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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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erfüllen konnte. Durch <strong>die</strong> ESF-För<strong>der</strong>ung wurden insgesamt 130 000 bis 140 000<br />

Arbeitsplätze geschaffen. 556<br />

Das dahinterstehende Leistungsbild ist aber uneinheitlich. Der Abbau <strong>der</strong> Arbeitsplätze in <strong>der</strong><br />

zeitweise überdimensionierten Bauwirtschaft Ostdeutschlands ist unvermeidlich <strong>und</strong> kann<br />

durch den Aufbau neuer Kapazitäten im verarbeitenden Gewerbe <strong>und</strong> im<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsbereich noch nicht voll kompensiert werden. Daher ist in <strong>der</strong><br />

Gesamtentwicklung <strong>der</strong> Beschäftigung in Ostdeutschland auch mit Hilfe des GFK lediglich<br />

eine Verlangsamung <strong>der</strong> Arbeitsplatzverluste eingetreten. Zusätzlich muß man<br />

berücksichtigen, daß eine Einschätzung von “gesicherten <strong>und</strong> geschaffenen” Arbeitsplätzen<br />

Abgrenzungsschwierigkeiten in sich trägt. Für <strong>die</strong> För<strong>der</strong>periode 1994 - 1999 wurde<br />

festgelegt, daß bei je<strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Erweiterungsinvestition in einem Unternehmen alle<br />

bisherigen Arbeitsplätze des Unternehmens als “gesicherte Arbeitsplätze” in <strong>die</strong> Statistik<br />

eingehen. Von den <strong>der</strong> Wirkung des GFK zugerechneten Arbeitsplätzen werden fast 72 % in<br />

<strong>der</strong> Rubrik “gesicherte Arbeitsplätze” geführt. Man kann wahrscheinlich nicht davon<br />

ausgehen, daß ohne <strong>die</strong> Intervention des GFK kein einziger <strong>die</strong>ser Arbeitsplätze mehr<br />

vorhanden wäre. Eine prozentuale Bestimmung von “gesicherten Arbeitsplätzen”, <strong>die</strong> es auch<br />

ohne GFK-Einsatz noch gäbe <strong>und</strong> von den Arbeitsplätzen, <strong>die</strong> ohne GFK-Intervention<br />

tatsächlich nicht mehr existieren würden, ist mit den vorhandenen Unterlagen nicht möglich.<br />

<strong>Die</strong> Wirksamkeit des GFK kann in <strong>die</strong>sem Punkt daher nur eingeschränkt bewertet werden.<br />

Am Schluß <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Ostdeutschlands stellt sich<br />

<strong>die</strong> Frage, welchen Beitrag das GFK bzw. <strong>die</strong> Strukturfondsmittel <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zu <strong>der</strong> oben<br />

beschriebenen Entwicklung leisteten. Im Gegensatz zu <strong>der</strong> in <strong>die</strong>sem Kapitel durchgeführten<br />

Analyse hinsichtlich <strong>der</strong> quantifizierten gesamtwirtschaftlichen Ziele des GFK ermöglicht <strong>die</strong><br />

im nachfolgenden Kapitel beschriebene Analyse <strong>der</strong> makroökonomischen Auswirkungen den<br />

Beitrag des GFK zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung genauer zu erfassen.<br />

4.3 Makroökonomische Auswirkungen <strong>der</strong> GFK-För<strong>der</strong>ung<br />

4.3.1 Das HERMIN-Modell für Ostdeutschland<br />

Für den Zweck vorausschauen<strong>der</strong> Evaluierung <strong>der</strong> dritten För<strong>der</strong>periode wurde für<br />

Ostdeutschland in den Jahren 1999 <strong>und</strong> 2000 das HERMIN-Modell angepaßt <strong>und</strong><br />

weiterentwickelt. 557 <strong>Die</strong> prinzipielle Struktur besteht bei <strong>die</strong>ser Modellierung wie bei <strong>der</strong><br />

Standardversion des HERMIN-Modells (siehe Kapitel IV.5.2.2) aus einer Angebots- <strong>und</strong><br />

einer Nachfrageseite, wobei <strong>die</strong> Angebotsseite Infrastruktur, Humankapital <strong>und</strong> produktive<br />

556 Vgl. ebenda, S. 62 f.<br />

557 Bradley, J., Morgenroth, R., Untiedt, G.: Analysis of the Macroeconomic Impact of the CSF on the Economy of East Germany, a.a.O.

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