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Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />

bekannt, ob die durch 1,2,4-TCB verursachten Fälle tödlich oder nicht tödlich verlaufen würden.<br />

Folglich ging man davon aus, dass diese Fälle jährlichen Kosten zwischen 98 Mio. EUR und<br />

582 Mio. EUR entsprachen. Der monetarisierte Nutzen der Nicht-Verwendung von 1,2,4-TBC<br />

wurde also in dieser Größenordnung geschätzt. Die jährlichen Kosten der Aufbereitung des<br />

Trinkwassers wurden auf 14 Mio. bis 89 Mio. EUR geschätzt.<br />

Nonylphenol in Klärschlamm<br />

Nonylphenol kann sich in Klärschlamm in Konzentrationen anreichern, die über dem für den<br />

Schutz des Bodenmilieus in der Landwirtschaft festgelegten Wert liegen. Schätzungsweise sind<br />

zwischen 1,1 Mio. und 1,9 Mio. Tonnen (Trockengewicht) Klärschlamm mit Nonylphenol in<br />

Konzentrationen oberhalb dieser Grenze belastet, sodass er für die Nutzung als Düngemittel für<br />

Agrarland nicht geeignet ist. Daher wird der Schlamm häufig verbrannt. Zudem müssen andere<br />

Düngemittel auf dem Ackerboden ausgebracht werden. Die jährlichen Gesamtkosten dieser<br />

Alternativmaßnahmen werden auf 229 Mio. EUR bis 1,829 Mrd. EUR geschätzt.<br />

Tetrachlorethylen im Grundwasser<br />

Tetrachlorethylen (PER) ist als krebserzeugender Stoff der Kategorie 3 klassifiziert, der, wenn er<br />

über Trinkwasser mit einer Konzentration von 1 µg/l aufgenommen wird, ein zusätzliches<br />

Lebenszeitrisiko einer Krebserkrankung von 1,5 zu 1 Million verursacht. Schätzungsweise sind<br />

0,8 % des Trinkwassers mit Konzentrationen über 10 µg/l kontaminiert, aber es ist nicht bekannt,<br />

wie groß der Anteil des Trinkwassers ist, in dem die Konzentration 1 µg/l übersteigt. Man geht<br />

jedoch davon aus, dass 3,6 Millionen Menschen in EU-25 gegenüber PER in Konzentrationen von<br />

über 10 µg/l exponiert sind. Unter Annahme einer linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung hätte dies<br />

im Durchschnitt 0,8 zusätzliche Krebsfälle pro Jahr <strong>zur</strong> Folge. Die geschätzten Kosten belaufen sich<br />

auf jährlich 0,3 Mio. EUR bis 0,8 Mio. EUR für nicht tödliche (400 000 EUR) und tödliche<br />

(1 Mio. EUR) Fälle.<br />

Polychlorierte Biphenyle (PCB) in Fisch<br />

Obwohl die Herstellung von PCB bereits vor mehr als 20 Jahren verboten wurde, sind in der<br />

Umwelt und insbesondere in Biota noch immer erhöhte PCB-Konzentrationen festzustellen. In<br />

Fisch sind die Konzentrationen so hoch, dass die Zahl der entsprechenden Krebsfälle auf jährlich<br />

194 bis 583 Fälle in EU-25 geschätzt wird. Da keine Informationen darüber verfügbar sind, ob diese<br />

Krebsfälle tödlich oder nicht tödlich verlaufen werden, sind die Kosten als Spanne von<br />

78 Mio. EUR bis 583 Mio. EUR jährlich angegeben.<br />

Die vollständige Studie sowie Fallstudien sind verfügbar unter<br />

http://ec.europa.eu/environment/chemicals/reach/background/docs/impact_on_environment_report.pdf.<br />

3.3.5.2 Datenerhebung<br />

In vielen Fällen verfügt der Antragsteller nicht über ausreichende Informationen über 1) die Werte<br />

selbst und 2) die Quantifizierung der ökologischen Auswirkungen. Das Fehlen solcher<br />

Informationen schränkt die Möglichkeiten einer Monetarisierung dieser Auswirkungen ein. Es gibt<br />

jedoch Monetarisierungsstudien, die Werte von Ökosystemleistungen beinhalten. Diese können<br />

mittels der Methode des sogenannten „Benefit Transfer“ [Wertübertragung] herangezogen werden.<br />

Dabei können die Werte eines Umweltgutes von einer vorhandenen Studie auf einen ähnlichen<br />

Kontext übertragen werden. Somit kann der Wert des Nutzens abgeleitet werden. Beispielsweise<br />

beinhaltet die Datenbank Environmental Valuation Reference Inventory (EVRI)<br />

(http://www.evri.ec.gc.ca) ausführliche Informationen über Studien <strong>zur</strong> monetären Bewertung von<br />

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