Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...
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In den nachfolgenden Rahmenplänen wurde <strong>die</strong> bisherige regionalpolitische Strategie<br />
bezüglich <strong>der</strong> neuen Län<strong>der</strong> fortgesetzt. Mit dem 28. Rahmenplan464 haben B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>der</strong><br />
das För<strong>der</strong>instrumentarium in einigen Bereichen ausgebaut sowie lohnkostenbezogene<br />
Investitionszuschüsse eingeführt, mit denen eine Verstärkung <strong>der</strong> Beschäftigungseffekte <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung angestrebt wird. <strong>Die</strong> GA wird künftig weiterhin ihren Beitrag zur Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des Kapitalstocks in Ostdeutschland leisten, um <strong>die</strong> “zentrale Voraussetzung für <strong>die</strong><br />
Schaffung neuer wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze <strong>und</strong> einen sich selbst tragenden<br />
Aufschwung” zu gewährleisten. 465<br />
In den Jahren 1991 bis 2000 wurden mit GA-Mitteln in Höhe von r<strong>und</strong> 29 Mrd. €<br />
Investitionen <strong>der</strong> gewerblichen Wirtschaft von 147 Mrd. € ausgelöst. Hierdurch entstanden<br />
über 809 000 neue Dauerarbeitsplätze, davon ca. 231 000 für Frauen. Außerdem wurden über<br />
50_000 Stellen für Auszubildende geschaffen <strong>und</strong> über eine Million Dauerarbeitsplätze<br />
gesichert. An Investitionen im Bereich <strong>der</strong> wirtschaftsnahen Infrastruktur mit einem<br />
Gesamtvolumen von über 24,5 Mrd. € hat sich <strong>die</strong> GA im Zeitraum von 1991 bis 2000 mit<br />
r<strong>und</strong> 16 Mrd. € beteiligt. 466 Das verarbeitende Gewerbe war an <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung mit über 80 %<br />
beteiligt, was darauf hindeutet, daß alle an<strong>der</strong>en Sektoren deutlich unterproportional an <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung partizipierten. Ein Manko bildet aber <strong>der</strong> zu geringe Anteil <strong>der</strong> überregional tätigen<br />
Produzenten, was auch zu einem Teil erklären könnte, weswegen trotz <strong>der</strong> hohen<br />
För<strong>der</strong>summen <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe in den neuen<br />
Län<strong>der</strong>n noch immer zu gering ist.<br />
<strong>Die</strong> sich immer stärker differenzierenden Strukturen in den Län<strong>der</strong>n machen sich auch im<br />
För<strong>der</strong>aufwand pro geschaffenem Arbeitsplatz bemerkbar. Während in den stärker<br />
mittelständisch orientierten För<strong>der</strong>programmen Thüringens pro neu geschaffenem<br />
Arbeitsplatz nur etwa 24 550 € För<strong>der</strong>mittel erfor<strong>der</strong>lich waren, sind es in dem von <strong>der</strong><br />
chemischen Großindustrie geprägten Sachsen-Anhalt nahezu 44 500 €. Inwiefern sich <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ansatz (Erhalt industrieller Kerne) in einer Langfristbetrachtung als sinnvoll erweist,<br />
kann <strong>der</strong>zeit noch nicht beurteilt werden. Generell ist aber festzuhalten, daß Sachsen-Anhalt<br />
<strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern trotz <strong>der</strong> höchsten För<strong>der</strong>summen pro Arbeitsplatz in den<br />
meisten Wirtschaftskennziffern hinter den an<strong>der</strong>en neuen Län<strong>der</strong>n liegen <strong>und</strong> sich <strong>die</strong><br />
sektorspezifische För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> kapitalintensiven Industrien Chemie <strong>und</strong> Schiffbau bisher<br />
nicht rentiert hat. 467<br />
464 Deutscher B<strong>und</strong>estag: Acht<strong>und</strong>zwanzigster Rahmenplan <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe ”Verbesserung <strong>der</strong> regionalen Wirtschaftsstruktur”<br />
für den Zeitraum 1999 - 2003, B<strong>und</strong>estags-Drucksache 14/776.<br />
465 Vgl. Deutscher B<strong>und</strong>estag: Sieben<strong>und</strong>zwanzigster Rahmenplan <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe ”Verbesserung <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur” für den Zeitraum 1998 - 2001 (2002), B<strong>und</strong>estags-Drucksache 13/992, S. 5.<br />
466 B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Technologie, www.bmi.de, Zugriff Juli 2001.<br />
467 Vgl. Klaphake, A., a.a.O., S. 201.