Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...
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im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Regionalpolitik</strong> durch <strong>die</strong> Bereitstellung von För<strong>der</strong>mitteln aus dem<br />
neugeschaffenen Instrument zur Finanzierung von Maßnahmen auf dem Gebiet<br />
Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong> im Umweltbereich (ISPA) in <strong>der</strong> Beitrittsphase <strong>und</strong> durch <strong>die</strong><br />
Reservierung von Finanzmitteln nach einem Beitritt berücksichtigt. <strong>Die</strong> bisherigen sechs Ziele<br />
wurden zu drei Zielen zusammengefaßt, wobei jedoch keine inhaltliche Konzentration<br />
erfolgte. <strong>Die</strong> Zahl <strong>der</strong> Gemeinschaftsinitiativen wurde auf vier begrenzt. Für alle Regionen,<br />
<strong>die</strong> den För<strong>der</strong>kriterien nicht mehr entsprachen, wurden Übergangsunterstützungen<br />
beschlossen.<br />
<strong>Die</strong> Gr<strong>und</strong>prinzipien <strong>der</strong> Strukturfondsreform von 1988 sollen für <strong>die</strong> Tätigkeit <strong>der</strong> Fonds bis<br />
zum Jahr 2006 weiterhin ihre Gültigkeit behalten. Insgesamt stehen <strong>der</strong> <strong>EU</strong> zur Verfolgung<br />
regionalpolitischer Zielsetzungen folgende Instrumente zur Verfügung:<br />
1) Strukturfonds <strong>und</strong> sonstige Finanzinstrumente,<br />
2) Beihilfenaufsicht. 195<br />
Nachfolgend werden <strong>die</strong> einzelnen Instrumente <strong>der</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Regionalpolitik</strong> näher vorgestellt.<br />
2. <strong>Die</strong> Finanzierungsinstrumente<br />
Zur Finanzierung <strong>der</strong> <strong>Regionalpolitik</strong> <strong>der</strong> <strong>EU</strong> tragen vier verschiedene Fonds196 bei, <strong>der</strong>en<br />
Interventionen von <strong>der</strong> Kommission <strong>und</strong> den Mitgliedstaaten koordiniert werden. <strong>Die</strong><br />
finanzielle Beteiligung <strong>der</strong> Fonds an <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Maßnahmen erfolgt “insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Form einer nichtrückzahlbaren Direktbeihilfe (...), aber auch in an<strong>der</strong>er Form, insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Form von rückzahlbaren Beihilfen, Zinsvergütungen, Bürgschaften, Beteiligungen,<br />
Beteiligungen am Risikokapital o<strong>der</strong> in sonstigen Finanzierungsformen”. 197<br />
2.1 Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)<br />
Wie bereits erwähnt, repräsentiert <strong>die</strong> Gründung des EFRE den Beginn <strong>der</strong> ausdrücklichen<br />
regionalpolitischen Bemühungen <strong>der</strong> Europäischen Gemeinschaft. Zu Beginn besaß <strong>der</strong> EFRE<br />
den Charakter einer Beteiligung an <strong>der</strong> jeweiligen nationalen <strong>Regionalpolitik</strong> <strong>der</strong> einzelnen<br />
Mitgliedstaaten. Er wirkte ergänzend zu den einzelstaatlichen Maßnahmen, hatte aber keine<br />
gemeinschaftliche Kompetenz. <strong>Die</strong> Mittel wurden über von <strong>der</strong> Kommission festgesetzte<br />
195 Vgl. Laaser, C.-F., Soltwedel, R. et al.: Europäische Integration <strong>und</strong> nationale Wirtschaftspolitik, Tübingen 1993, S. 65; Klodt, H.,<br />
Stehn, J. et al., a.a.O., S. 54; Beckmann, K., a.a.O., S. 118.<br />
196 Einige Literaturquellen zählen auch den Kohäsionsfonds dazu. Vgl. Axt, H.-J., a.a.O., S. 97 ff. <strong>und</strong> Rolle, C.: Europäische<br />
<strong>Regionalpolitik</strong> zwischen ökonomischer Rationalität <strong>und</strong> politischer Macht: eine fö<strong>der</strong>alismustheoretische <strong>und</strong> politökonomische<br />
Analyse, Münster 2000, S. 62 ff.<br />
197 Rat <strong>der</strong> Europäischen Union: Verordnung (EG) Nr. 1260/1999 des Rates vom 21. Juni 1999, a.a.O., Art. 28, S. 24.