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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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Bemerkenswert ist, daß innerhalb <strong>der</strong> neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> mittlerweile deutliche regionale<br />

Unterschiede sowohl im Einkommen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bruttowertschöpfung pro Kopf wie auch bei den<br />

Arbeitslosenquoten festzustellen sind. Eine Clusteranalyse anhand <strong>der</strong> Ausstattung <strong>der</strong><br />

Regionen mit Potentialfaktoren (Human- <strong>und</strong> Sachkapital, sektorale Wirtschaftsstruktur,<br />

geographische Lage <strong>und</strong> Agglomeration) zeigt, daß sich in Ostdeutschland mit Leipzig,<br />

Dresden, Halle, Jena, Erfurt <strong>und</strong> Berlin Wachstumspole herausgebildet haben. 575 <strong>Die</strong>se<br />

Regionen besaßen bessere Ausgangsbedingungen <strong>und</strong> haben es geschafft, <strong>die</strong> Potentiale zu<br />

nutzen bzw. auszubauen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Schaffung von weiteren Potentialfaktoren zu stimulieren.<br />

Strukturschwache Regionen mit erheblichen wirtschaftlichen Schwächen, einer sehr geringen<br />

Humankapitalausstattung <strong>und</strong> einem niedrigen Anteil des <strong>Die</strong>nstleistungssektors liegen<br />

vorwiegend in Mecklenburg-Vorpommern, im Süden Brandenburgs <strong>und</strong> großen Teilen<br />

Sachsen-Anhalts.<br />

Um den Erfolg <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Regionalpolitik</strong> zu messen, d.h. <strong>der</strong>en Beitrag zur<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland zu bestimmen, wurden<br />

makroökonomische Simulationen mit dem HERMIN-Modell durchgeführt. Dabei wird <strong>der</strong><br />

zusätzliche Wachstumseffekt <strong>der</strong> GFK-För<strong>der</strong>mittel geschätzt. <strong>Die</strong> Ergebnisse <strong>der</strong><br />

makroökonomischen Evaluation <strong>der</strong> ostdeutschen GFK sind unter Beachtung folgen<strong>der</strong><br />

Zusammenhänge zu betrachten:<br />

1) Auf kurze Sicht können <strong>die</strong> Auswirkungen auf einfache Nachfragewirkungen<br />

zurückgeführt werden. Es ergeben sich nur <strong>die</strong> bescheidenen Wirkungen einer<br />

För<strong>der</strong>ungspolitik in einer kleinen offenen Volkswirtschaft, in <strong>der</strong> ein erheblicher Teil des<br />

Nutzens nach auswärts abwan<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> einfachen Nachfragewirkungen des GFK<br />

erbringen in <strong>der</strong> Spitze ca. 6 % BIP-Verän<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> reduzieren sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit.<br />

2) <strong>Die</strong> längerfristigen Wirkungen werden ganz wesentlich von den externen Effekten<br />

bestimmt. Vergrößern sich <strong>die</strong>se Effekte, nimmt auch <strong>die</strong> Wirkung des GFK zu. Da <strong>die</strong><br />

genauen Elastizitätswerte <strong>die</strong>ser externen Faktoren nicht bekannt sind, muß auch eine<br />

erhebliche Bandbreite <strong>der</strong> möglichen GFK-Auswirkungen betrachtet werden. Würden <strong>die</strong><br />

externen Effekte nach Abschluß <strong>der</strong> GFK-För<strong>der</strong>ungen keine Wirkung entfalten,<br />

reduzierte sich das gesamte Programm auf eine einfache keynesianische<br />

Expansionspolitik.<br />

3) Ergibt sich eine signifikante Erhöhung <strong>der</strong> Faktorproduktivität in Verbindung mit den<br />

GFK-Programmen, kann sich das Phänomen des Wachstums ohne Schaffung zusätzlicher<br />

Arbeitsplätze ergeben, wenn nicht auch gleichzeitig <strong>der</strong> Output stark steigt.<br />

575 Europäische Kommission: Deutschland - Neue Län<strong>der</strong>, Gemeinschaftliches För<strong>der</strong>konzept 2000 - 2006, a.a.O., S. 14.

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