscheidungen zwischenverschiedenen Formen der Redeindizierung. Im Zusammenhang mit Footingkonnte beobachtet werden, dass <strong>selbst</strong>- vs. fremdindizierte <strong>Verfahren</strong> Rückschlüsseauf primäre Footings erlaubten; <strong>als</strong>o solche Footings, bei denen anhand derRedeindizierung schon deutlich wird, ob einE SprecherIn <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> oder jemand

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