Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
Anschließend können qualitative Schlussfolgerungen hinsichtlich der erwarteten Schwere und des<br />
erwarteten Ausmaßes der Auswirkungen gezogen werden. Dieses Verfahren ist für alle relevanten<br />
Expositionssituationen und -endpunkte zu wiederholen.<br />
Durch physikalisch-chemische Eigenschaften und andere physikalische Kräfte ausgelöste<br />
gesundheitliche Auswirkungen<br />
Grundsätzlich können nur jene Auswirkungen in qualitativer Hinsicht beschrieben werden, die<br />
durch die mit einem Stoff verbundenen physikalisch-chemischen Eigenschaften und die mit<br />
Alternativtechnologien einhergehenden physikalischen Kräfte verursacht werden. Die Arten der<br />
Auswirkungen sind so weit wie möglich zu beschreiben, einschließlich einer erhöhten/geringeren<br />
Wahrscheinlichkeit z. B. von Entzündlichkeit/Explosionen sowie Vibrationen/Lärm und der Zahl<br />
der jeweils von einer bestimmten Auswirkung betroffenen Beschäftigten/Verbraucher. Unter<br />
Umständen ist dies bereits weitgehend in den vorangegangenen Schritten geschehen.<br />
Ökologische Auswirkungen<br />
Für die Beschreibung der erwarteten Auswirkungen auf die Umwelt können ähnliche Kriterien<br />
herangezogen werden wie für die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Allgemein<br />
werden ökotoxische und ökologische Auswirkungen in der Regel eher anhand der Kriterien<br />
Größenordnung und Signifikanz beurteilt, wobei die Größenordnung der Intensität der potenziellen<br />
Wirkung entspricht und die Signifikanz den vorhersehbaren Schädigungen des Betroffenen<br />
(Population, Lebensgemeinschaft, Ökosystem und natürliche Ressourcen). Beispielsweise können<br />
die folgenden Kriterien herangezogen werden:<br />
• Häufigkeit der Auswirkungen;<br />
• Dauer (Wird die Auswirkung vorübergehend oder dauerhaft sein? Wie lange wird sie<br />
dauern?);<br />
• Ausmaß, z. B. prozentualer Anteil des Lebensraumes, der unter Umständen zerstört wird,<br />
geografisches Ausmaß der Exposition;<br />
• Sensitivität/Anfälligkeit des Betroffenen;<br />
• Widerstandsfähigkeit des Betroffenen;<br />
• ökologische, wirtschaftliche oder kulturelle Relevanz des Betroffenen.<br />
Auf dieser Stufe ist es unter Umständen möglich, die wahrscheinliche Größenordnung und das<br />
wahrscheinliche Ausmaß der erwarteten ökologischen Auswirkungen zu beschreiben. Dabei darf<br />
nicht vergessen werden, dass – wie oben erläutert – möglicherweise auch das Vorhandensein oder<br />
die Akkumulierung des in Anhang XIV aufgeführten Stoffes in einem Ökosystem als Auswirkung<br />
betrachtet werden kann. Beispielsweise könnte für jeden relevanten Endpunkt eine Beschreibung<br />
der wahrscheinlich betroffenen Arten von Ökosystemen (oder Organismen), der wahrscheinlichen<br />
Verbreitung der Auswirkungen und der Wirkung auf diese Ökosysteme vorgenommen werden.<br />
Für die Untermauerung der Darstellung bietet sich unter Umständen eine Rangfolge der<br />
Größenordnung und Signifikanz der Auswirkungen an (z. B. hoch, mittel oder gering), die anhand<br />
festgelegter Kriterien vorgenommen wird. Voraussetzung ist jedoch, dass die Bestimmung der<br />
Kriterien transparent und der Entscheidungsprozess nachvollziehbar ist.<br />
77