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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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Kooperation innerhalb <strong>der</strong> <strong>EU</strong> etablieren können. Bereits jetzt wird sichtbar, daß sich <strong>die</strong><br />

Interessen <strong>der</strong> MOE-Län<strong>der</strong> teilweise erheblich unterscheiden. Eine regionale<br />

Zusammenarbeit kommt we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Visegrad-Gruppe noch bei den baltischen Staaten<br />

zustande. Sollte sich <strong>die</strong> Situation in <strong>der</strong> erweiterten <strong>EU</strong> än<strong>der</strong>n, muß das nicht automatisch<br />

negative Auswirkungen nach sich ziehen. T. Schumacher ist bei <strong>der</strong> Untersuchung zur<br />

Allianzbildung in <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zu dem Schluß gekommen, daß sie einen konstruktiven <strong>und</strong> keinen<br />

zerstörerischen Einfluß auf <strong>die</strong> Staatengemeinschaft ausüben <strong>und</strong> sich oft als eine <strong>die</strong><br />

Entwicklung des Gesamtsystems vorantreibende Kraft erweisen. 121<br />

Beim Gipfel herrschte Einvernehmen darüber, daß <strong>die</strong> Kleinen auch künftig nicht in <strong>der</strong> Lage<br />

sein sollten, <strong>die</strong> Großen zu überstimmen, weswegen <strong>der</strong> demographische Faktor stärker<br />

berücksichtigt werden müßte. Genauso wenig wollte man zulassen, daß <strong>die</strong> Großen im<br />

Gleichschritt allein <strong>die</strong> Richtung vorgeben können. <strong>Die</strong>se gr<strong>und</strong>sätzlichen Überlegungen<br />

bestimmten in Nizza <strong>die</strong> Ausgangslage bei <strong>der</strong> Entscheidung nach dem Stimmengewicht, das<br />

je<strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige Mitgliedstaat sowie <strong>die</strong> zukünftigen mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen<br />

Mitgliedstaaten bei den Abstimmungen im Rat haben werden.<br />

Eine Vielzahl von Institutionen, Ausschüssen, Wissenschaftlern <strong>und</strong> Politikern hat sich an den<br />

Diskussionen zu <strong>die</strong>sem Thema beteiligt. Zahlreiche Modelle <strong>und</strong> Vorschläge, <strong>die</strong> im Vorfeld<br />

des Gipfeltreffens in Betracht gezogen wurden, können folgen<strong>der</strong>maßen zusammengefaßt<br />

werden:<br />

1) Doppelte Mehrheit:<br />

• Kommissionsvorschlag <strong>der</strong> einfachen doppelten Mehrheit;<br />

• gewichtete doppelte Mehrheit;<br />

2) Stimmgewichtung:<br />

• einfache Neugewichtung;<br />

• Neugewichtung mit demographischem Sicherheitsnetz.<br />

Gemeinsam ist den Modellen, daß <strong>die</strong> Bevölkerungszahl stärker als bisher mitbewertet wird.<br />

Zu 1)<br />

Während <strong>die</strong> Modelle verschiedenen Rechenmustern, Interessenlagen o<strong>der</strong> Macht- <strong>und</strong><br />

Prestigespielen folgten, erschien <strong>der</strong> Kommissionsvorschlag einer einfachen doppelten<br />

Mehrheit als einziger logisch, begründbar, legitim <strong>und</strong> demokratisch. Demnach sollte je<strong>der</strong><br />

Staat über eine Stimme verfügen. Ein Beschluß würde neben einer Mehrheit im Rat auch an<br />

<strong>die</strong> Voraussetzung geknüpft sein, daß <strong>die</strong>se Mehrheit <strong>der</strong> Staaten auch eine <strong>EU</strong>-<br />

121 Vgl. Schumacher, T., a.a.O., S. 245 f.

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