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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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<strong>der</strong> bestehenden GAP auf <strong>die</strong> neuen Mitgliedstaaten <strong>die</strong> heutigen Agrarstrukturen<br />

konservieren <strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung einer mo<strong>der</strong>nen Landwirtschaft verhin<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> in <strong>der</strong><br />

Agenda 2000 vorgeschlagenen Reformschritte reichen in keinem Fall aus, da sie <strong>die</strong><br />

interventionistischen Gr<strong>und</strong>züge <strong>der</strong> GAP weiterhin erhalten. <strong>Die</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Osterweiterung</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

immer wie<strong>der</strong> in verschiedenen <strong>EU</strong>-Län<strong>der</strong>n ausbrechenden Krisen des Agrarsystems sollten<br />

als Katalysator genutzt werden, um <strong>die</strong> GAP radikal zu reformieren.<br />

Alle Untersuchungen deuten darauf hin, daß <strong>die</strong> Reformen von Nizza nicht ausreichen<br />

werden, um <strong>die</strong> <strong>EU</strong> “erweiterungsfähig” zu machen. Ohne tiefgreifende Verän<strong>der</strong>ungen in<br />

den oben genannten Bereichen kann eine heterogene <strong>und</strong> sich schon jetzt differenziert<br />

integrierende <strong>EU</strong> nicht funktionieren. Es wird zunehmend deutlich, daß ohne konsequente<br />

Durchsetzung des in Art. 5 des EG-Vertrages verankerten Subsidiaritätsprinzips einer <strong>EU</strong>-27<br />

das notwendige Maß an Flexibilität <strong>und</strong> Anpassung an <strong>die</strong> verän<strong>der</strong>ten Bedingungen <strong>und</strong><br />

somit <strong>die</strong> Unterstützung <strong>der</strong> Bürger fehlen wird.<br />

3. Kosten <strong>und</strong> Nutzen <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong> für <strong>die</strong> <strong>EU</strong><br />

<strong>Die</strong> Diskussion um <strong>die</strong> Anpassungserfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> <strong>EU</strong> bei <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong> wird relativ<br />

eng <strong>und</strong> einseitig geführt. Sie konzentriert sich fast ausschließlich auf <strong>die</strong> ”Kosten” <strong>der</strong><br />

Erweiterung, wobei hauptsächlich <strong>die</strong> Ausgaben im Rahmen <strong>der</strong> Struktur- <strong>und</strong> Agrarpolitik<br />

betrachtet werden. Es geht dabei weniger um <strong>die</strong> volkswirtschaftlichen Kosten, son<strong>der</strong>n um<br />

<strong>die</strong> erfor<strong>der</strong>lichen zusätzlichen Ausgaben seitens <strong>der</strong> <strong>EU</strong>. <strong>Die</strong> Entwicklung <strong>der</strong> <strong>EU</strong> wurde mit<br />

dem Problem <strong>der</strong> Finanzierung immer wie<strong>der</strong> konfrontiert, <strong>und</strong> es bleibt auch in Zukunft ein<br />

wichtiger Aspekt. Dennoch sollte nicht übersehen werden, daß man bei einer alleinigen<br />

Konzentration auf <strong>die</strong>sen Aspekt <strong>der</strong> <strong>Osterweiterung</strong> in vielerlei Hinsicht nicht gerecht wird.<br />

3.1 Budgetäre Konsequenzen<br />

3.1.1 Finanzierungsinstrumente für <strong>die</strong> Beitrittsvorbereitung<br />

Um <strong>die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> sowohl für <strong>die</strong> <strong>EU</strong> als auch für <strong>die</strong> MOE-Staaten möglichst<br />

unproblematisch zu vollziehen, leistet <strong>die</strong> <strong>EU</strong> eine Heranführungshilfe für <strong>die</strong><br />

Beitrittskandidaten. Obwohl <strong>der</strong>en Umfang relativ gering ist, stellt sie einen wichtigen Beitrag<br />

zu den erheblichen Angleichungs- <strong>und</strong> Vorbereitungskosten <strong>der</strong> Transformationslän<strong>der</strong> für<br />

den <strong>EU</strong>-Beitritt dar.<br />

<strong>Die</strong> Maßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> drei bereits im Kapitel II.3.1 erwähnten Beihilfeinstrumente<br />

(PHARE, SAPARD <strong>und</strong> ISPA) werden zur Gewährleistung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Kohärenz in<br />

<strong>die</strong> Beitrittspartnerschaften mit jedem <strong>der</strong> Beitrittslän<strong>der</strong> eingeb<strong>und</strong>en. Insgesamt werden für<br />

<strong>die</strong>se Hilfen im Zeitraum 2000 -2006 jährlich 3 Mrd. € bereitgestellt (mehr als das Doppelte

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