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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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Rumänien<br />

Rumänien werden große Fortschritte im Bereich <strong>der</strong> Marktwirtschaft bestätigt, auch wenn das<br />

Land mittelfristig dem Wettbewerbsdruck <strong>der</strong> <strong>EU</strong> noch nicht gewachsen sein dürfte. <strong>Die</strong> hohe<br />

Inflationsrate (45,7 %) kann nur abgebaut werden, wenn man <strong>die</strong> eingeleiteten<br />

Wirtschaftsreformen beibehält. <strong>Die</strong> Arbeitslosigkeit liegt aber unter dem <strong>EU</strong>-Durchschnitt.<br />

<strong>Die</strong> früher festgestellten Demokratiedefizite sind weitgehend beseitigt, aber <strong>die</strong> sozialen<br />

Probleme bedürfen weiterhin einer Lösung. Ebenso wurde <strong>die</strong> Strategie zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Lage <strong>der</strong> Roma bisher nicht umgesetzt, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bestimmungen zur Verhin<strong>der</strong>ung von<br />

Diskriminierung finden in <strong>der</strong> Praxis keine Anwendung. Weiterhin werden <strong>die</strong><br />

unzureichenden Lebensbedingungen für Kin<strong>der</strong> in Heimen kritisiert. Positive Erwähnung<br />

findet <strong>die</strong> Entkriminalisierung <strong>der</strong> Homosexualität <strong>und</strong> <strong>die</strong> Einführung einer<br />

Bewährungsmöglichkeit bei <strong>der</strong> Verurteilung zu Haftstrafen.<br />

Bulgarien<br />

Trotz einer hohen Arbeitslosigkeit <strong>und</strong> einer Inflationsrate von 10,3 % (2000) ist <strong>die</strong> <strong>EU</strong>-<br />

Kommission optimistisch, daß in Bulgarien bald eine funktionierende Marktwirtschaft<br />

entstehen wird, wenn man <strong>die</strong> eingeleiteten strukturellen Reformen fortsetzt. In <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang sind insbeson<strong>der</strong>e <strong>die</strong> Privatisierungen im Bankensektor gut<br />

vorangekommen. Ein großes Problem Bulgariens stellt <strong>die</strong> Korruption dar, <strong>der</strong> mit dem bisher<br />

nur schwach entwickelten Justizsystem ohne wirkliche Rechtssicherheit nicht beizukommen<br />

ist. Damit einher geht <strong>die</strong> Sorge <strong>der</strong> Kommission über das Verhalten <strong>der</strong> Polizei<br />

(Mißhandlungen). <strong>Die</strong> öffentliche Verwaltung ist we<strong>der</strong> effizient noch transparent. Sie hat<br />

außerdem keine Pflicht zur Rechenschaftslegung. Auch in Bulgarien ist <strong>die</strong> Situation von<br />

verwaisten <strong>und</strong> vernachlässigten Kin<strong>der</strong>n zu verbessern. Desweiteren muß Bulgarien seinem<br />

Versprechen zur Stillegung <strong>der</strong> Kernkraftwerksanlagen noch nachkommen.<br />

Das Wohlstandsgefälle zwischen <strong>der</strong> <strong>EU</strong> <strong>und</strong> den Bewerbern ist in den letzten Jahren kaum<br />

geringer geworden. Ausgedrückt in Kaufkraftstandards betrug das durchschnittliche Pro-<br />

Kopf-Einkommen <strong>der</strong> acht aussichtsreichsten MOE-Kandidaten im Jahr 2000 gerade ca. 46 %<br />

des <strong>EU</strong>-Mittelwerts. Dahinter verbergen sich allerdings gewaltige Unterschiede zwischen den<br />

einzelnen Län<strong>der</strong>n: Während Slowenien das <strong>EU</strong>-Mitglied Griechenland schon überholt hat,<br />

kam Lettland lediglich auf 30 % des Durchschnittsniveaus <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-15 (siehe Tabelle 3). <strong>Die</strong>se<br />

Zahlen lassen erahnen, wie schwierig es sein wird, <strong>die</strong> Verhandlungen über <strong>die</strong> Regional- <strong>und</strong><br />

Strukturpolitik für alle Seiten zufriedenstellend abschließen zu können.

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