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Die Osterweiterung und die Regionalpolitik der EU - RWTH Aachen ...

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252<br />

ausgesprochenen Willkommenshaltung rechnen darf. 590 <strong>Die</strong> ostdeutsche Verwaltung versucht<br />

den ausländischen Unternehmen ein möglichst hohes Maß an Unterstützung zu vermitteln.<br />

Trotzdem dauern <strong>die</strong> in (Ost-)Deutschland üblichen Genehmigungsprozeduren den mit<br />

internationalen Maßstäben rechnenden Managern häufig zu lange, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verfahren werden<br />

oft als zu kompliziert bemängelt. 591<br />

Tabelle 51: Gr<strong>und</strong>legende Ansiedlungsbedingungen bezüglich För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Steuer für<br />

Investoren in den NBL <strong>und</strong> in Irland in den neunziger Jahren (Jahr 1996)<br />

Ostdeutschland Irland<br />

alle Unternehmen KMU alle Unternehmen KMU<br />

Investitionsbeihilfen Bis 35 % Bis 50 % Durchschnittlich Bis 60 % (beson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Ansiedlung<br />

35 %<br />

Entwicklungsgebiete)<br />

Ausbildungs- Je nach Län<strong>der</strong>- Je nach Län<strong>der</strong>- Bis 100 % Bis 100 %<br />

för<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> programm,programm, Humanressourcen zumeist 75 % zumeist 75 %<br />

50 % auf 50 % auf<br />

50 % auf 50 % auf<br />

Abschreibungs- Herstellkosten <strong>der</strong> Herstellkosten <strong>der</strong> Herstellkosten Herstellkosten <strong>der</strong><br />

möglichkeiten Investition in den Investition in den <strong>der</strong> Investition im Investition im ersten<br />

Körperschafts-<br />

ersten 5 Jahren ersten 5 Jahren ersten Jahr Jahr<br />

steuersatz<br />

45 %<br />

45 %<br />

10 %*<br />

10 %*<br />

* Für den produzierenden Bereich im weiteren Sinne, sonst 25 - 32 %. 592<br />

Quelle: Eigene Darstellung.<br />

Stellt man <strong>die</strong> Hypothese auf, daß <strong>die</strong> ausländischen Unternehmen binnen kurzer Zeit ihre<br />

Tätigkeit in Irland einstellen würden, müßte man selbst heute noch zu dem Schluß kommen,<br />

daß damit auch das irische Wirtschaftsw<strong>und</strong>er zu Ende wäre. Bei <strong>der</strong> Initiierung des<br />

Wachstums spielten <strong>die</strong> ausländischen Direktinvestitionen <strong>die</strong> entscheidende Rolle, denn erst<br />

im Nachgang konnte sich eine gesteigerte Binnennachfrage entwickeln. Man kann daher<br />

festhalten, daß das Anziehen möglichst zahlreicher ausländischer Direktinvestitionen für <strong>die</strong><br />

rasche Entwicklung einer noch unterentwickelten Volkswirtschaft eine wichtige<br />

Voraussetzung darstellt. Es hat aber in Irland bis zum Ende <strong>der</strong> neunziger Jahre gedauert -<br />

also eine relativ lange Zeit - bis auch <strong>die</strong> Binnennachfrage als wesentlicher Wachstumsimpuls<br />

bezeichnet werden konnte.<br />

All <strong>die</strong>se Erfahrungen <strong>und</strong> Lehren werden noch einmal zusammenfassend dargestellt. Ein<br />

langfristig erfolgreiches Agieren <strong>der</strong> Politik bei den zukünftigen <strong>EU</strong>-Mitglie<strong>der</strong>n sollte sich<br />

unter an<strong>der</strong>em durch folgende Elemente auszeichnen:<br />

590 Vgl. Stationery Office: Ireland: National Development Plan 2000 - 2006, a.a.O., S. 34.<br />

591 Vgl. o.V.: Sand im Getriebe, in: Sächsische Zeitung, 14.07.2001, S. 21.<br />

592 Vgl. Europäische Kommission: Europäische Wirtschaft Nr. 1, Brüssel, Luxemburg 1999, Beiheft A.

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