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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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140<br />

otherwise have been. Furthermore, during the 1990s it contributed ‚only half of one<br />

percentage point of the per annu, growth of GNP‘.” 349 Im 6. Periodischen Bericht <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<br />

Kommission hingegen wird <strong>der</strong> Einfluß des GFK auf das BIP-Wachstum auf bis zu 9,3 % (im<br />

Jahr 1999) eingeschätzt. 350 <strong>Die</strong>se sehr unterschiedlichen Bewertungen deuten an, daß eine<br />

wi<strong>der</strong>spruchsfrei “richtige” Einordnung <strong>der</strong> Wachstumseinflüsse des GFK <strong>der</strong>zeit noch nicht<br />

möglich ist <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Betrachtung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> verschiedenen Auffassungen nur<br />

näherungsweise ein zutreffendes Bild liefern kann. Gleichzeitig muß betont werden, daß <strong>die</strong><br />

internationale Forschung auf <strong>die</strong>sem Gebiet noch am Anfang steht.<br />

Wie bereits ausführlich in Kapitel IV.5.2 beschrieben, tragen alle GFK-Programme<br />

kurzfristige Nachfrage-Effekte in sich, z.B. durch <strong>die</strong> Verwirklichung neuer<br />

Investitionsprojekte im Bereich <strong>der</strong> Infrastruktur o<strong>der</strong> des privaten Sektors bzw. bei neu<br />

geschaffenen Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsmöglichkeiten des Humankapitals. <strong>Die</strong>se Investitionen<br />

erhöhen kurzfristig das Einkommen <strong>und</strong> das Arbeitskräftepotential des Landes. Derartige<br />

nachfrageseitigen Konsequenzen sind relativ einfach zu evaluieren. Das Hauptziel <strong>der</strong><br />

Strukturfondsinvestitionen besteht jedoch in den Langzeit- bzw. Angebotseffekten: Wenn <strong>die</strong><br />

Ursprungsför<strong>der</strong>ung zu Ende geht, bleiben <strong>die</strong> positiven Einflüsse durch den erhöhten<br />

Bestand an Infrastruktur <strong>und</strong> Humankapital erhalten <strong>und</strong> äußern sich z.B. in Form von<br />

erhöhter Produktivität <strong>und</strong> Effektivität.<br />

Für <strong>die</strong> Erfassung <strong>der</strong> wahrscheinlichen Angebotseffekte nutzt eine Reihe von <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<br />

Kommission in Auftrag gegebener Stu<strong>die</strong>n351 für Irland bei den Modellsimulationen<br />

Rentabilitätswerte, wie sie in <strong>der</strong> internationalen Forschungsliteratur verwendet werden, <strong>und</strong><br />

übertragen sie auf <strong>die</strong> jeweiligen Formen <strong>der</strong> GFK-Interventionen, wie z.B. <strong>die</strong> Investitionen<br />

in <strong>die</strong> Infrastruktur o<strong>der</strong> das Humankapital. 352 <strong>Die</strong> Angebotseffekte werden anhand von<br />

externen Effekten beschrieben, wobei <strong>die</strong> Simulationen mit niedrigen <strong>und</strong> hohen<br />

Elastizitätswerten durchgeführt werden.<br />

Alle Stu<strong>die</strong>n definieren ein sogenanntes Basisszenario, bei dem <strong>die</strong> zukünftige wirtschaftliche<br />

Entwicklung ohne GFK vorausgesetzt wird. Danach wird <strong>die</strong> Simulation mit Hilfe des<br />

Modells durchgeführt, wobei <strong>die</strong> Ergebnisse einschließlich GFK berechnet werden. <strong>Die</strong><br />

Ergebnisse werden dann mit dem Basisszenario verglichen, woraus sich Schlußfolgerungen<br />

für <strong>die</strong> Auswirkungen des GFK ergeben.<br />

349 ”... <strong>die</strong> europäischen Strukturfonds Irlands BSP um 4 % im Vergleich zu <strong>der</strong>en Nichtvorhandensein gesteigert haben könnten. Weiterhin<br />

trugen sie während <strong>der</strong> 90er Jahre lediglich zu einem halben Prozentpunkt des jährlichen BSP-Wachstums bei.‘”: Barry: Un<strong>der</strong>standing<br />

Ireland’s Economic Growth, London 1999, zitiert nach Murphy, A. E., a.a.O., S. 11.<br />

350 Vgl. Europäische Kommission: Sechster Periodischer Bericht über <strong>die</strong> sozio-ökonomische Lage <strong>und</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Regionen <strong>der</strong><br />

Europäischen Union, a.a.O., S. 228.<br />

351 Vgl. Bradley J., O´Donnell, N. et. al., a.a.O., European Commission (edt.): Aggregate and regional impact, a.a.O., Honohan, P. (edt.):<br />

<strong>EU</strong> Structural F<strong>und</strong>s in Ireland: A Mid-Term Evaluation of the CSF 1994 - 99, ESRI, Dublin 1997.<br />

352 <strong>Die</strong> meisten Stu<strong>die</strong>n nehmen eher konservative Renditewerte für Irland an, <strong>die</strong> in den erwähnten Stu<strong>die</strong>n zwischen 6 % <strong>und</strong> 7,5 % liegen.

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