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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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151<br />

Lokale (standortbezogene) Effekte hängen mit den ADI zusammen, da<br />

Handelsliberalisierungen ganz generell Konzernentscheidungen zu Ansiedlungen<br />

beeinflussen. Wenn ADI von vornherein nur auf den Heimmarkt <strong>der</strong> Ansiedlung abzielen,<br />

kann es sogar zu einer Verringerung von ADI kommen, da sich dadurch <strong>der</strong> Wettbewerb<br />

intensiviert. Werden ADI seitens <strong>der</strong> Unternehmen in erster Linie unter Exportaspekten in <strong>die</strong><br />

Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>EU</strong> getätigt, verbessern sich <strong>die</strong> Bedingungen für <strong>die</strong> Investoren durch den<br />

Gemeinsamen Markt. Im Falle Irlands war für <strong>die</strong> ADI schon wegen <strong>der</strong> längeren<br />

Zugehörigkeit zur <strong>EU</strong> <strong>und</strong> den speziellen Handelsverbindungen zu Großbritannien <strong>der</strong><br />

Zugang zum Exportmarkt <strong>die</strong> entscheidende Größe, weswegen sich hier kein direkter Bezug<br />

zum Zufluß von ADI herstellen läßt. In Län<strong>der</strong>n wie Portugal <strong>und</strong> Spanien hingegen ist nach<br />

Einführung des Gemeinsamen Marktes ein deutlicher Zuwachs an ADI feststellbar. 372<br />

Als wachstumsabhängige Effekte bezeichnet man <strong>die</strong> Situation eines gesteigerten Wachstums<br />

infolge einer größeren Nachfrage in <strong>der</strong> ganzen Welt, <strong>die</strong> sich in den peripheren Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

<strong>EU</strong> sogar stärker auswirkt als in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> insgesamt. <strong>Die</strong>ser Effekt tritt durch <strong>die</strong> Tatsache ein,<br />

daß <strong>der</strong> Anteil international handelbarer Waren im produzierenden Bereich gegenüber dem<br />

Anteil nicht international handelbarer Güter durch den Gemeinsamen Markt ansteigt <strong>und</strong><br />

damit <strong>der</strong> Einfluß des Weltwirtschaftswachstums gegenüber dem von <strong>der</strong> heimischen<br />

Nachfrage bestimmten Wachstum höher wird. Bei <strong>der</strong> irischen Wirtschaft machen <strong>die</strong>se durch<br />

den Gemeinsamen Markt hervorgerufenen Effekte etwa 6 % aus, d.h. <strong>der</strong> Exportanteil steigt<br />

von ca. 67 % auf 73 % an. 373<br />

Mit dem Begriff “dynamische Effekte” wird im allgemeinen <strong>die</strong> mit <strong>der</strong><br />

Handelsliberalisierung verb<strong>und</strong>ene Intensivierung des Wettbewerbs <strong>und</strong> <strong>die</strong> verstärkte<br />

Rationalisierung bezeichnet, <strong>die</strong> dabei Produktivitätsgewinne <strong>und</strong> Kostenreduzierungen<br />

bewirkt. Daneben ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang auch <strong>die</strong> durch den Gemeinsamen Markt<br />

verstärkte technologische Entwicklung zu zählen, <strong>die</strong> Auswirkungen auf den Zufluß von ADI<br />

sowie das Produktivitätsniveau besitzt. 374<br />

Maßgeblich für eine positive o<strong>der</strong> negative Entwicklung einer Volkswirtschaft nach dem<br />

Eintritt in den Gemeinsamen Markt ist neben <strong>der</strong> bereits angeführten komparativen<br />

Kostensituation das Verhältnis <strong>der</strong> volkswirtschaftlichen Sektoren bezüglich jener Branchen,<br />

<strong>die</strong> durch den Wettbewerb Vorteile zu erwarten haben <strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Branchen, <strong>die</strong> nachteilig<br />

betroffen sind. <strong>Die</strong> Untersuchung <strong>die</strong>ser Situation anhand <strong>der</strong> jeweiligen Anzahl Arbeitsplätze<br />

erbrachte für 1987 - also vor Vollendung des Gemeinsamen Marktes - bei den 40 wichtigen<br />

Sektoren in Irland folgendes Bild:<br />

372 Vgl. ebenda, S. 57.<br />

373 Vgl. ebenda, S. 72 <strong>und</strong> S. 76.<br />

374 Eine detaillierte Beschreibung <strong>der</strong> einzelnen Effekte wird gegeben in: European Commission (edt.): Aggregate and regional impact,<br />

a.a.O., S. 55 ff.

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