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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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21710 <strong>Sprechen</strong> <strong>über</strong> <strong>sich</strong> <strong>selbst</strong> und 'doing being extraordinary' -­‐ Zusammenfassung und Ausblick Tatsächlich kann ich in der Alltagswelt nicht existieren, ohne unaufhörlichmit anderen zu verhandeln und mich mit ihnen zu verständigen. (Berger &Luckmann 1969, S. 26)The point is that it is almost everybody's business to be occupationally ordinary;that people take on the job of keeping everything utterly mundane; thatno matter what happens, pretty much everybody is engaged in finding onlyhow it is that what is going on is usual, with every effort possible. (Sacks1984b, S. 419)In Kap. 1.4 wurden drei Schwerpunkte formuliert, die im Rahmen der vorliegendenArbeit bearbeitet werden sollten: Es sollte 1.) ein der Datensorte Interviewangemessener deskriptiver Apparat entwickelt werden, mit dem <strong>sich</strong> IdentitätsherundSelbstdarstellung gegenstandsadäquat rekonstruieren und beschreiben lassen;es sollte 2.) mit dem Begriff der ALTER-EGO-Positionen ein Konzept entwickeltwerden, mit dem <strong>sich</strong> die interaktive Herstellung von Kontrastivität erfassen ließ;und es sollte 3.) dargestellt werden, dass Identitätskonstruktion und Selbstdarstellungzwar sehr ähnliche, aber dennoch unterschiedliche <strong>Verfahren</strong> sind, mit denenSprecherInnen ihr subjektives Selbstbild kommunizieren. Ich werde die Ergebnisseim Folgenden kurz zusammenfassen und anschließend diskutieren. Schließlichwerde ich in einem Ausblick zeigen, dass die vorgestellten Ergebnisse sowohl imKontext interaktionistisch orientierter Identitätsforschung <strong>als</strong> auch im Anwendungsbereichanschlussfähig sind.10.1 Zusammenfassung Teil A Im ersten Teil der Arbeit wurden verschiedene Konzepte aus dem Bereich derGesprächsforschung und der Interaktionssoziologie zueinander in Beziehung gesetzt,mit denen <strong>sich</strong> die Interviewinteraktion und in ihr stattfindende Aktivitätenvon Selbsther- und -darstellung auf den Ebenen 'Situation' und 'Erzählung' beschreibenließen.Die Ebene der eigentlichen Interaktion zwischen Interviewten und Interviewerwurde fassbar gemacht durch eine Kombination des Goffman'schen Face-Konzeptes mit dem gesprächsanalytischen Konzept identity-in-interaction (Kap.3), die Ebene der Interviewerzählung durch eine Kombination von Meads Überlegungenzur gesellschaftlich hervorgebrachten Identität und dem Konzept der narrativenIdentität (Kap. 4). Identität konnte dadurch aus zwei Perspektiven beschriebenwerden: Zum einen <strong>als</strong> innerhalb von Interaktionen konstruiertes undinteraktiv hevorgebrachtes, zum anderen <strong>als</strong> in Relation zu verschiedenen gesellschaftlichenStrukturen verortetes und internalisiertes Objekt. Die bottom-up-Ausrichtung einer gesprächsanalytischen Vorgehensweise ermöglichte es außerdem,diese beiden Perspektiven <strong>als</strong> Orientierungsgrößen <strong>für</strong> die SprecherInnen<strong>selbst</strong> in ihren Äußerungen zu rekonstruieren und an die Überlegungen Goffmansbzw. Meads rückzukoppeln. Kontrastivität, die bei der Her- und Darstellung beiderFormen von Identität eine wesentliche Rolle spielt, konnte somit auf Mikro-,

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