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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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32Weiterhin wird gleichzeitig ein Kernproblem der Identitätsforschung aufgegriffen.ALTER und EGO sind zwar (in unterschiedlicher Terminologie, s.o.) gängige undvor allem <strong>als</strong> <strong>selbst</strong>verständlich vorausgesetzte Konzepte, wenn es darum geht,Prozesse der Identitätskonstruktion zu beschreiben, doch sie gehen nicht <strong>über</strong> denStatus 'wissenschaftlicher Ethnokategorien' hinaus. Die Frage, wie ALTER undEGO <strong>als</strong> konkrete soziale Positionen in Alltagsinteraktionen von den SprecherInnen<strong>selbst</strong> konstruiert werden, stand bislang nicht im Fokus des Interesses.Indem Identitätskonstruktion im Interview in der oben beschriebenen Weise gesprächsanalytischrekonstruiert wird, kann gleichzeitig auch die sprachliche Hervorbringungvon ALTER-EGO-Positionen auf verschiedenen Ebenen der Interaktionaufgezeigt werden. Die <strong>für</strong> die Konzeptualisierung der drei Ebenen Mikro,Meso und Makro herangezogenen interaktionistischen Ansätze fassen <strong>als</strong>o nichtnur die Konstruktion von Identität, sondern erlauben dar<strong>über</strong> hinaus auch die Rekonstruktionder da<strong>für</strong> wesentlichen Kontrastierungsaktivitäten in Form von AL-TER-EGO-Positionen:EbeneMikroebene /DiskursidentitätenMesoebene /Situative IdentitätenMakroebene /transportablebzw. "orientedto"IdentitätenTheoretischerAnsatzGesprächsanalyseFace-Konzept +identity-ininteractionIdentitätskonstruktionnach Mead +narrative IdentitätKonzeptualisierungvon EGOAktuelleRSprecherInIndividuumIndividuumAbb. 2: Reichweite des deskriptiven ApparatsIKonzeptualisierungvon ALTERNächsteRSprecherInDirektesGegen<strong>über</strong>Gesellschaft / verallgemeinerterAndererMEALTER und EGO werden zwar in den meisten Untersuchungen zu Identitätskonstruktionimplizit mitgedacht (s.o.), selten aber <strong>als</strong> Ressourcen der SprecherInnenbegriffen und expliziert. In dieser Hin<strong>sich</strong>t wird in dieser Arbeit ein Instrumentariumentwickelt, das auch <strong>für</strong> die Untersuchung weiterer Interaktionsformen nutzbarsein kann. Die Interviewsituation hat dabei einen Lupen-Effekt: Die oben beschriebenenBesonderheiten der Situation haben zur Konsequenz, dass die untersuchtenPhänomene besonders deutlich hervortreten.2.6 Selbstdarstellung <strong>als</strong> gesprächsrhetorisches <strong>Verfahren</strong> zur Bearbeitung "mittlerer Transzendenzen" Der Nutzen von ALTER und EGO <strong>als</strong> analytischen Konzepten zeigt <strong>sich</strong> noch ananderer Stelle. Genau so wenig, wie die Etablierung von ALTER- und EGO-Positionen bislang <strong>als</strong> SprecherInnenverfahren begriffen wird, wird in der aktuellenIdentitätsdiskussion zwischen Identitätskonstruktion einerseits und Selbstdarstellungandererseits unterschieden. Die beiden Begriffe werden zumeist synonym

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