14.12.2012 Aufrufe

Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

245<br />

Vorgehensweise <strong>der</strong> bisherigen europäischen <strong>Regionalpolitik</strong> entgegensteht, scheint ein<br />

solcher Ansatz unter den beson<strong>der</strong>en Bedingungen <strong>der</strong> Transformation von <strong>der</strong> Plan- zur<br />

Marktwirtschaft ein effektiverer Weg zu sein, das erklärte Ziel <strong>der</strong> Angleichung <strong>der</strong><br />

Lebensverhältnisse in den europäischen Regionen zu erreichen. Nach <strong>der</strong> anfänglichen<br />

För<strong>der</strong>ung in Ostdeutschland nach dem “Gießkannenprinzip” haben sich einige<br />

“Leuchttürme” herauskristallisiert, <strong>die</strong> einer beson<strong>der</strong>en Unterstützung bei <strong>der</strong> weiteren<br />

Entwicklung erfahren sollten. <strong>Die</strong>se Wachstumszentren sind aber noch zu schwach, um zu<br />

einem sich selbst tragenden Wirtschaftswachstum beizutragen. Aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> sollte <strong>die</strong><br />

Regionalför<strong>der</strong>ung hier nicht auf Kosten <strong>der</strong> vorerst “aussichtslosen” ostdeutschen Regionen<br />

gekürzt werden. Vielmehr sollte <strong>die</strong> <strong>Regionalpolitik</strong> nach Meinung einer KfW-Stu<strong>die</strong> gerade<br />

im Osten lokale Kompetenzen nutzen <strong>und</strong> den technischen Fortschritt för<strong>der</strong>n, damit sich<br />

überregional konkurrenzfähige Sektoren entwickeln können. 583 <strong>Die</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

unter Einschluß <strong>der</strong> Strukturfondsför<strong>der</strong>ung darf kein Selbstzweck sein, son<strong>der</strong>n ist auch<br />

künftig <strong>und</strong> in noch stärkerem Maße als Hilfe zur Selbsthilfe zu strukturieren. Sie muß <strong>die</strong><br />

Regionen in <strong>die</strong> Lage versetzen, innerhalb eines überschaubaren Zeitraums aus eigenen<br />

Kräften zu wirtschaften. Daher ist eine differenzierte Herangehensweise entsprechend den<br />

regionalen Begebenheiten <strong>und</strong> Bedingungen gefor<strong>der</strong>t, um <strong>die</strong> Effizienz <strong>und</strong> <strong>die</strong> Effektivität<br />

<strong>der</strong> <strong>Regionalpolitik</strong> zu erhöhen.<br />

<strong>Die</strong> neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> stehen unmittelbar in einer grenzübergreifenden europäischen<br />

Verantwortung. Sie bilden eine Schnittstelle zu einem gewichtigen Teil <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Mitgliedstaaten <strong>der</strong> <strong>EU</strong>. <strong>Die</strong>se Schnittstelle muß auch regionalpolitisch so gestaltet werden,<br />

daß <strong>der</strong> wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Zusammenhalt an ihr wachsen kann. Es ist sowohl für <strong>die</strong><br />

<strong>EU</strong> als auch für <strong>die</strong> neuen Mitgliedstaaten von Vorteil, wenn in Ostdeutschland<br />

entwicklungsfähige Regionen entstehen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> europäische Verantwortung tragen wollen<br />

<strong>und</strong> können.<br />

583 Vgl. Tenbrock, C., Uchatius, W., a.a.O., S. 22.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!