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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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sichergestellt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Transformationslän<strong>der</strong> mit den institutionellen Verfahren sowie den<br />

Entscheidungsfindungsprozessen <strong>der</strong> <strong>EU</strong> vertraut gemacht werden. 25<br />

Nach dem Essener Gipfel wurden <strong>die</strong> Ziele des PHARE-Programms neu bestimmt. Anstelle<br />

<strong>der</strong> Unterstützung des Transformationsprozesses stand nun <strong>die</strong> Hilfe zur Vorbereitung auf den<br />

<strong>EU</strong>-Beitritt im Mittelpunkt. <strong>Die</strong>s hatte eine Schwerpunktverlagerung zur Folge, so daß <strong>die</strong><br />

Verbesserung <strong>der</strong> Infrastruktur zu einer prioritären Aufgabe wurde. Außerdem stellte <strong>die</strong> <strong>EU</strong><br />

Mittel für <strong>die</strong> Restrukturierung von Unternehmen, für grenzüberschreitende Zusammenarbeit,<br />

zur Entwicklung des privaten Sektors, für das Bildungswesen, den Umweltschutz u.ä. bereit. 26<br />

Erste Aufnahmeanträge aus Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa auf Vollmitgliedschaft in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> gingen in<br />

Brüssel bereits 1994 ein. Bis Mitte Oktober 1996 hatten alle zehn MOE-Staaten ihre<br />

Beitrittsanträge für eine Aufnahme in <strong>die</strong> <strong>EU</strong> gestellt (siehe Tabelle 1).<br />

Der Europäische Rat prüfte auf seiner Tagung im Dezember 1997 in Luxemburg <strong>die</strong><br />

Stellungnahmen zu den Aufnahmeanträgen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Kommission im Juli 1997 im Rahmen <strong>der</strong><br />

“Agenda 2000” vorgenommen hatte. Anhand <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>berichte, in denen <strong>die</strong> Kommission<br />

<strong>die</strong> Beitrittsfähigkeit <strong>der</strong> MOE-Staaten im Hinblick auf <strong>die</strong> Kopenhagener Kriterien bewertet<br />

hatte, wurde <strong>die</strong> Empfehlung ausgesprochen, <strong>die</strong> Beitrittsverhandlungen mit den am weitesten<br />

fortgeschrittenen Län<strong>der</strong>n (Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien <strong>und</strong> Estland) aufzunehmen.<br />

Außerdem hat <strong>der</strong> Europäische Rat in Luxemburg beschlossen, Beitrittspartnerschaften zum<br />

Kernstück einer intensivierten Heranführungsstrategie zu machen. Ab dem Jahr 1998 wurden<br />

sie mit jedem beitrittswilligen Land einzeln abgeschlossen.<br />

Das Instrument <strong>der</strong> Beitrittspartnerschaften erlaubt es <strong>der</strong> <strong>EU</strong>, jedem einzelnen<br />

Beitrittskandidaten gezielt dabei zu helfen seine spezifischen Beitrittsprobleme zu bewältigen,<br />

indem ihm ein Mitgliedstaat zur Seite gestellt wird. <strong>Die</strong> Beitrittspartnerschaft legt <strong>die</strong><br />

Prioritäten bei <strong>der</strong> Übernahme des Besitzstandes fest <strong>und</strong> vereint <strong>die</strong> verschiedenen Formen<br />

<strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Hilfe in einem einzigen Rahmen. <strong>Die</strong> finanziellen Hilfen <strong>der</strong> Union werden an <strong>die</strong><br />

Fortschritte bei den Vorbereitungen auf den Beitritt geknüpft. Je<strong>der</strong> Kandidat wurde im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Beitrittspartnerschaften aufgefor<strong>der</strong>t, ein Nationales Programm für <strong>die</strong><br />

Übernahme des “aquis communautaire” zu erstellen. Das wichtigste Merkmal <strong>der</strong><br />

Beitrittspartnerschaften ist <strong>die</strong> Ausrichtung <strong>der</strong> Programme auf konkrete Ergebnisse, <strong>die</strong> auf<br />

<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage eines klaren Arbeitsprogramms <strong>und</strong> Zeitplans vereinbart werden.<br />

25 Vgl. Heitzer-Suša, E., a.a.O., S. 40.<br />

26 Vgl. Brusis, M., Ochmann, C.: Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa auf dem Weg in <strong>die</strong> Europäische Union: Bericht zum Stand <strong>der</strong><br />

Integrationsfähigkeit 1996, in : Weidenfeld, W. (Hrsg.): Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa auf dem Weg in <strong>die</strong> <strong>EU</strong>: Bericht zum Stand <strong>der</strong><br />

Integrationsfähigkeit 1996, Gütersloh 1996, S. 9-27, S. 26.

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