Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...
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<strong>Die</strong>se Effekte stehen ebenfalls im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong> verbesserten Infrastruktur<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Ausbildung. Sie wirken über Mechanismen wie dem Anziehen von<br />
Produktionsaktivitäten durch ausländische Direktinvestitionen <strong>und</strong> steigern sowohl <strong>die</strong><br />
Fähigkeit <strong>der</strong> heimischen Industrie zum Wachstum als auch <strong>die</strong> Wettbewerbsfähigkeit auf<br />
dem internationalen Markt.<br />
In <strong>die</strong>sem Zusammenhang ist zu erläutern, daß <strong>die</strong> Behandlung des verarbeitenden Sektors bei<br />
<strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Wirkungen im allgemeinen eine Betrachtung auf <strong>der</strong> Angebotsseite<br />
voraussetzt, wonach <strong>der</strong> Anteil des Outputs in einer betrachteten Region o<strong>der</strong> im Land am<br />
Welt-Output durch <strong>die</strong> internationale Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Region o<strong>der</strong> des Landes<br />
bestimmt wird. Man muß jedoch berücksichtigen, daß Firmen in keiner Weise in Betracht<br />
ziehen, sich in einem für sie fremden o<strong>der</strong> peripheren Gebiet anzusiedeln, wenn<br />
Gr<strong>und</strong>voraussetzungen wie entsprechend qualifizierte Arbeitskräfte o<strong>der</strong> notwendige<br />
Infrastruktur nicht ohnehin vorhanden sind. Erst danach entscheidet in einer zweiten Stufe<br />
(bei <strong>der</strong> <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>voraussetzungen als gegeben betrachtet werden) <strong>die</strong> tatsächliche<br />
Wettbewerbsfähigkeit des Gebietes darüber, ob Unternehmen, <strong>die</strong> sich ansiedeln könnten, es<br />
auch tatsächlich tun. 246<br />
Von <strong>der</strong> Nachfrageseite aus kann man bei den externen Effekten im Output-Bereich auch<br />
interpretieren, daß durch den Einfluß des GFK Bandbreite <strong>und</strong> Qualität <strong>der</strong> heimischen<br />
Produkte immer komplexer <strong>und</strong> technologisch anspruchsvoller werden. Daher steigert sich <strong>die</strong><br />
Nachfrage bei den ansässigen Firmen, unabhängig davon, ob es sich um in- o<strong>der</strong> ausländische<br />
Unternehmen handelt. 247<br />
5.2.2 Das makro-sektorale Modellierungskonzept: HERMIN<br />
Ein makroökonomisches Modell ist eine explizite Beschreibung, wie eine Wirtschaft<br />
funktioniert <strong>und</strong> was ihre wichtigsten Antriebskräfte sind. Bei <strong>der</strong> GFK-Analyse liegt seine<br />
Nützlichkeit darin, daß man alternative Vorgehensweisen einführen <strong>und</strong> <strong>die</strong> jeweiligen<br />
direkten <strong>und</strong> indirekten Effekte analysieren kann. Außerdem wird dabei ein Versuch<br />
unternommen, <strong>die</strong> Effekte unterschiedlicher GFK-Wirkungen zu quantifizieren. Auf <strong>die</strong>se<br />
Weise erhält man eine Vorstellung von <strong>der</strong> relativen Bedeutung <strong>und</strong> Nützlichkeit <strong>der</strong><br />
einzelnen Alternativen bei <strong>der</strong> Erreichung <strong>der</strong> Ziele des GFK. 248<br />
<strong>Die</strong> theoretische Gr<strong>und</strong>lage für das HERMIN-Modell bildet das Modell einer kleinen, offenen<br />
Volkswirtschaft mit zwei Sektoren, von denen <strong>der</strong> eine hauptsächlich international handelbare<br />
246 Vgl. Bradley, J., Morgenroth, R., Untiedt, G.: Analysis of the Macroeconomic Impact of the CSF on the Economy of East Germany,<br />
a.a.O., S. 124.<br />
247 Vgl. ebenda, a.a.O., S. 125.<br />
248 Vgl. Bradley J., O´Donnell, N. et. al., a.a.O., S. 159.