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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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96<br />

<strong>Die</strong>se Effekte stehen ebenfalls im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> verbesserten Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausbildung. Sie wirken über Mechanismen wie dem Anziehen von<br />

Produktionsaktivitäten durch ausländische Direktinvestitionen <strong>und</strong> steigern sowohl <strong>die</strong><br />

Fähigkeit <strong>der</strong> heimischen Industrie zum Wachstum als auch <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit auf<br />

dem internationalen Markt.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist zu erläutern, daß <strong>die</strong> Behandlung des verarbeitenden Sektors bei<br />

<strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Wirkungen im allgemeinen eine Betrachtung auf <strong>der</strong> Angebotsseite<br />

voraussetzt, wonach <strong>der</strong> Anteil des Outputs in einer betrachteten Region o<strong>der</strong> im Land am<br />

Welt-Output durch <strong>die</strong> internationale Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Region o<strong>der</strong> des Landes<br />

bestimmt wird. Man muß jedoch berücksichtigen, daß Firmen in keiner Weise in Betracht<br />

ziehen, sich in einem für sie fremden o<strong>der</strong> peripheren Gebiet anzusiedeln, wenn<br />

Gr<strong>und</strong>voraussetzungen wie entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte o<strong>der</strong> notwendige<br />

Infrastruktur nicht ohnehin vorhanden sind. Erst danach entscheidet in einer zweiten Stufe<br />

(bei <strong>der</strong> <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzungen als gegeben betrachtet werden) <strong>die</strong> tatsächliche<br />

Wettbewerbsfähigkeit des Gebietes darüber, ob Unternehmen, <strong>die</strong> sich ansiedeln könnten, es<br />

auch tatsächlich tun. 246<br />

Von <strong>der</strong> Nachfrageseite aus kann man bei den externen Effekten im Output-Bereich auch<br />

interpretieren, daß durch den Einfluß des GFK Bandbreite <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> heimischen<br />

Produkte immer komplexer <strong>und</strong> technologisch anspruchsvoller werden. Daher steigert sich <strong>die</strong><br />

Nachfrage bei den ansässigen Firmen, unabhängig davon, ob es sich um in- o<strong>der</strong> ausländische<br />

Unternehmen handelt. 247<br />

5.2.2 Das makro-sektorale Modellierungskonzept: HERMIN<br />

Ein makroökonomisches Modell ist eine explizite Beschreibung, wie eine Wirtschaft<br />

funktioniert <strong>und</strong> was ihre wichtigsten Antriebskräfte sind. Bei <strong>der</strong> GFK-Analyse liegt seine<br />

Nützlichkeit darin, daß man alternative Vorgehensweisen einführen <strong>und</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />

direkten <strong>und</strong> indirekten Effekte analysieren kann. Außerdem wird dabei ein Versuch<br />

unternommen, <strong>die</strong> Effekte unterschiedlicher GFK-Wirkungen zu quantifizieren. Auf <strong>die</strong>se<br />

Weise erhält man eine Vorstellung von <strong>der</strong> relativen Bedeutung <strong>und</strong> Nützlichkeit <strong>der</strong><br />

einzelnen Alternativen bei <strong>der</strong> Erreichung <strong>der</strong> Ziele des GFK. 248<br />

<strong>Die</strong> theoretische Gr<strong>und</strong>lage für das HERMIN-Modell bildet das Modell einer kleinen, offenen<br />

Volkswirtschaft mit zwei Sektoren, von denen <strong>der</strong> eine hauptsächlich international handelbare<br />

246 Vgl. Bradley, J., Morgenroth, R., Untiedt, G.: Analysis of the Macroeconomic Impact of the CSF on the Economy of East Germany,<br />

a.a.O., S. 124.<br />

247 Vgl. ebenda, a.a.O., S. 125.<br />

248 Vgl. Bradley J., O´Donnell, N. et. al., a.a.O., S. 159.

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