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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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153<br />

4) Verringerung <strong>der</strong> Beschäftigung bei den Markt<strong>die</strong>nstleistungen, da <strong>die</strong> Bereiche Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Finanz<strong>die</strong>nstleistungen rationalisiert werden;<br />

5) Schock einer gesteigerten internationalen Nachfrage <strong>und</strong> intensiverem Wettbewerb, <strong>der</strong><br />

sowohl auf <strong>die</strong> davon profitierenden als auch auf <strong>die</strong> dadurch bedrohten<br />

Wirtschaftszweige einwirkt;<br />

6) Öffnung von bisher geschützten Teilen des produzierenden Gewerbes für den<br />

internationalen Wettbewerb;<br />

7) Einfluß <strong>der</strong> durch <strong>die</strong> Öffnung des Gemeinsamen Marktes hervorgerufenen <strong>EU</strong>-<br />

Nachfrage auf <strong>die</strong> noch offenere irische Volkswirtschaft. 378<br />

Von <strong>die</strong>sen Einflüssen besitzen <strong>der</strong> Schock <strong>der</strong> industriellen Restrukturierung (Nr. 5) <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

durch <strong>die</strong> Marktöffnung induzierte Ausweitung <strong>der</strong> Nachfrage (Nr. 7) <strong>die</strong> größte quantitative<br />

Bedeutung. Für das Jahr 2000 wurde vorhergesagt, daß je<strong>der</strong> <strong>die</strong>ser Schocks dem irischen BIP<br />

4 % hinzufügen sollte, in <strong>der</strong> Summe aller Schocks sollte das BIP um etwa 7 % steigen. <strong>Die</strong>se<br />

Ergebnisse sind in <strong>der</strong> nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt.<br />

Tabelle 24: Effekt des Gemeinsamen Marktes auf <strong>die</strong> irische Volkswirtschaft<br />

Verän<strong>der</strong>ung im Vergleich zu einer Basis<br />

ohne Gemeinsamen Markt (in %)<br />

1995 2000 2010<br />

BIP zu Faktorpreisen 5,0 7,2 9,2<br />

Anteil Prod.-leistungen am BIP 11,1 15,1 17,1<br />

Anteil <strong>Die</strong>nstleistungen am BIP 2,4 3,6 4,8<br />

Arbeitslosigkeitsrate - 1,4 - 1,6 - 1,2<br />

Nettohandelsüberschuß (in % des BIP) 0,9 1,3 1,6<br />

Gesamtverschuldung (in % des BIP) - 5,5 - 11,1 - 21,6<br />

Quelle: OECD: Economic Survey of Ireland, May 1999, S. 47.<br />

Nach <strong>die</strong>ser Berechnung ergibt sich ein positiver Einfluß des Gemeinsamen Marktes auf das<br />

BIP-Wachstum zwischen 5,0 % (1995) <strong>und</strong> 9,2 % (2010), was einen ganz erheblichen<br />

Wohlstandsgewinn bedeuten würde. <strong>Die</strong> Simulationen, <strong>die</strong> zu <strong>die</strong>sen Ergebnissen führten,<br />

berücksichtigten dabei zwei verschiedene Fälle. In dem einen Fall ging man davon aus, daß<br />

<strong>die</strong> Zugehörigkeit zum Gemeinsamen Markt eine entscheidende Voraussetzung für <strong>die</strong> Größe<br />

des Zustroms an ausländischen Direktinvestitionen ist, im an<strong>der</strong>en Fall wurde eine solche<br />

unmittelbare Abhängigkeit nicht unterstellt. Im Gegensatz zu Län<strong>der</strong>n wie Spanien <strong>und</strong><br />

Portugal wurde bei Irland in den beiden betrachteten Fällen kein signifikanter Unterschied bei<br />

den in Tabelle 24 aufgeführten wirtschaftlichen Daten festgestellt. <strong>Die</strong>se Aussage hängt<br />

wesentlich damit zusammen, daß Irland bereits seit den achtziger Jahren pro Kopf <strong>der</strong><br />

Bevölkerung einen größeren ADI-Zustrom in das verarbeitende Gewerbe besaß als <strong>die</strong><br />

an<strong>der</strong>en untersuchten Län<strong>der</strong> Portugal, Griechenland <strong>und</strong> Spanien. 379 Trotzdem konnte Irland<br />

378 Vgl. Barry, F., Bradley, J., Hannan, A., a.a.O., S. 542 f.<br />

379 Vgl. European Commission (edt.): Aggregate and regional impact, a.a.O., S. 68.

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