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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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178<br />

Im Gegensatz zu den westdeutschen Unternehmen trat <strong>der</strong> Investitionshöhepunkt bei<br />

ausländischen Investitionen erst im Jahr 1996 ein (bei westdeutschen Unternehmen im Jahr<br />

1993) (siehe Abbildung 11). <strong>Die</strong>se Tatsache dürfte damit zusammenhängen, daß <strong>die</strong><br />

westdeutschen Unternehmen nach <strong>der</strong> Wende möglichst schnell Nie<strong>der</strong>lassungen für vielfach<br />

nur regional handelbare Güter errichteten, während ausländische Gesellschaften häufiger<br />

überregional orientiert waren. Außerdem übernahmen ausländische Investoren vielfach<br />

größere Treuhandunternehmen, <strong>der</strong>en Privatisierung <strong>und</strong> Sanierung mehr Zeitaufwand<br />

erfor<strong>der</strong>te. Vor <strong>der</strong> Übernahme <strong>die</strong>ser Unternehmen waren häufig ökologische Altlasten zu<br />

berücksichtigen, ein umfangreiches Konzept für den weiteren Umgang mit dem veralteten<br />

Kapitalstock zu erstellen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bereinigung des zumeist sehr hohen Anteils an arbeits- <strong>und</strong><br />

ressourcenintensiven Produktionsprozessen vorzubereiten. Gleichzeitig waren viele <strong>die</strong>ser<br />

Unternehmen mit Altschulden belastet, <strong>die</strong> einen aufwendigen Klärungsprozeß nach sich<br />

zogen. Ausländische Investoren hatten beim Kauf von <strong>der</strong> Treuhandanstalt im Vergleich zu<br />

westdeutschen Investoren einige Nachteile zu kompensieren: Ihnen fehlten vielfach <strong>die</strong><br />

persönlichen Kontakte zu den in Frage kommenden Unternehmen <strong>und</strong> sie hatten nur geringe<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> ostdeutschen Strukturen. 435<br />

Waren <strong>die</strong>se vielfältigen Aufgaben einmal bewältigt <strong>und</strong> <strong>die</strong> neuen Unternehmensstrukturen<br />

aufgebaut, arbeiteten <strong>die</strong> ausländischen Betriebe aber häufig produktiver als <strong>der</strong> Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> vergleichbaren deutschen Unternehmen (siehe Tabelle 31).<br />

Tabelle 31: Umsatzproduktivität ausländischer Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe<br />

Ostdeutschlands 1997<br />

Branche Umsatzproduktivität in Relation<br />

zum Branchendurchschnitt (in %)<br />

Verarbeitendes Gewerbe 156<br />

Ernährungsgewerbe 279<br />

Textilgewerbe 129<br />

Holzgewerbe 134<br />

Papiergewerbe 116<br />

Chemische Industrie 169<br />

Gummi- <strong>und</strong> Kunststoffwaren 130<br />

Metallerzeugung <strong>und</strong> -bearbeitung 144<br />

Metallverarbeitung 189<br />

Maschinenbau 124<br />

Elektrotechnik 77<br />

Me<strong>die</strong>ntechnik 89<br />

Meß- <strong>und</strong> Regeltechnik 96<br />

Kraftwagenbau 275<br />

Sonstiger Fahrzeugbau 162<br />

Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank, Statistisches B<strong>und</strong>esamt, DIW, in: Belitz, H., Brenke, K., Fleischer, F., a.a.O.,<br />

S. 48.<br />

435 Vgl. Zuk, A., a.a.O., S. 98 f.

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