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Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa

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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />

bezüglich des Gerechtigkeitsgrundsatzes). Signifikante Transferzahlungen sollten im<br />

Zusammenhang mit der Prüfung der Verteilungseffekte (vgl. Abschnitt 4.2) erörtert werden.<br />

Wird ein Kostenelement in einem der Szenarien zum Teil durch eine Subvention gedeckt, müssen<br />

die der Gesellschaft durch diese Subvention entstehenden Kosten selbst dann in die Analyse<br />

einbezogen werden, wenn die Subvention keine Kosten für den Privatsektor bedeutet.<br />

Schließen die Kosten Steuern mit ein, sollten diese abgezogen werden. Der Grund hierfür liegt<br />

darin, dass Steuern einen Transfer von den Steuerzahlern zu den Empfängern der Steuereinnahmen<br />

darstellen. Eine Einbeziehung der Steuern führt zu einer überhöhten Bewertung der Kosten einer<br />

Maßnahme für die Gesellschaft insgesamt (um den Betrag der bezahlten Steuern). Mehrwertsteuern<br />

und Verbrauchsteuern sind Beispiele für Steuern, die relativ einfach von der Analyse ausgenommen<br />

werden können. Bei Arbeitssteuern und indirekten Unternehmenssteuern (wie beispielsweise<br />

Sozialabgaben) stellt sich die Situation ungleich komplexer dar. Sofern es nicht möglich war (oder<br />

nicht für angebracht erachtet wurde), Steuern heraus<strong>zur</strong>echnen, sollte im SEA-Bericht dokumentiert<br />

werden, ob eine Schätzung bestimmte Steuern beinhaltet oder nicht.<br />

Hinsichtlich der Behandlung von Steuern gibt es einen wichtigen Sonderfall: Wird eine Steuer<br />

erhoben, um den durch einen ökologischen oder sonstigen externen Effekt verursachten Schaden zu<br />

decken (wie z. B. im Falle der Deponiesteuer), so stellt diese Steuer keine Transferzahlung dar,<br />

sondern spiegelt vielmehr die tatsächlichen Kosten wider, die der Gesellschaft aus der Nutzung<br />

dieser Ressource entstehen (bzw. stellt den Versuch dar, diese Kosten widerzuspiegeln). Solche<br />

Steuern sollten einbezogen werden, wobei sie allerdings bei der Analyse der Auswirkungen auf die<br />

Umwelt nicht doppelt gezählt werden dürfen.<br />

Die Bereinigung der privaten Kosten um Transferzahlungen ist insbesondere dann relevant, wenn<br />

die Bewertung der Kosten auf Buchführungsdaten basiert. Werden die Kosten einer Maßnahme<br />

anhand von Schätzungen der Investitions- und Betriebskosten von Grund auf neu berechnet, so<br />

werden keine Transferzahlungen einbezogen und es ist keine Bereinigung erforderlich.<br />

Als allgemeine Leitlinie gelten die folgenden Empfehlungen für die Durchführung der<br />

wirtschaftlichen Analyse: 1) Die Einbeziehung von Steuern und Subventionen ist zu vermeiden. 2)<br />

Es ist klar anzugeben, welche Kostenarten in die Kalkulation einbezogen wurden (z. B. welche<br />

Steuern und Subventionen unter Umständen in den Kosten enthalten sind).<br />

3.4.2 Schritt 3.1 Ermittlung der wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

Eine praktische Möglichkeit der Ermittlung und Prüfung der Auswirkungen ist die Verwendung<br />

einer Checkliste. Die in Anlage G enthaltene Checkliste (Ausgangscheckliste) umfasst<br />

beispielsweise die folgenden Fragen:<br />

• Kommt es zu signifikanten Änderungen bei den Betriebskosten?<br />

• Kommt es zu signifikanten Änderungen bei den Investitionskosten (z. B. der Kosten <strong>zur</strong><br />

Vermeidung von Risiken für die menschliche Gesundheit wie Abfall- und<br />

Abwasserbehandlung)?<br />

• Ist es wahrscheinlich, dass es zu signifikanten Änderungen bei den Verwaltungskosten kommt?<br />

Die in diesem <strong>Leitlinien</strong>dokument vorgestellten Checklisten bieten Anhaltspunkte für die Arten von<br />

Wirkungen, die berücksichtigt werden könnten. Sie könnten zudem für die Dokumentation der<br />

Analyse verwendet und in den SEA-Bericht aufgenommen werden, um zu zeigen, dass alle<br />

relevanten Auswirkungen in Betracht gezogen wurden.<br />

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