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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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24<br />

<strong>und</strong> einer Reduktion <strong>der</strong> Risikoprämien nach Meinung zahlreicher Experten auf jedem Falle<br />

erhöhen. 45<br />

Trotz <strong>der</strong> zahlreichen Unterschiede in den durchgeführten Stu<strong>die</strong>n ist es möglich, einige<br />

gemeinsame Erkenntnisse zusammenzufassen:<br />

• <strong>Die</strong> gesamten Nettoeffekte des Beitritts zur <strong>EU</strong> lassen sich nur schwer einschätzen.<br />

• Für <strong>die</strong> Beitrittskandidaten ermitteln alle Stu<strong>die</strong>n deutlich positive Wirkungen, obwohl<br />

verschiedene Län<strong>der</strong> (<strong>und</strong> Regionen) unterschiedlich betroffen sind.<br />

• In <strong>der</strong> Regel sind <strong>die</strong> Wohlfahrtsgewinne umso größer, je größer <strong>die</strong> Handelsanteile <strong>der</strong><br />

Län<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> <strong>EU</strong> sind.<br />

• <strong>Die</strong> ermittelten Wohlfahrtsgewinne sind als Integrationsgewinne auf lange Sicht zu<br />

interpretieren.<br />

Bei <strong>die</strong>sen Aussagen ist jedoch zu bedenken, daß <strong>die</strong> Simulationsergebnisse auch <strong>die</strong><br />

positiven Wohlfahrtseffekte umfassen, <strong>die</strong> bereits durch <strong>die</strong> Handelsliberalisierung über <strong>die</strong><br />

Europa-Abkommen erzielt wurden. Obwohl <strong>der</strong> vollständige Abbau nicht-tarifärer<br />

Handelshemmnisse, <strong>die</strong> Abschaffung <strong>der</strong> Zölle im Agrarsektor <strong>und</strong> bei den geschützten<br />

sensiblen Sektoren sowie <strong>die</strong> Integration in den Binnenmarkt einen weiteren<br />

Wohlfahrtsgewinn bringen, ist nur schwer zu ermitteln, wie groß <strong>die</strong>ser zusätzliche Anteil<br />

sein wird. Einige Wissenschaftler gehen sogar noch weiter <strong>und</strong> behaupten, daß <strong>die</strong> meisten<br />

positiven Einkommensgewinne aus <strong>der</strong> Liberalisierung des Außenhandels bereits in den<br />

letzten Jahren durch dynamisch wachsende Ex- <strong>und</strong> Importe zwischen <strong>der</strong> <strong>EU</strong> <strong>und</strong> den MOE-<br />

Län<strong>der</strong>n realisiert worden sind. Es wird auch <strong>die</strong> Meinung vertreten, daß das Handelspotential<br />

weitgehend ausgeschöpft ist <strong>und</strong> <strong>die</strong> Handelsbedingungen zwischen einigen <strong>EU</strong>-Län<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

den MOE-Staaten schon jetzt denen von <strong>EU</strong>-Mitgliedstaaten untereinan<strong>der</strong> entsprechen. 46 H.<br />

Dicke <strong>und</strong> F. Fo<strong>der</strong>s z.B. beziehen sich auf <strong>die</strong> Erfahrungen aus den bisherigen Erweiterungen<br />

<strong>und</strong> schlußfolgern, daß “in Zukunft nicht mit einer nennenswerten Zunahme <strong>der</strong><br />

Handelsanteile in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> <strong>und</strong> in den Beitrittslän<strong>der</strong>n zu rechnen ist, auch nicht nach erfolgter<br />

Erweiterung”. 47<br />

45 Vgl. u.a. Gacs, J.: Makroökonomische Entwicklungen in den mittel-osteuropäischen Beitrittskandidaten im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

Erweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union, Preparity-Teilprojekt 2, 1999, in: www.preparity.wsr.at, S. 3 f., European Integration Consortium:<br />

DIW, CEPR, FIEF, IAS, IGIER: The Impact of Eastern Enlargement on Employment and Labour Markets in the <strong>EU</strong> Member States,<br />

Berlin and Milano 2000, S. 7, Dau<strong>der</strong>städt, M.: <strong>Die</strong> wirtschaftlichen Folgen <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-Integration für <strong>die</strong> Beitrittskandidaten, Bonn 2000,<br />

in: http://library.fes.de, S. 12, Dicke, H., Fo<strong>der</strong>s, F., a.a.O., S. 77.<br />

46 Das Potential ist nach den Berechnungen des DIW zu drei Vierteln erschöpft: Vgl. Franzmeyer, F.: Wirtschaftliche Voraussetzungen,<br />

Perspektiven <strong>und</strong> Folgen einer <strong>Osterweiterung</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union, in: Osteuropa-Wirtschaft, 44. Jg., 2/1999, S. 135-159, S. 159;<br />

Vgl. auch Quaiser, W., Hartmann, M. u.a.: <strong>Die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union: Konsequenzen für Wohlstand <strong>und</strong><br />

Beschäftigung in Europa, in: www.fes.de/analysen/quaiser1.htm <strong>und</strong> Dau<strong>der</strong>städt, M.: Europaskepsis im Osten: Schwierigkeiten <strong>und</strong><br />

Bedenken beim <strong>EU</strong>-Beitritt, a.a.O., S. 3 ff.<br />

47 Vgl. Dicke, H., Fo<strong>der</strong>s, F., a.a.O., S. 140.

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