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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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bezifferbar hohen Kosten bzw. Schäden durch politische Instabilitäten wie in Ex-Jugoslawien<br />

entstanden sind.<br />

Als Fazit <strong>der</strong> Untersuchungen in <strong>die</strong>sem Kapitel ist festzuhalten, daß <strong>die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> für<br />

<strong>die</strong> <strong>EU</strong>-15 zu einem positiven wirtschaftlichen Netto-Nutzen führt, dessen Größenordnung<br />

ausreicht, um zumindest <strong>die</strong> fiskalischen Belastungen des <strong>EU</strong>-Budgets durch <strong>die</strong><br />

Nettotransfers an <strong>die</strong> neuen Mitgliedstaaten zu kompensieren.<br />

4. Auswirkungen auf <strong>die</strong> Finalität <strong>der</strong> <strong>EU</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> <strong>der</strong> Europäischen Union wird einen entscheidenden Einfluß auf den<br />

weiteren Verlauf des europäischen Einigungsprozesses <strong>und</strong> somit auf <strong>die</strong> künftige Gestalt<br />

Europas haben. Eine gleichzeitige Vertiefung <strong>und</strong> Erweiterung <strong>der</strong> <strong>EU</strong> ist eine harte Probe für<br />

das System <strong>der</strong> Integration. <strong>Die</strong>se Prozesse haben in <strong>der</strong> letzten Zeit viele Politiker <strong>und</strong><br />

Wissenschaftler in Europa gezwungen, über <strong>die</strong> Präzisierung <strong>der</strong> früher eher vage<br />

formulierten Vorstellungen von <strong>der</strong> Finalität <strong>der</strong> “immer engeren Union <strong>der</strong> Völker Europas”<br />

(Art. 1 <strong>EU</strong>-Vertrag) nachzudenken. Heute steht <strong>die</strong> Einigung an einem Punkt, an dem <strong>die</strong><br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Gr<strong>und</strong>fragen unerläßlich ist. Dazu gehört auch <strong>die</strong> Frage <strong>der</strong><br />

Konzeption <strong>der</strong> zukünftigen <strong>EU</strong>.<br />

Nach <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> gegenwärtigen Entwicklung in den Beitrittslän<strong>der</strong>n sowie <strong>der</strong><br />

Reformversuche in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> kann festgestellt werden, daß <strong>der</strong> Erfolg des<br />

Transformationsprozesses in den MOE-Län<strong>der</strong>n eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für <strong>die</strong> Prosperität<br />

<strong>der</strong> erweiterten Union darstellt. <strong>Die</strong> MOE-Staaten durchlaufen unterschiedliche politische <strong>und</strong><br />

wirtschaftliche Entwicklungssta<strong>die</strong>n. Gemeinsam ist aber, daß fast allen Kandidaten noch <strong>die</strong><br />

Kompatibilität mit <strong>der</strong> <strong>EU</strong> fehlt.<br />

Es ist unbestritten, daß <strong>die</strong> Heterogenität in einer erweiterten <strong>EU</strong> stark zunehmen wird. Unter<br />

<strong>der</strong> Voraussetzung, daß man bei den künftigen Entscheidungsfindungsprozessen auf <strong>die</strong>se<br />

Tatsache Rücksicht nimmt, muß sich das nicht unbedingt negativ auswirken. Dennoch kann<br />

dadurch <strong>der</strong> Weg <strong>der</strong> weiteren Integration auf vielfache Weise bestimmt werden (siehe<br />

Abbildung A2: “Integrationspolitische Konzepte” im Anhang,).<br />

Starke Divergenzen in <strong>der</strong> wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den neuen <strong>und</strong> alten<br />

Mitgliedstaaten könnten zur Abkoppelung einer Gruppe von <strong>EU</strong>-Kernstaaten führen. <strong>Die</strong>s<br />

würde automatisch ihre Wettbewerbsvorteile gegenüber den übrigen Mitgliedstaaten erhöhen.<br />

Eine solche Organisationsbasis könnte <strong>der</strong> “Euro-Club” bieten. Bereits im Vorfeld <strong>der</strong><br />

<strong>Osterweiterung</strong> mehren sich in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> Stimmen, <strong>die</strong> vor einem frühzeitigen Beitritt <strong>der</strong>

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