14.12.2012 Aufrufe

Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

255<br />

wirtschaftsschwachen Regionen in Anbetracht begrenzter Budgetmittel nicht <strong>die</strong> optimale<br />

Strategie. Es scheint besser zu sein, <strong>die</strong> För<strong>der</strong>mittel für <strong>die</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> <strong>die</strong> gewerbliche<br />

Wirtschaft innerhalb <strong>der</strong> Regionen räumlich konzentriert zugunsten <strong>der</strong> jeweiligen regionalen<br />

Wachstumspole einzusetzen, um positive Spill-over-Effekte auf <strong>die</strong> Umgebung zu erzielen.<br />

Dabei sollte <strong>die</strong> Festlegung <strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>nden Wachstumszentren allein im Ermessen des<br />

Mitgliedstaates liegen. <strong>Die</strong> Bevorzugung <strong>der</strong>artiger Wachstumspole bzw. <strong>der</strong> Versuch einer<br />

Clusterbildung in bestimmten Bereichen müßte in den zukünftigen Mitgliedstaaten bzw.<br />

Regionen so lange gewährleistet werden, bis ein sich selbst tragendes Wachstum in <strong>die</strong>sen<br />

Regionen zu verzeichnen ist. Regionale Disparitäten (<strong>die</strong> zwischenzeitlich auch noch wachsen<br />

können) werden sich in den Beitrittslän<strong>der</strong>n - wie auch in Irland <strong>und</strong> Ostdeutschland - nicht<br />

vermeiden lassen. Für <strong>die</strong> Teilräume außerhalb <strong>die</strong>ser Wachstumspole könnte man in<br />

abgestufter Form eine Strukturför<strong>der</strong>ung entsprechend den regionalen Voraussetzungen<br />

vorsehen, <strong>die</strong> z.B. dem Aufbau <strong>der</strong> Tourismusinfrastruktur <strong>die</strong>nt.<br />

<strong>Die</strong> angesprochenen <strong>und</strong> <strong>die</strong> weiteren wichtigen Erkenntnisse aus den regionalpolitischen<br />

Maßnahmen in den untersuchten Regionen werden im folgenden zusammengefaßt. Um in<br />

einer um <strong>die</strong> MOE-Staaten erweiterten <strong>EU</strong> wirkungsvoll <strong>die</strong> För<strong>der</strong>instrumente <strong>der</strong><br />

<strong>Regionalpolitik</strong> einsetzen zu können, sollten <strong>die</strong> nachfolgenden Punkte Berücksichtigung<br />

finden:<br />

• <strong>Die</strong> För<strong>der</strong>ung ist auf <strong>die</strong> wichtigen Bereiche Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftsnahen<br />

Infrastruktur, Humankapital <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft zu konzentrieren,<br />

wobei innerhalb <strong>die</strong>ser drei Teile eine nochmalige Betonung bei <strong>der</strong> Infrastruktur <strong>und</strong> dem<br />

Humankapital liegen sollte.<br />

• <strong>Die</strong> För<strong>der</strong>ung im Industrie- o<strong>der</strong> Gewerbesektor sollte insbeson<strong>der</strong>e dort erfolgen, wo<br />

durch <strong>die</strong> vorhandenen Voraussetzungen komparative Vorteile im Vergleich zum<br />

Wettbewerb auf dem Weltmarkt erkennbar sind.<br />

• <strong>Die</strong> Unterstützung soll vor allem investiven Zwecken <strong>die</strong>nen <strong>und</strong> darf nicht in erster Linie<br />

aus Einkommensbeihilfen ohne langfristige Effekte bestehen. Generell ist darauf zu achten,<br />

daß <strong>EU</strong>-Mittel nicht als Reparaturbetrieb für staatliche Fehlentscheidungen in <strong>der</strong><br />

Wirtschaftspolitik eingesetzt werden.<br />

• <strong>Die</strong> Unterstützung bei <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> wirtschaftlichen Infrastruktur muß gezielt <strong>und</strong><br />

den regionalen Gegebenheiten entsprechend erfolgen, auch wenn das gesamte Staatsgebiet<br />

als Ziel-1-Gebiet anerkannt ist. <strong>Die</strong> Vor-Ort-Kompetenz <strong>der</strong> regionalen Körperschaften ist<br />

bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> GFK in hohem Maß einzubeziehen.<br />

• Im GFK sind alle Zielsetzungen <strong>und</strong> Programme zwecks verbesserter Bewertung mit<br />

klaren, quantifizier- <strong>und</strong> berechenbaren Zielen <strong>und</strong> Benchmarks zu versehen. Rein verbale

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!