Leitlinien zur Erstellung sozioökonomischer ... - ECHA - Europa
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SOZIOÖKONOMISCHE ANALYSE – ZULASSUNG<br />
gegenüber dem Szenarium der „beantragten Verwendung“ repräsentativ ist. Daher muss für beide<br />
Szenarien derselbe Zeitraum gewählt werden, um ihre Vergleichbarkeit zu gewährleisten.<br />
Wirkungsrealisierender Zeitraum<br />
Wir bereits festgestellt, treten Auswirkungen unter Umständen erst nach Ablauf des<br />
wirkungsauslösenden Zeitraums ein. Ein zentraler Grundsatz lautet, dass alle diese Auswirkungen<br />
in die Analyse einbezogen, zumindest qualitativ beschrieben und – soweit möglich und<br />
verhältnismäßig – weiter bewertet und quantifiziert werden sollten.<br />
Häufig können langfristige Auswirkungen nur qualitativ beschrieben werden. Beispielsweise ist es<br />
sehr schwierig, die Auswirkungen der Akkumulierung persistenter Stoffe zu quantifizieren.<br />
Andererseits ist es in der Regel nicht schwer, qualitativ zu beschreiben, wie ein Stoff angereichert<br />
werden und demzufolge im Zeitverlauf zunehmende Auswirkungen haben könnte.<br />
Von zentraler Bedeutung ist auch die Frage, ob der Stoff, für den eine Zulassung beantragt wurde,<br />
letztendlich in einem Erzeugnis verwendet wird. In diesem Falle muss überlegt werden, welche<br />
Auswirkungen sich im Laufe der gesamten Lebensdauer des Erzeugnisses einstellen könnten. Wird<br />
ein Stoff beispielsweise für die Beschichtung von Drähten benutzt, die in den Motoren von<br />
Waschmaschinen verwendet werden, muss die gesamte Lebensdauer der Waschmaschinen<br />
berücksichtigt werden, z. B. ob im Szenarium der „Nicht-Verwendung“ in Betracht gezogene<br />
Alternativen zu einer veränderten Energieeffizienz der Motoren und damit der Waschmaschinen<br />
führen würde.<br />
Vergleich der Auswirkungen im Zeitverlauf<br />
Auswirkungen können zu unterschiedlichen Zeitpunkten zutage treten. Unter Umständen ist es auch<br />
möglich, dass sich Auswirkungen erst nach Ablauf des wirkungsauslösenden Zeitraums zeigen.<br />
Wurde ein kumulativer wirkungsauslösender Zeitraum gewählt (vgl. oben), so ist zudem zu<br />
beachten, dass Auswirkungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten innerhalb dieses Zeitraums<br />
auftreten.<br />
Was Auswirkungen betrifft, die in monetären Einheiten bewertet werden können, so gibt es<br />
verschiedene Instrumente/Methoden, um solche monetarisierten Auswirkungen zum Preisniveau<br />
eines gegebenen Jahres in Bezug zu setzen. Hierzu zählen die sogenannte „Diskontierung“<br />
(Berechnung des „Nettobarwerts“ (NBW) und „Annualisierung“) sowie Verfahren der<br />
Inflationsbereinigung. Diese Methoden werden in Abschnitt 3.7 näher beschrieben.<br />
Im Hinblick auf nicht monetarisierte Auswirkungen ist eine qualitative Beschreibung vorzunehmen<br />
und zu erläutern, wann diese im Zeitverlauf auftreten.<br />
2.4.3 In der SEA abgedeckter geografischer Bereich<br />
Der Antragsteller sollte bereits versucht haben, die wahrscheinlichen Reaktionen auf die<br />
Verweigerung der Zulassung – das Szenarium der „Nicht-Verwendung“ – zu beschreiben. Diese<br />
Reaktionen können unter Umständen Veränderungen verursachen und Auswirkungen zeitigen, die<br />
sowohl außerhalb als auch innerhalb der Europäischen Union auftreten.<br />
Bei der Festlegung der geografischen Abdeckung und der Bewertung der Auswirkungen sollte stets<br />
bedacht werden, dass der endgültige Komitologiebeschluss (vgl. Komitologieverfahren und<br />
Regelungsverfahren im Glossar) über die Erteilung oder Verweigerung einer Zulassung<br />
höchstwahrscheinlich in erster Linie auf den innerhalb der EU zutage tretenden Auswirkungen<br />
basieren wird.<br />
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