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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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197<br />

zunehmende Anzahl an Unternehmensliquidationen <strong>und</strong> eine gegenüber Westdeutschland zu<br />

geringe Selbständigenquote festgestellt (ca. 80 % des westdeutschen Wertes). 486<br />

Im Jahr 1997 arbeiteten in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n 40 % <strong>der</strong> Erwerbstätigen in Betrieben<br />

mit über 500 Beschäftigten <strong>und</strong> 20 % in Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten. In<br />

den alten B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n war hingegen knapp <strong>die</strong> Hälfte <strong>der</strong> Erwerbstätigen in Betrieben mit<br />

über 500 Beschäftigten tätig. <strong>Die</strong> SWOT-Analyse leitet daraus eine insgesamt weniger<br />

krisenanfällige Wirtschaftsstruktur im Osten ab, beklagt aber den Mangel an Kapital <strong>und</strong><br />

Management-Know-how in <strong>die</strong>sen Unternehmen, was für eine niedrigere Produktivität<br />

ursächlich sei. Zwar wird darauf verwiesen, daß auch <strong>die</strong> fehlenden Netzwerkstrukturen <strong>und</strong><br />

zu wenige zwischenbetriebliche Kooperationen eine Rolle bei <strong>der</strong> geringeren Produktivität<br />

spielen, aber auf weitere <strong>und</strong> sehr wesentliche Ursachen für <strong>die</strong> unterschiedliche Produktivität<br />

wie <strong>die</strong> für ostdeutsche Unternehmen deutlich niedrigere Preisbasis, <strong>die</strong> geringere Auslastung<br />

<strong>der</strong> Fertigungskapazitäten <strong>und</strong> den höheren Grad an k<strong>und</strong>enspezifischen Produkten geht das<br />

GFK in seiner Analyse nicht ein. Ein in <strong>die</strong>sem Zusammenhang zweifellos wichtiger Aspekt<br />

ist aber <strong>die</strong> mit 20 % nach wie vor deutlich geringere Exportquote gegenüber westdeutschen<br />

Unternehmen (34,5 %). Bedeutsam ist ebenfalls <strong>der</strong> unterdurchschnittliche Anteil von<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsabteilungen an den Unternehmensfunktionen in<br />

Ostdeutschland.<br />

3.3.1 Strategie <strong>und</strong> Ziele<br />

<strong>Die</strong> o.g. SWOT-Analyse hat aufgezeigt, daß <strong>die</strong> neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> dritten<br />

För<strong>der</strong>periode erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung <strong>der</strong> regionalen<br />

Wettbewerbsfähigkeit leisten müssen, um durch <strong>die</strong> Konsoli<strong>die</strong>rung <strong>der</strong> bestehenden <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Gründung neuer Unternehmen zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. <strong>Die</strong> <strong>EU</strong> will mit dem<br />

aktuellen GFK für <strong>die</strong> neuen Län<strong>der</strong> weiterhin zur Erschließung <strong>und</strong> Nutzung des<br />

vorhandenen Potentials beitragen, damit <strong>die</strong> wirtschaftlichen <strong>und</strong> sozialen Probleme in <strong>die</strong>ser<br />

Region überw<strong>und</strong>en werden. Das oberste allgemeine Ziel <strong>der</strong> Strukturfondsför<strong>der</strong>ung besteht<br />

daher in <strong>der</strong> “Fortsetzung des Kohäsionsprozesses durch nachhaltiges<br />

Wirtschaftswachstum”. 487<br />

Auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Analyse gewonnenen Erkenntnisse konnten fünf<br />

Handlungsschwerpunkte aus den Bereichen Unternehmensentwicklung, Infrastruktur,<br />

Umwelt, Humanressourcen <strong>und</strong> Ländliche Entwicklung abgeleitet werden, <strong>die</strong> das allgemeine<br />

Ziel des GFK unterstützen <strong>und</strong> als spezifische Ziele beschrieben werden:<br />

486 Vgl. Europäische Kommission: Deutschland - Neue Län<strong>der</strong>, Gemeinschaftliches För<strong>der</strong>konzept 2000 - 2006, a.a.O., S. 77.<br />

487 Ebenda, S. 87.

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