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Sprechen über sich selbst als kontrastives Verfahren - Verlag für ...

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221gang mit KommilitonInnen, SchülerInnen, KollegInnen und Vorgesetzten, <strong>als</strong>auch der weitere Kontext von normativen Erwartungen, der von außen an sie<strong>selbst</strong> herangetragen wurde.In einem zweiten Schritt können die produzierten Interpretationsangebote verbindlicher<strong>für</strong> das Gegen<strong>über</strong> gemacht werden. Dies geschieht, indem die SprecherInnennicht nur darstellen, wie <strong>sich</strong> ihr individuelles soziales Gefüge gestaltet,sondern dar<strong>über</strong> hinaus auch verschiedene subjektive (Be-)Wertungen in ihreDarstellungen einfließen lassen. Diese Bewertungen können, wie die Analysen inTeil B gezeigt haben, ganz unterschiedlich explizit sein und durch verschiedene<strong>Verfahren</strong> transportiert werden. Sie erfüllen jedoch alle die gleiche Funktion: Sieengen die Perspektive des Gegen<strong>über</strong>s auf die erzählten Inhalte ein, indem sienicht bloß abbilden, wie <strong>sich</strong> eine bestimmte Begebenheit aus der Sicht des/derSprecherIn zugetragen hat, sondern gleichzeitig auch Informationen dar<strong>über</strong> geben,wie er/sie <strong>selbst</strong> das eigene Handeln, eigene Fähigkeiten, Eigenschaften usw.bewertet und wie er/sie diese individuellen Merkmale vom Gegen<strong>über</strong> bewertethaben möchte. Die Interpretationsangebote werden <strong>als</strong>o zu Interpretationsanleitungen,die <strong>als</strong> solche die Selbstdarstellung der SprecherInnen realisieren. Hierzeigt <strong>sich</strong>, dass vor allem die jeweils etablierten ALTER-Positionen instrumentalisiertwerden: Sie werden dem situativen Gegen<strong>über</strong> <strong>als</strong> unterschiedliche Außenperspektivenangeboten, aus denen EGO betrachtet werden kann. Je verpflichtendereine solche Perspektive gemacht wird (durch verschieden explizite Bewertungen),desto eher kann von Selbstdarstellung gesprochen werden.Die in Teil B beschriebenen <strong>Verfahren</strong> stellen den SprecherInnen unterschiedlicheMöglichkeiten zur Verfügung, Selbstbewertungen zu formulieren und dem Gegen<strong>über</strong>zu präsentieren. Identitätsher- und Selbstdarstellung erscheinen dabei <strong>als</strong>Endpunkte eines Kontinuums, auf dem die beschriebenen <strong>Verfahren</strong> angesiedeltsind:IdentitätskonstruktionSelbstdarstellungRedeindizierungPolyphoneÄußerungsgestaltungSozialeKategorisierungPositiveSelbstevaluationAbb. 11: Identitätskonstruktion und Selbstdarstellung <strong>als</strong> Kontinuum

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