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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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170sammengefasst werden. Die Besonderheit dieser Kategorie des "Querschlägers"besteht darin, dass sie nur verstanden (<strong>als</strong>o vom Gegen<strong>über</strong> mit Wissen angefüllt)werden kann, wenn sie in Bezug zu den berufsbiographischen Episoden gesetztwerden kann. Die besondere Leistung von "Querschläger" besteht <strong>als</strong>o darin, einenlokal wirksamen, interaktiv konsequenzhaften Fixpunkt darzustellen, vondem ausgehend weitere narrative Sequenzen mit Bedeutung angereichert werdenkönnen - die Sammelkategorie organisiert <strong>als</strong>o weitere kategoriale Aktivitäten derSprecherInnen, und positioniert dadurch implizit jeweils kollektionsinterne AL-TER. Besonders relevant ist bei L1 ein Moment von Unkonventionalität, das immerwieder aufgegriffen und weiter ausdifferenziert wird - und auch dieses Momentwird <strong>als</strong> integraler Bestandteil der Sammelkategorie dargestellt.Auch die beiden anderen Interviewten konstituieren Sammelkategorien, mit denenresümierend maximale Kontrastierung zu den zuvor explizierten Grundannahmengeleistet wird. Es handelt <strong>sich</strong> in L2s Fall um die Kategorie des "Mitlernenden"und bei L3 um die der "Praxistante". Ich werde im Folgenden zeigen, wie diesebeiden Sammelkategorien die jeweils dargestellten Kategoriensysteme der beidenSprecherInnen organisieren.8.4.1.2.1 „mitlernender“ In L2s Fall besteht die Besonderheit darin, dass er nicht nur von einer Vergleichsfolieausgeht ("LehrerIn"), sondern gleichzeitig auch die SchülerInnenperspektiveheranzieht, um sein eigenes Handeln zu betrachten. Versteht man die Kategorie"LehrerIn" <strong>als</strong> eine von mehreren Stufen im Gesamtkontext eines Ausbildungszusammenhangs,so wird deutlich, dass L2 hier zwischen zwei Perspektiven aufseine aktuelle berufliche Tätigkeit hin- und herwechselt: Zum einen bezieht er<strong>sich</strong> auf die Annahmen, die mit Ausbildungswegen und offizieller 'Berechtigung',den Lehrerberuf auszuführen, zusammenhängen; zum anderen zieht er die SchülerInnenperspektiveheran, um sein eigenes Handeln zu rechtfertigen. Die Sammelkategorie,die er schließlich etabliert, bearbeitet diese beiden Vergleichsfolien:Bsp. (8.13)0596 L2: äh; (-) UNterrichtsstIl? (-)0597 ich !HO!ffe mir und WÜNsche mir0598 und das ähm; (---) hab=ich beObachtet0599 und das mir von zeit zu zeit auch BEsser gelIngt- (--)0600 ähm; (1.0) einen; (-)0601 ich will nIch lOcker sagen; (.)0602 lOcker hat immer so=nen lEIchten negatIven touch; (-)0603 aber schOn [nen (--) ähm::- (3.0) einen; (-)0604 IN: [0605 L2: einen stIl zu haben wo ich sAge (.)0606 <strong>als</strong> LEHrender versteh ich mich erstens0607 <strong>als</strong> mitLERnender? [(-) <strong>als</strong>o- (-)0608 IN: [0609 L2: ich bIn nicht derjenige der irgendwie INput0610 reingibt oder so-0611 und die andern müssen lernen (--)0613 [oder so was? (--)0614 IN: [

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