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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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Tabelle 29: Entwicklung <strong>der</strong> Lohnstückkosten in Irland im Vergleich<br />

Jahr Im Vergleich zur Euro-Zone Im Vergleich zur OECD-Zone<br />

(in %)<br />

(in %)<br />

1986 100 100<br />

1992 72 80<br />

1994 65 68<br />

1996 60 65<br />

1998 58 52<br />

Quelle: OECD: Economic Survey of Ireland, Paris 1999, S. 27.<br />

<strong>Die</strong> Verbesserung <strong>der</strong> kostenseitigen Wettbewerbssituation Irlands wurde außerdem von einer<br />

geringen Regelungsdichte auf dem Arbeitsmarkt flankiert, was sich positiv auf den Zufluß an<br />

ADI (beson<strong>der</strong>s aus den USA) auswirkt. 393 Da es in mehreren <strong>EU</strong>-Län<strong>der</strong>n eine deutlich<br />

stärker regulierte Arbeitsgesetzgebung mit Einschränkungen <strong>der</strong> unternehmerischen Freiheit<br />

gibt, stellte sich <strong>die</strong> geringe Regulierung des irischen Arbeitsmarktes als klarer<br />

Wettbewerbsvorteil bei <strong>der</strong> Beschäftigungsausweitung heraus.<br />

Für <strong>die</strong> Wachstumsbeschleunigung <strong>der</strong> irischen Wirtschaft in den neunziger Jahren sind aber<br />

noch weitere Ursachen zu benennen. Neben <strong>der</strong> für Irland günstigen Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Wechselkurse des Punt bei den Währungsturbulenzen <strong>der</strong> Jahre 1992/1993, <strong>die</strong> für höhere<br />

Rentabilität <strong>und</strong> verbesserte Exportfähigkeit sorgten, lagen weitere geldpolitische<br />

Rahmenbedingungen vor, <strong>die</strong> sich positiv auf das Wachstum auswirkten:<br />

• <strong>Die</strong> irische Zentralbank war in Vorbereitung des Beitritts Irlands zur europäischen<br />

Währungsunion in einem konjunkturell schwachen europäischen Umfeld gezwungen, ihre<br />

angesichts <strong>der</strong> hohen Wachstumsraten Mitte <strong>der</strong> neunziger Jahre straffen geldpolitischen<br />

Zügel zu lockern, um <strong>die</strong> Konvergenzkriterien zu erfüllen. Aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> verringerte<br />

sich beispielsweise <strong>der</strong> durchschnittliche Geldmarktsatz von 6,43 % im Jahr 1997 auf nur<br />

noch 3,23 % im Jahr 1998. 394<br />

• <strong>Die</strong> Euroschwäche in den Jahren 1999 <strong>und</strong> 2000 erwies sich als zusätzlicher Exportmotor,<br />

<strong>der</strong> aber zwischenzeitlich auch für <strong>die</strong> angestiegene Inflation verantwortlich sein dürfte.<br />

Beide Situationen führten zu weiteren hohen Investitionen durch <strong>die</strong> Privatwirtschaft, <strong>die</strong><br />

den ohnehin vorhandenen Wachstumsschub zusätzlich verstärkten.<br />

5.4 Fazit zu den Einflußfaktoren<br />

Aus <strong>der</strong> vorangegangenen Untersuchung geht hervor, daß nicht ein bestimmter Faktor für <strong>die</strong><br />

Entwicklung in Irland verantwortlich gemacht werden kann, son<strong>der</strong>n daß es sich um eine<br />

393 Vgl. a.a.O., S. 57.<br />

394 Vgl. Schubert, Ch.: Irland müßte das zu starke wirtschaftliche Wachstum dämpfen, in: FAZ, Nr. 258, 6.11.2000, S. 20.

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