Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
202<br />
optimalem Wachstum ausgehenden Wirtschaftsmodells und die Entwicklung der für das Modell<br />
erforderlichen Annahmen dürfte den Rahmen der meisten SEA sprengen; geeigneter ist wohl<br />
die Durchführung einer Sensitivitätsanalyse unter Verwendung verschiedener sinkender<br />
Diskontierungssätze.<br />
• Generationengerechtigkeit: Die Verwendung sinkender Diskontierungssätze dürfte <strong>zur</strong> Folge<br />
haben, dass Auswirkungen für künftige Generationen höher bewertet werden als bei der<br />
Verwendung eines einheitlichen Diskontierungssatzes für den gesamten Zeitraum (sofern sich<br />
die sinkenden Raten unterhalb der einheitlichen konstanten Rate bewegen).<br />
Die Verwendung sinkender Diskontierungssätze ist jedoch in der Praxis problematisch, weil es<br />
bezüglich der folgenden Fragen keine allgemein anerkannten <strong>Leitlinien</strong> gibt:<br />
• Ab welchem Zeitpunkt sollen sinkende Diskontierungssätze sinnvollerweise verwendet werden?<br />
Wie aus Tabelle 23 hervorgeht, haben sich einige Mitgliedstaaten entschieden, für<br />
Auswirkungen, die nach 30 bis 40 Jahren eintreten, sinkende Diskontierungssätze zu<br />
verwenden.<br />
• Wie rasch sollen die Sätze im Zeitverlauf sinken? Tabelle 23 zeigt ebenfalls, dass die einzelnen<br />
Mitgliedstaaten unterschiedlich rasch sinkende Diskontierungssätze anwenden.<br />
Insgesamt gibt es keinen endgültigen Ansatz für die Berücksichtigung generationenübergreifender<br />
Wirkungen in einer SEA. Der einfachste Weg für das tatsächliche Verständnis der etwaigen<br />
Auswirkungen für künftige Generationen liegt darin, die undiskontierten Kosten- und Nutzenströme<br />
Jahr für Jahr darzustellen und anschließend Sensitivitätsanalysen sowohl mit dem Standard-<br />
Diskontierungssatz von 4 % als auch mit sinkenden Diskontierungssätzen durchzuführen.<br />
Wertschätzung künftiger Generationen für Gesundheit und Umwelt<br />
Eine Lösung für einige der Bedenken hinsichtlich der Verwendung positiver Diskontierungssätze<br />
für langfristige gesundheitliche und ökologische Auswirkungen liegt in der Art der Monetarisierung<br />
dieser Effekte. Die Monetarisierung gesundheitlicher oder ökologischer Auswirkungen muss auf<br />
den Präferenzen der gegenwärtigen Generationen basieren. Es ist jedoch möglich, dabei eine<br />
Korrektur entsprechend den möglichen Veränderungen im Zeitverlauf vorzusehen. Dies kann unter<br />
Umständen dadurch bewerkstelligt werden, dass auf der Grundlage der Annahme, dass<br />
gesundheitliche und ökologische Qualität sogenannte „Luxusgüter“ darstellen, deren Grenznutzen<br />
mit dem Einkommen steigt, die Wertansätze erhöht werden, wenn ein Einkommenszuwachs<br />
erwartet wird. Bei dieser Vorgehensweise sollte das Fachwissen Sachverständiger hinzugezogen<br />
werden.