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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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174siert. In der Kategorie „Mitlernender“ finden <strong>sich</strong> von den Vertretern unterschiedlichererwähnter Bezugsgruppen ausschließlich die SchülerInnen L2s – diese sindnicht viel älter oder jünger <strong>als</strong> er, sie lernen (genau wie er <strong>als</strong> Studierender) fachlicheInhalte, und sie teilen mit ihm den Interaktionsraum Schule bzw. die Teilnahmeam gleichen Kurs. „Mitlernender“ ist <strong>als</strong>o eine Kategorie, die den Kippbild-Charaktervon L2s beruflicher Situation zum Zeitpunkt des Interviews aufnimmt– durch sie kann schnelle - lokale - Nuancierung in Bezug auf die aktuelleSelbstkategorisierung erreicht werden. Dies zeigt <strong>sich</strong> an der abschließenden ÄußerungL2s, in der er nochm<strong>als</strong> auf die Klassenatmosphäre zu sprechen kommtund <strong>sich</strong> erneut bemüht, seinen Unterrichtsstil vom negativ konnotierten „locker“zu unterscheiden: Ein ausschließlich aus frotzeleien und aus äh (-) wItzen Und sowEIter (Z. 0675f.) bestehender Unterricht sei ebenfalls inakzeptabel, denn sokOmmt man ja nie vorAN. (Z. 0678). Während die erste Beschreibung des Unterrichts<strong>als</strong> „locker“ <strong>als</strong>o aus der Perspektive des Schülers bestand, wird hier diePerspektive gewechselt und aus der Sicht des Lehrenden gesprochen. Ähnlichesgilt <strong>für</strong> die weiter oben rekonstruierte Etablierung der Gegenkategorie der KommilitonInnen:Hier spricht L2 nicht aus der Perspektive des Mitstudierenden, sondernebenfalls aus Sicht des Lehrenden. „Mitlernender“ erlaubt es <strong>als</strong>o, im passendenMoment Distanz und Kontrastivität zu einer von mehreren in Bezug aufeine Person gültige Kategorie herzustellen, und stattdessen eine andere zutreffendeKategorie <strong>als</strong> gültig zu kennzeichnen.8.4.1.2.2 „Praxistante“ Auch L3 bündelt die Annahmen, die sie im Verlauf des Interviews <strong>über</strong> die beidenVergleichsfolien Schule und Universität geäußert hat, im Rahmen einerSammelkategorie. Die Besonderheit in ihrem Fall besteht darin, dass sie - im Gegensatzzu L1 und L2 - diese Sammelkategorie aus einer vermuteten Außenwahrnehmungauf ihre Person rekonstruiert, und so gleichzeitig eine 'worst case'-Be<strong>für</strong>chtung in Bezug auf die Wahrnehmung ihrer eigenen Person bearbeitet. DerUnterschied zwischen Schule und Universität spielt auch hier eine wesentlicheRolle:Bsp. (8.14)0634 IN: sie ham jetzt Eben schon gesagt (.)0635 dass sie: (.) ähm (-)[...]0638 dass sie: das mit dem dozIEren0639 n bIsschen <strong>als</strong> problemAtisch empfinden? (---)0640 .hh [äh w::o (--) oder-0641 L3: [ne: nIch <strong>als</strong> problemAtisch- (-)0642 ich (-) ich wEIß nich wie ich w' WIRke.0643 [<strong>als</strong>o ich wEIß wie ich bei schÜlern wIrke.0644 IN: [ah (-) okAY.0645 ja=a0646 L3: <strong>als</strong>o dAs kann=ich sagen;0647 IN: ja=a-0648 L3: wie=ich inner Oberstufe wirke?0649 IN: ja=a?0650 L3: aber ich weiß n:: (-)

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