Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
quantifizieren sind, insbesondere auf Ebene der ökologischen Lebensgemeinschaft und des<br />
Ökosystems, stellt eine Herausforderung dar, für deren Bewältigung derzeit noch kein anerkanntes<br />
wissenschaftliches Verfahren verfügbar ist. Allerdings könnten künftig Vorgehensweisen<br />
entwickelt werden.<br />
Alternativ kann der Schwerpunkt der Bewertung auf den Auswirkungen auf bestimmte<br />
Populationen oder Arten liegen, wobei deren Sensitivität oder<br />
wirtschaftlicher/kultureller/symbolischer Wert als Grundlage herangezogen wird. Die<br />
Auswirkungen auf diese Arten können möglicherweise später monetarisiert werden (vgl.<br />
Abschnitt 3.3.5) und je nachdem, ob die Auswirkungen auf diese Art für die Gesamtwirkungen auf<br />
die Umwelt repräsentativ sind, kann das Ergebnis als quantitative oder semiquantitative Bewertung<br />
betrachtet werden.<br />
Die Durchführbarkeit einer (semi)quantitativen Folgenabschätzung ist in der Regel eher gegeben,<br />
wenn es um ein lokales Umfeld geht, also z. B. um einen bestimmten Industriestandort.<br />
Basierend auf den umfangreichen Arbeiten im Rahmen des Übereinkommens über weiträumige<br />
grenzüberschreitende Luftverunreinigung der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für<br />
<strong>Europa</strong> (UN/ECE) hat die Europäische Kommission in ihrer Thematischen Strategie <strong>zur</strong><br />
Luftreinhaltung die jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die kritischen Konzentrationen<br />
und Eintragsraten versauernder und eutrophierender Stoffe sowie über die Auswirkungen von Ozon<br />
auf Ökosysteme herangezogen. 21 Darüber hinaus wurden mehrere Arbeiten durchgeführt, deren<br />
Schwerpunkt auf der Ermittlung der Auswirkungen von Schwermetallen auf die Umwelt lag. 22<br />
Somit steht also ein umfassender Fundus an Fachwissen über die Auswirkungen der Freisetzung<br />
von Schwermetallen, Ammoniak, flüchtigen organischen Verbindungen, NOx und SO2 auf die<br />
Umwelt <strong>zur</strong> Verfügung.<br />
Weitere hilfreiche methodische Referenzen für die Anwendung der (semi)quantitativen<br />
Abschätzung ökologischer Folgen sind der Bewertung potenzieller unbeabsichtigter Freisetzungen<br />
gefährlicher Stoffe für die Website <strong>zur</strong> Seveso-Richtlinie 23 (2003/105/EG) zu entnehmen.<br />
3.3.5 Monetarisierung der Auswirkungen<br />
3.3.5.1 Verfahren und Gegenstand der Monetarisierung<br />
Die Monetarisierung der Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit basiert auf der Vorhersage<br />
der gesamten Gesundheitsschäden, d. h. der Zahl der möglicherweise von bestimmten<br />
gesundheitlichen Wirkungen – von Morbidität bis hin <strong>zur</strong> Mortalität – betroffenen Personen.<br />
Abhängig davon, in welchem Maße eine solche Quantifizierung vorgenommen wurde (vgl.<br />
vorstehenden Abschnitt) ist unter Umständen eine Aggregation der gesundheitlichen Auswirkungen<br />
möglich. Hierfür können zwei methodische Ansätze verwendet werden.<br />
21 Ausführliche Angaben sind z. B. auf der Website des Coordination Centre for Effects verfügbar (vgl.<br />
http://www.mnp.nl/cce/).<br />
22 Ausführliche Informationen sind z. B. der integrierten Bewertung der Freisetzung von Schwermetallen in <strong>Europa</strong><br />
(ESPREME) zu entnehmen (vgl. http://espreme.ier.uni-stuttgart.de/).<br />
23 Vgl. http://ec.europa.eu/environment/seveso/index.htm.<br />
80