Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...
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Überprüfung <strong>der</strong> Ziele o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Entwicklung gesamtwirtschaftlicher Kriterien wie z.B. das<br />
BIP pro Kopf. Dennoch wurde in den letzten Jahren zunehmend eine Bewertung <strong>der</strong><br />
Wirksamkeit des Strukturfondseinsatzes (bzw. des GFK) in Ziel-1-Regionen anhand<br />
makroökonomischer Modelle durchgeführt. Im nachfolgenden werden <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lagen einer<br />
solchen Evaluation genauer vorgestellt.<br />
5.2 Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> Evaluationsmethodologie<br />
<strong>Die</strong> För<strong>der</strong>politik mittels <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Strukturfonds ist vor allem darauf ausgerichtet, <strong>die</strong> inneren<br />
Wachstumspotentiale <strong>der</strong> betroffenen Regionen zu stärken <strong>und</strong> zu aktivieren, um <strong>die</strong><br />
interregionalen Disparitäten im Einkommen pro Kopf abzubauen. <strong>Die</strong>se Prozesse sind von<br />
ihrer Natur her langwierig <strong>und</strong> statistisch schwer zu erfassen. Mit Hilfe eines Modells sollen<br />
daher <strong>die</strong> Möglichkeiten zur Beurteilung <strong>der</strong> makroökonomischen Wirksamkeit <strong>der</strong><br />
Strukturfonds verbessert werden, da <strong>die</strong> direkt berechenbaren Effekte <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung nach<br />
dem Auslaufen <strong>der</strong> Programme auf volkswirtschaftlicher Ebene nicht mit einfachen Ursache-<br />
Wirkungs-Mechanismen nachzuvollziehen sind. Außerdem ergeben sich vielfältige<br />
Kombinationsmöglichkeiten bezüglich <strong>der</strong> jeweiligen konjunkturellen <strong>und</strong><br />
weltwirtschaftlichen Situation sowie weiterer externer Einflüsse (Demographie, Entwicklung<br />
in Nachbarregionen bzw. -staaten usw.), <strong>die</strong> <strong>die</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong> Strukturför<strong>der</strong>ung enorm<br />
verstärken o<strong>der</strong> abschwächen können, aber in ihrer Komplexität nur schwer abbildbar sind.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich unterscheidet man daher verschiedene Arten von Modellen. <strong>Die</strong>se Modelle<br />
kamen auf unterschiedliche Weise in den Mitgliedstaaten <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zum Einsatz, in denen <strong>die</strong><br />
Ziel-1-För<strong>der</strong>regionen einen erheblichen Anteil am gesamten Staatsgebiet ausmachen (Irland,<br />
Portugal, Spanien, Griechenland):<br />
• das “Beutel”-Modell auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage von Input-Output-Rechnungen, das seinen<br />
Schwerpunkt bei den allgemeinen <strong>und</strong> sektoralen Effekten im Nachfragebereich hat <strong>und</strong><br />
überwiegend keynesianisch geprägt ist (Beutel, 1993);<br />
• das “Peirera”-Modell als dynamisches Wachstumsmodell, das eine ausschließliche<br />
Angebotsorientierung besitzt <strong>und</strong> dessen Maßstab in erster Linie <strong>die</strong> Verbesserung <strong>der</strong><br />
wirtschaftlichen Effizienz ist (Gaspar <strong>und</strong> Pereira, 1991);<br />
• allgemeine Gleichgewichtsmodelle (Bourguignon et al. 1992, Venables <strong>und</strong> Gasiorek<br />
1997);<br />
• makroökonomische Modelle, <strong>die</strong> sowohl angebots- als auch nachfrageseitige Effekte<br />
abbilden - das HERMIN- <strong>und</strong> das QUEST-Modell. 238<br />
238 Vgl. Europäische Kommission: Sechster Periodischer Bericht über <strong>die</strong> sozio-ökonomische Lage <strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Regionen <strong>der</strong><br />
Europäischen Union, Luxemburg 1999, S. 155 ff.